𝗪𝗲𝗿 𝗵𝗮𝘁, 𝗱𝗲𝗺 𝘄𝗶𝗿𝗱 𝗴𝗲𝗴𝗲𝗯𝗲𝗻.
Diese Faustregel hat es nicht in unser neues Buch 𝗙𝗔𝗨𝗦𝗧𝗥𝗘𝗚𝗘𝗟𝗡 geschafft, das bald erscheinen wird. (Nicht, weil sie nicht stimmt oder weil sie nicht gut ist, sondern weil wir sie bereits im Buch MACHEN beschrieben haben und sie als Kolumne im «Magazin» No.5/2019 erschienen ist. Nun denn, hier als Re-Post (aus Feriengründen):
Wenn man es ganz einfach haben will und unsere unbegreifliche Welt mit einer einzigen Formel erklären möchte, dann kann man das Matthäusevangelium zitieren: «Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.»
Es ist ein brutaler Satz, dessen Bedeutung wir alle kennen: Wenn man sich in einer Abwärtsspirale befindet, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es einem sehr bald noch sehr viel schlechter gehen wird. Wir alle haben das schon erlebt: Du begehst eine Dummheit, daraus entsteht eine zweite. Du verschuldest dich, dann machst du Schulden, um deine Schulden zu bezahlen, dann musst du dich weiter verschul- den ... Es ist ein Pfad in die Hölle: Mit jedem weiteren Fehler verdoppelt sich das Problem.
Aber umgekehrt gilt eben auch: Wenn du eine Chance bekommst und sie nutzt, kommen in der Regel zwei neue Chancen und dann vier. Wer beliebt ist, der findet noch mehr Freunde, wer erfolgreich ist, mit dem wollen alle zusammenarbeiten, wer im Tennis einen guten Lauf hat, dem gelingt auch der einhändige Rückhandpassierball.
Kurz: Wer hat, dem wird gegeben.
Bekannt wurde der Matthäus-Effekt durch den Soziologen Robert K. Merton, der feststellte, dass in wissenschaftlichen Publikationen bereits bekannte Autoren häufiger zitiert werden als unbekannte, wodurch Erstere noch bekannter werden. Es ist also sowohl ein ökonomisches Prinzip (die Schere zwischen Reich und Arm wird in allen Ländern immer grösser) als auch ein psychologisches (Erfolg macht erfolg- reich).
Das ist ungerecht. Die Welt ist ungerecht.
Was tun? Die Pädagogik kennt einen Ansatz: Wenn Schüler in einem Fach Schwierigkeiten haben, üben sie weniger, wodurch sie noch schlechter werden. Empfohlen wird, Selbstvertrauen aufzubauen: Jedes Kind sollte immer auch solche Aufgaben bekommen, die es lösen kann.
Übertragen auf Ihr Erwachsenenleben, setzen Sie diesen Rat so um: Nehmen Sie hin und wieder die breite, blaue Piste anstatt die steile, schwarze. Nicht Niederlagen, sondern Er- folge spornen an.
Mit Mikael Krogerus
***
✊ Unser neues Buch 𝗙𝗔𝗨𝗦𝗧𝗥𝗘𝗚𝗘𝗟𝗡 ist im Vorverkauf erhältlich!
Schweiz: https://lnkd.in/exxP6T_B
D/AUT/INT: In jeder Buchhandlung