Batman: Caped Crusader – Exklusive Trailer-Premiere

IGN Cover Story: Die Executive Producer Bruce Timm und James Tucker sowie Voice Action Hamish Linklater erklären, weshalb die neue Serie nicht einfach Batman: The Animated Series neu aufgebrüht ist.

Batman: Caped Crusader – Exklusive Trailer-Premiere
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Wenn es etwas gibt, von dem sich Bruce Timm wünscht, dass es die Fans zu Batman: The Caped Crusader verstehen, dann, dass die neue Animationsserie nicht den Vorgänger Batman: The Animated Series wiederkäut. Die neue Serie mag in einer ähnlichen Ästhetik erscheinen, doch Caped Crusader ist sein ganz eigenes Ding.

Das war die einzige Möglichkeit, dass Timm bei DC ein weiteres Mal hinter dem Steuer des Batmobiles sitzt. Nachdem er BTAS und Spin-offs wie Batman Beyond, Superman: The Animated Series, Justice League und Justice League Unlimited sowie animierte Filme wie The Dark Knight Returns und Batman: The Killing Joke produzierte, würde man meinen, er habe bereits alles erzählt, was er über den beliebtesten Helden DCs erzählen möchte. Doch selbst nach all dieser Zeit und all diesen Projekten, gab es für Timm eine weitere neue Möglichkeit, Batman in Szene zu setzen.

“Ursprünglich hatte ich eine Idee zu Batman, bei der er viel mehr von Helden wie Doc Savage, The Shadow oder The Avenger inspiriert wurde”, so Timm im IGN-Interview. “Und das, was diese drei Leute gemeinsam haben ist, dass sie alle sehr zurückgezogen leben. Sie waren keine netten Menschen, sie waren keine Menschen, mit denen man unbedingt Zeit verbringen möchte. Sie waren nicht zum Knuddeln, rissen keine Witze und dergleichen. Sie waren derart Übermenschen, dass sie keine Menschen mehr waren. Und auf diese Weise wollte ich Batman schon immer einmal darstellen.”

“Und indem ich ihn so zurückgezogen zeigte, wie er war, konnten wir uns mehr auf die Nebenfiguren konzentrieren”, fügt Executive Producer James Tucker hinzu, ein weiterer Batman-Schöpfer, der sich mit seinen Arbeiten, darunter Batman: The Brave and the Bold, längst bewährt hat. “Es fühlt sich mehr nach einer Team-Sache an, weil wir auf einige der anderen Charaktere genauso viel Zeit verwenden wie auf Batman, weil sie nun die Menschen in der Geschichte sind. Er fehlt in gewisser Weise und entsprechend können alle anderen glänzen, Alfred, die Gordons, Montoya. All die zweitrangigen Charaktere treten nun in den Mittelpunkt der Geschichte.”

Das Ergebnis ist eine Batman-Serie, die sich auf die frühesten Comic-Abenteuer des Dunklen Ritters besinnt. Visuell und stilistisch zollt Caped Crusader den Arbeiten der Batman-Schöpfer Bob Kane und Bill Finger eindeutig Tribut. Wo Batman: The Animiated Series Gotham als zeitloses Art-Deco-Wunderland darstellte, entführt Caped Crusader Batman (gesprochen von Hamish Linklater) in die 1940er Jahre und setzt stark auf Noir-Elemente. Trotz der Jahrzehnte umspannenden Geschichte Batmans in Form von TV-Adaptionen, handelt es sich hierbei um eine Version von Gotham City, die Fans nicht nie zuvor auf dem heimischen Bildschirm gesehen haben.

IGN darf exklusiv den Trailer für Batman: Caped Crusader präsentieren, ehe die Serie im August Premiere feiert. Freut euch auf neues Material und erfahrt noch viel mehr über die Ursprünge der Serie, die Suche nach dem idealen Sprecher für Batman und den Grund dafür, weshalb man hier bei den Rogues dieses Dunklen Ritters massiv von der Norm abweicht.

Die Ursprünge von Batman: Caped Crusader

Dieser überarbeitete Ansatz für Batman und die Nebenfiguren war nicht immer der Plan. Tatsächlich trug Warner Bros. an Timm die Idee heran, Batman: The Animated Series neu aufleben zu lassen und dort weiter zu machen, wo The New Batman Adventures im Jahre 1999 endeten. Um es kurz zu halten: Timm war nicht daran interessiert, mehr BTAS zu produzieren.

Erst als Tucker und Timm über die Möglichkeiten, mit dem Franchise etwas Neues anzufangen, sprachen, begann Timm allmählich Gefallen daran zu finden, eine weitere Batman-Serie zu stemmen. “James und ich sprachen darüber und James sagte: “Nun, wenn du nicht zurückkehren und neue Episoden von BTAS machen möchtest, gibt es irgendetwas, was du beim ersten Mal nicht tun konntest und stattdessen lieber umsetzen möchtest, wenn du die Wahl hättest?” Timm sagte: “Wir sprachen darüber und es stellte sich heraus, dass es da einiges gab und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr dachte ich “Oh yea.” Ich hatte eine völlig andere Vorstellung, wie die Welt aussieht und wie Batman selbst auftrat.”

Das neue Projekt nahm Gestalt an, als sich The Batman-Regisseur Matt Reeves und Star Wars: The Force Awakens-Regisseur J.J. Abrams als Executive Producers anschlossen. Timm sagte: “Ich begann damit, ein wenig länger über das nachzudenken, rüber James und ich gesprochen hatten und fertigte lediglich einen kurzen Elevator Pitch davon an, in dem es praktisch darum ging, eine Serie zu erschaffen, die sogar noch mehr in den 1940er Jahren verankert war als Batman: The Animated Series, die praktisch nur ein wenig retro war, aber ich wollte mich wirklich komplett darauf einlassen.” Reeves und Abrams unterstützten die Idee und die neue Serie nahm zu diesem Zeitpunkt allmählich Form an.

Was Timm an Caped Crusader noch zusagte, war die Freiheit, eine Batman-Geschichte zu erzählen, die sich explizit an ein älteres Publikum richtete, ohne sich Gedanken über den Inhalt oder darüber, Merchandise zu verkaufen, zu machen.

“Wir waren nicht mit den Einschränkungen konfrontiert, die wir in den 90er Jahren hatten, als [die Serie] speziell auf Kinder zugeschnitten war und wir sicherstellen mussten, dass wir eine gewisse Anzahl von Spielzeugen verkaufen”, so Timm. “Das war also verlockend. Die Chance zu erhalten, die Serie ohne diese Einschränkungen zu machen, war sehr, sehr aufregend. Aber es hatte auch viel damit zu tun, wie wir Batman betrachteten und wie wir ihn radikal anders gestalteten als die meisten anderen Versionen von Batman, die ihr zuvor bereits gesehen habt.”

Das bedeutet nicht, dass sich Caped Crusader ausschließlich an ein erwachsenes Publikum wendet oder sich die Serie auf die Fahnen geschrieben hat, so düster und trostlos wie das von Reeves in der Live-Action-Version gezeigte Gotham City zu sein. “Wir ließen uns von Universal-Horror-Filmen inspirieren, Filmen wie den Errol-Flynn-Filmen”, führt Tucker aus. “Praktisch den coolen Filmen, die in den späten 30ern und frühen 40ern erschienen wären und von denen man damals nicht erwartet hätte, dass es sich um Kinderfilme oder dergleichen handelt.”

So sehr sich Timm und Tucker darauf konzentrierte, keine Serie zu erschaffen, die nur den Batman der Vergangenheit wiedergibt, so sehr konzentrierte man sich auch auf den neuen visuellen Stil für den Dunklen Ritter. Die frühen Comics von Bob Kane erwiesen sich als nützliche Inspiration, obwohl Timm auch offenbarte, dass die Inspiration nur so und so weit reichte.

“Batmans Look speziell für diese Serie wurde definitiv von diesen ersten Auftritten inspiriert”, so Timm. “Mein persönlicher Anspruch war es, ihn nicht wie den BTAS-Batman aussehen zu lassen. Entsprechend griffen wir definitiv auf Design-Elemente aus den Bob-Kane-Comics zurück, doch wann immer ich versuchte, zu nah am Original zu bleiben, sah es einfach merkwürdig aus, weil die Bob-Kane-Batmans praktisch kein Kinn haben. Von der Unterkante seiner Lippe geht [sein Gesicht] direkt in seinen Hals über. Deshalb versuchten wir eine Möglichkeit zu finden, uns nah an diesen Designs zu orientieren, aber es nicht aussehen zu lassen, als wäre er von Bob Kane oder seinen Geistern gezeichnet worden.”

“Da ich bei BTAS nicht dabei war, hatte ich immer das Gefühl, etwas verpasst zu haben”, erklärt Tucker derweil. “Ich war nicht in L.A., aber ich liebte die Serie und dachte “Oh, sie arbeiten an Gangstern und Film Noir und ich liebe es.” Als ich dann tatsächlich an einer Batman-Serie arbeiten durfte, handelte es sich um New Adventures, das sich mehr auf die Schurken konzentrierte. Das hier fühlt sich also nach einem Moment an, in dem sich der Kreis schließt, “Wow”. Ich arbeite an Gangstern und mit Einflüssen aus dem Film Noir und all dem.”

Hamish Linklater voices the title role in Batman: Caped Crusader.
Hamish Linklater voices the title role in Batman: Caped Crusader.

Die Suche nach der Stimme von Batman

Eine der größten Herausforderungen dabei, eine neue animierte Batman-Serie zu schaffen, war zweifellos die, einen Sprecher zu finden, der es mit Größen wie Diedrich Bader und dem verstorbenen Kevin Conroy aufnehmen kann. In Anbetracht der Verbindungen zu Batman: The Animated Series, überschattete der Tod Conroys natürlich das Projekt. Da Conroy mehrere Inkarnationen des Dunklen Ritters über verschiedene animnierte und Videospiel-Universen hinweg gesprochen hatte, stellt sich natürlich die Frage, ob ursprünglich vorgesehen war, dass er Batman auch in diesem Fall spricht.

Die Antwort lautet tatsächlich Nein. Um Caped Crusader von BTAS abzuheben wollte man unter anderem auf einen neuen Sprecher setzen, der Batman im Rahmen dieses Throwback-Settings neu definiert.

“So sehr ich Kevin liebe und es immer schätzte, mit ihm zusammenzuarbeiten und ich ihn an Bord holte, sowie es mir möglich war, so hatte ich doch das Gefühl, dass wir für diese Serie direkt eine neue Richtung einschlagen müssten”, so Timm.” Ich hatte das Gefühl, dass sobald wir Kevn zurückbrächten, wenn wir diesen Weg eingeschlagen hätten … Es ist schwer genug zu den Leuten vor Augen zu führen “Ja, wir machen nicht dasselbe nochmal.” Es ist ein Remix, kein Reboot. Es ist kein Remake oder Reboot. Wir hatten also augenblicklich das Gefühl, dass wir jemand anderen bräuchten, um ihn zu spielen.”

Hier kommt Linklater ins Spiel, der sich in den vergangenen Jahren mit Projekten wie Midnight Mass und The Crazy Ones einen Namen gemacht hat, sich bislang aber nicht unbedingt als Voice Actor etablieren konnte.

“Ich arbeitete an einem Indie-Film in Minneapolis, als ich zum Vorsprechen eingeladen wurde”, so Linklater. “Ich war ein großer Fan der Animationsserie, die Bruce Timm in den 90er Jahren geschaffen hatte. Ich meine, es war einfach wie “Es ist so unglaublich cool, hierfür vorsprechen zu dürfen.” Ich saß in einem Auto und es war verdammt kalt in Minneapolis, aber ich konnte die Heizung nicht anmachen, ich konnte das Auto nicht anmachen, damit der Ton gut ist. Ich nahm so viele Takes auf und konnte mir dabei kein einziges Mal vorstellen, dass ich tatsächlich genommen werde.

Timm offenbart, dass es nicht unbedankt Linklaters Batman-Stimme war, die ihm die Rolle einbrachte, sondern viel mehr seine Interpretation von Bruce Wayne. Wie in BTAS sollte der Unterschied zwischen dem finsteren nächtlichen Rächer und der unbeschwerten Playboy-Persona deutlich zu hören sein.

“Es ist merkwürdig, denn als wir ursprünglich für BTAS casteten, fanden wir zunächst niemanden, der eine ordentliche Batman-Stimme abliefern konnte, bis Kevin Conroy reinkam und den Nagel auf den Kopf traf”, so Timm. “Aber in den Jahren, die seitdem vergangenen sind, erhielten wir Zusendungen von zahlreichen Schauspielern, die eine hervorragende Batman-Stimme hatte, aber niemand schaffte es, eine gute Bruce Wayne-Stimme hinzubekommen.

Timm führt weiter aus. “Beeindruckenderweise schaffte niemand annähernd das, was Hamish schaffte, aber Hamish hat es einfach auf den Punkt gebracht. Ich meine, ja, seine Batman-Stimme ist ebenfalls großartig, aber Batman benötigt nicht viel Schauspiel, weil diese Version von Batman … er ist einfach direkt.”

Hierin liegt der große Unterschied zwischen dem Batman von BTAS und dem aus Caped Crusader. Conroys Batman wurde von seinem Mitgefühl und seiner vorhandenen Menschlichkeit geprägt. Er war ein Held, der mit seinen Feind*innen mitfühlen konnte und sich nach dem Tag sehnte, an dem er sein Cape und seine Maske ein für allemal an den Nagel hängen konnte. Im Vergleich dazu, ist der neue Batman ein geistig ziemlich einfach gestrickter Soldat, für den Bruce Wayne nicht mehr ist als ein nützliches Werkzeug. Die Serie zeigt, dass Batman die echte Person ist und Bruce Wayne nur seine Maske.

“Der Trick in diesem Fall ist, dass diese Version von Bruce Wayne nicht ist, wer er wirklich ist”, sagt Timm. “Er ist tatsächlich Batman und das rund um die Uhr. Wenn er vermeintlich als Bruce Wayne in Gotham City unterwegs ist, dann ist er ein Konstrukt. Es handelt sich um eine Fake-Person, die er geschaffen hat. Diese Version von Bruce Wayne und seine Stimme sind besonders charmant. Es ist, als hätte er eine Millionen Filme mit Cary Grant geschaut, um zu lernen, wie man ein beeindruckender Upper-Class-Boy ist. Seine Bruce Wayne-Stimme ist also nicht einfach das, wonach er klingt, wenn er die Maske ablegt. Nein, das ist eine Fake-Stimme. Er gibt nur vor der charmante Playboy zu sein.”

“Ich denke, er ist charmant, aber es ist auch irgendwie merkwürdig”, so Tucker. “Weil es in gewisser Weise eine Vorführung ist, aber es handelt sich um einen so schwierigen Drahtseilakt. Und Hamish hat dies wirklich gemeistert.”

“Ich habe in gewisser Weise versucht mir vorzustellen, wie Batman ohne Maske unterwegs sein würde. Welche Version wäre das?”, erklärt Linklater. “Und daher rührt mein Bruce Wayne, in gewisser Weise aus dieser Outside-In- oder Inside-Out-Perspektive. Wie stellt sich Batman vor, dass ein Lothario der 1940er Jahre klingt?”

Wenig überraschend fand es Linklater beängstigend in die Fußstapfen von Conroy zu treten, der die Rolle in den 90ern und 00ern derart prägte.

“Ehrlich, ich wollte einfach nur das Vermächtnis von Kevin und Batman ehren”, so Linklater. “Es fühlte sich an, als wäre mir der Staffelstab überreicht worden und das Wichtige ist, ihn nicht fallen zu lassen, bevor ich darum gebeten werde, ihn an die nächste Person weiterzureichen. Man will die Tradition ehren. Aber, ja, Kevin Conroy – er ist zweifellos der größte Batman in jeder Version, in jedem Medium, das es gibt. Die Fußstapfen sind auf jeden Fall groß.”

<strong>SELINA KYLE (CHRISTINA RICCI) AND BRUCE WAYNE (HAMISH LINKLATER).</strong>
SELINA KYLE (CHRISTINA RICCI) AND BRUCE WAYNE (HAMISH LINKLATER).

Batmans Rogues neu erfunden

Caped Crusader mag uns im Vergleich zu anderen Serien einen anderen Batman und Bruce Wayne vor Augen führen, doch in einigen grundlegenden Dingen unterscheiden sie sich nicht von anderen. Es handelt sich um einen verwaisten Millionär, der geschworen hat, sich der Korruption und feiger Krimineller anzunehmen, und das im Fledermauskostüm. Wo sich die neue Serie massiv von anderen Serien unterscheidet, ist der Punkt der Schurken und Schurkinnen. Fans von BTAS könnten Probleme habe, Clayface, Harley Quinn und den Penguin in der neuen Serie zu erkennen. Und das war Absicht.

“Selbst wenn eine BTAS-Version dieser Charaktere zu 100 Prozent erfolgreich war, wollten wir nicht einfach diese Versionen erneut verwenden. Also mussten wir alles verändern”, erklärt Timm. “Der Trick bei Harley war, dass wir eine Idee hatten. Gleich von Beginn an sagten wir “Machen wir sie nicht einfach zur Handlangerin des Jokers.” Und wenn wir die beiden schon auf diese Weise trennen, was bleibt dann übrig? Was sonst können wir mit ihr anfangen? Und entsprechend befanden wir uns in einer Situation, in der wir verschiedene Wege für diesen Charakter ergründen konnten.”

Timm fährt fort: “Das ist keine Kritik an der BTAS-Harley. Ich meine, ich liebe diese Version des Charakters natürlich, aber es stellte eine Herausforderung dar. Eine ziemlich coole Herausforderung. Man mag meinen, wir hätten etwas geändert, nur um etwas zu ändern, aber darum ging es nie. Es ging viel mehr um die Frage, wohin uns das führt. Führt uns das zu etwas Neuem? Und ich denke, ziemlich früh sagte jemand “Nun, wie wäre es, wenn wir es umdrehen und Harleen Quinzel den Spaß hat und Harley Quinn die dunklere und ernstere Version ist” und das war plötzlich viel interessanter. Und tatsächlich nutzt sie ihren Hintergrund in Psychologie als Waffe. Daraus ergibt sich, was sie als Harley Quinn tut. Das war für uns ziemlich interessant.”

“Die ganzen Schurken und Schurkinnen sind neu gemacht”, so Linklater. “Ich meine, es ist eine wirklich spannende Überraschung innerhalb dieser Serie. Ich möchte den Leuten nichts vorwegnehmen, die das erleben möchten, aber es gibt an jedem einzelnen dieser Charaktere etwas zu entdecken. Und die Schauspieler*innen, die sie spielen, sind alle einfach phänomenal. Bruce entwickelte Harley Quinn für die Originalserie, also ja, hat er auf jeden Fall das Recht zu tun [was er möchte]. Ich meine, der Charakter ist dieses Mal wirklich cool.”

In Staffel 1 der Serie mag Harley die Figur sein, die sich am meisten verändert hat, aber es sind auch sehr viele Überlegungen in die Batman/Catwoman-Dynamik eingeflossen. Wie Timm offenbart, war das Mantra dahinter, etwas anderes zu tun, auch ausschlaggebend für die Darstellung von Selina Kyle als Gesetzesbrecherin, die mehr an die frühen Golden Age-Jahre des Charakters erinnert.

“Catwoman wird in den Medien heutzutage meist von den Versionen abgeleitet, die Ed Brubaker mit Darwyn Cooke schuf, in denen sie weniger eine Schurkin ist und viel mehr eine finstere Abenteurerin im Lederkostüm. Sie ist viel mehr eine Anti-Heldin, denn eine Schurkin”, erklärt Timm. “Und das ist großartig. Wir lieben diese Version des Charakters ebenfalls, aber wir wollten nicht einfach das wiederholen, denn das wäre dieselbe Version, die Christopher Nolan in seinem Film zeigte und das, was Matt Reeves wiederum in seinem Film tut.”

Timm führt weiter aus: “Nicht nur das, aber es nimmt auch Einfluss auf Batmans Charakter. Traditionellerweise sind Batman und Catwoman auf romantischer Ebene verbunden. Wie bringen wir eine andere Version dessen in unsere Serie, da unser [Batman] so zurückgezogen lebt? Wir sagten immer “Er ist mehr Spock als Spock.” Und ich denke, es war James, der während eines Pitch-Meetings meinte: “Was, wenn er eine Art Pon Farr durchlebt? Was, wenn sie dieses Pon Farr auslöst? Es ist, als hätte er nicht wirklich romantische Gefühle für andere, weil er so abgeschieden lebt, aber etwas an Catwoman triggert ihn und es ist ein “Ich kann mich nicht auf meinen Kampf gegen das Verbrechen konzentrieren, während diese Frau dort draußen durch die Stadt läuft, also muss ich mich zunächst darum kümmern.” Wieder einmal: Es ist anders, aber es gibt Gründe.”

Wie der Trailer zeigt, wird sich die erste Staffel von Caped Crusader in weiten Teilen der Rivalität zwischen Batman und dem GCPD widmen. Charaktere wie Comissioner Gordon und Detective Renee Montoya sowie District Attorney Harvey Dent spielen in der Serie Schlüsselrollen, aber nicht alle sind von Gothams neuem Ordnungshüter begeistert.

“Das lässt sich wiederum auf das zurückführen, was ich in BTAS tun wollte”, so Timm. “Ich mochte diese ersten Episoden von BTAS, in denen er von der Polizei gejagt wird. Sie sehen ihn an und sagen “Wer ist der Kerl? Er kommt uns in die Quere. Wer jagen den Schurk*innen nach und dieser Kerl im Dracula-Outfit erscheint und kommt uns in die Quere.” Und erneut lässt sich das auf die Comics zurückführen. Mir gefiel, dass sich The Shadow und The Spider stets auf der Flucht vor den Cops befanden. Das fasziniert mich. Und ebenso Batman: Year One, der Comic von Frank Miller und David Mazzucchelli. Ich liebe die Idee, dass er nicht einfach am Tatort auftaucht und sich mit der Polizei bespricht. Es ist eher so, dass er unheimlich ist. Er versteckt sich und ermittelt in der Dunkleheit und arbeitet nur zögerlich mit den Cops zusammen.”

Entgegen der Fox Kids-Serie X-Men: The Animated Series war Batman: The Animated Series niemals besonders handlungsgetrieben. Bei den meisten Episoden handelte es sich um Stand-alone-Folgen und in sich abgeschlossene Geschichten. Caped Crusader wird hingegen einen Ansatz verfolgen, der eine Mischung aus beiden Ansätzen darstellt. Wenngleich die einzelnen Episoden relativ für sich stehende Geschichten erzählen werden, wird es gewisse rote Fäden geben, die sich durch die zehn Episoden der ersten Staffel ziehen.

“Jede Episode verfügt über einen für sich stehenden A-Plot, aber es gibt bestimmte Handlungsstränge, die wir Soap-Opera-Plots nennen, die sich durch die gesamte erste Staffel ziehen”, erklärt Timm. “Harvey Dents Handlung ist ein großer Teil davon. Barbara, ihre Beziehung zu ihrem Vater und wie sie zögerlich zur Verbündeten von Batman wird, ist dahingehend ebenfalls sehr wichtig. Und ebenso Montoya. Die Folgen bauen also aufeinander auf. Es hilft dabei, sie der Reihenfolge nach zu sehen, aber jede Folge ist für sich genommen auch eine Stand-alone-Folge. In gewisser Weise ist es dahingehend wie Buffy. Buffy wurde auf diese Weise gestaltet. Dort hatte man ein Monster der Woche, aber es gab auch einen Handlungsbogen, der sich durch die gesamte Staffel zog. Das ist in etwa das, was wir tun.”

Diedrich Bader voices Harvey Dent/ Two-Face.
Diedrich Bader voices Harvey Dent/ Two-Face.

Batman: The Animated Series ist bekannt dafür, dass sie ein größeres DC Animated Universe nach sich zog, aus dem später die Justice League und dutzende DC-Held*innen – ikonisch wie obskur – hervorgingen. Fans sollten nicht unbedingt davon ausgehen, dass dies bei Caped Crusader ebenfalls der Fall ist. Der Fokus liegt auf Gotham und Batman selbst. Selbst Mitstreiter*innen wie Robin und Batgirl stehen vorerst nicht im Fokus, ganz zu schweigen von möglichen Cameos wie Superman oder der Justice Society.

“Noch einmal, wir möchten nicht wiederholen, was wir das letzte Mal schon taten”, sagt Timm. “Wir hatten am Ende Batman und die Superman-Serie und die Justice League und vieles, vieles mehr. Und das ist, was derzeit jeder macht. Jeder Film, jedes Superhelden-Franchise, führt zu einem eigenen Universum und das haben wir auch schon gemacht. Also denke ich n icht wirklich, dass dies dieses Mal von Interesse ist. Deshalb sage ich vorerst nur, dass es derzeit keine Pläne dazu gibt, weitere Held*innen in dieser Welt zu etablieren. Überhaupt nicht.”

“Pragmatischer Weise muss man dazu auch sagen, dass es bislang 10 Episoden sind. Wenn wir die 100 Episoden erreichen oder wie viele auch immer BTAS erreicht hat, dann, wer weiß?”, sagt Tucker. “Aber davon sind wir noch weit entfernt. Die Leute vergessen, dass diese Staffeln kürzer sind und wir mehr Zeit mit Batman selbst verbringen möchten, so lange wie wir können.”

Zum Glück dürfen sich Batman-Fans bereits auf mehr als zehn Episoden freuen, denn Amazon hat bereits Batman: Caped Crusader Staffel 2 bestellt, als man die Serie 2023 von Warner Bros. übernahm.

“Wir haben eben mit Staffel 2 begonnen”, teast Linklater. “Es ist großartig, etwas selbstbewusster an diese ranzugehen, denn die neuen Episoden sind atemberaubend.”

Alle zehn Episoden der ersten Staffel von Batman: Caped Crusader erscheinen am 1. August auf Prime Video.

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