Deutsche Umwelthilfe hat dies direkt geteilt
💣 Das LNG-Projekt in #Stade ist gescheitert. Es gibt heftigen Streit zwischen den Beteiligten. Millionen an Steuergeld wurden verschwendet. 🚢 Es geht um das LNG-Terminalschiff „Energos Force“. Gerade hat die DET Deutsche Energy Terminal GmbH per Pressemitteilung erklärt, dass sie den Vertrag mit der Hanseatic Energy Hub (HEH) gekündigt hat. Weil die lesenswerte Pressemitteilung noch nicht auf der Website der DET ist, veröffentliche ich sie hier. Die Mitteilung ist ein Dokument des Scheiterns: Vor mehr als einem Jahr wurde die Ankunft der Energos Force in Stade mit großem Pomp gefeiert. Die „Deutschlandgeschwindigkeit“ wurde beschworen. Nun haben sich die bundeseigene DET und die HEH offenbar so zerstritten, dass das Projekt nicht mehr realisiert werden kann. Die Energos Force ist längst nicht mehr in Stade sondern liegt inzwischen vor Skagen in Dänemark auf Reede. 🚧 Während die DET die Energos Force gechartert hatte, war die HEH für die so genannte „Suprastruktur“ im Hafen verantwortlich. Dies sind z.B. die Hochdruckverladearme für die Übernahme des regasifizierten LNG. 💸 Die Kosten für den Standort waren bereits enorm: Die landeseigene Hafengesellschaft NPorts hat für 300 Mio. € extra einen neuen Hafen angelegt. Davon hat das Land Niedersachsen 200 Mio. € getragen, der Bund 100 Mio. €. Hinzu kommen die Charterkosten für die Energos Force. Diese liegen in einer Größenordnung von 70 bis 140 Mio. Euro/Jahr, gezahlt aus dem Haushalt des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. ❓ Damit wurde ein dreistelliger Millionenbetrag an Steuergeld verschwendet, ohne dass auch nur ein Tropfen LNG geflossen wäre. Zwar weist die DET in ihrer Pressemitteilung die Schuld einseitig der HEH zu. Aber: Diese Posse einer gescheiterten Bauabnahme zeigt, dass die DET offenbar nicht in der Lage ist, verantwortungsvoll mit öffentlichen Mitteln umzugehen. Nun muss eine Revision aller DET-Projekte folgen. Auch in Wilhelmshaven konnte die lange angekündigte FSRU Excelsior immer noch nicht in Betrieb genommen werden. In Rügen wurde die Energos Power nach Streit mit der Deutsche Regas abgezogen. Wie viel Steuergeld wurde von der DET an diesen Standorten in den Sand gesetzt? Das muss nun dringend aufgeklärt werden! ‼️ Wir warnen schon lange vor den Überkapazitäten bei den LNG-Projekten. Die Bundesregierung ist mit ihren Planungen weit über das Ziel hinausgeschossen. Das gehört nun alles auf den Prüfstand, vor allem die landseitigen Terminals in Brunsbüttel, Stade und Wilhelmshaven. Zum Scheitern verurteilten fossilen Projekten darf nicht weiter Steuergeld hintergeworfen werden.