Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB) hat dies direkt geteilt
Die #Viertagewoche soll alle glücklich machen, den #Fachkräftemangel stoppen und nichts kosten. Im Ernst? Hand aufs Herz: Könnten Sie Ihren Job in vier statt fünf Arbeitstagen genauso gut erledigen? Vielleicht sagen manche von Ihnen ja – zwei Meetings weniger in der Woche, auf ein paar Mails verzichtet, die Kaffeepause abgekürzt, was macht das schon? (Ob nicht gerade diese Momente Raum zum freien Denken schaffen: beiseitegestellt.) Doch wie sieht es aus, wenn Sie auf der Intensivstation Verantwortung für Patienten tragen? Wenn Sie in der #Industrie am Band stehen, bei der Polizei Streife fahren? Befürworter einer Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich tun oft so, als gäbe es eine magische Produktivitätsreserve von 25 Prozent, als würde die Aussicht auf ein langes Wochenende grenzenlose Schaffenskräfte freisetzen. Schon der gesunde Menschenverstand sagt uns: Das kann nicht sein. Es gibt auch nach wie vor keine Studie, die das belegt. Die ganze Diskussion kommt mir weltfremd vor; sie ist gelinde gesagt auch ziemlich elitär. Über solche Dinge zu sinnieren, kann sich nur leisten, wer im warmen Büro hockt und nicht produziert, pflegt oder an der Kasse sitzt. Die harte ökonomische Wahrheit bleibt, dass wir in Zukunft mehr, nicht weniger arbeiten müssen. Darüber darf auch die aktuelle Lage am #Arbeitsmarkt nicht hinwegtäuschen. Denn auch wenn die Arbeitslosenzahlen ob der mauen ökonomischen Lage in diesem Jahr den höchsten Wert seit 2015 erreichen werden, verfolgen uns die Folgen der demografischen Alterung: Im Jahresdurchschnitt fehlten 2023 schon über 570.000 Fachkräfte in Deutschland. Wenn die Babyboomer erst einmal in Rente gehen, dürfte diese Zahl noch deutlich steigen. In ein paar Jahre dürfte uns die aktuelle Diskussion absurd vorkommen. Über die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt habe ich in der vergangenen Woche mit Gernot Heller für die Mediengruppe Bayern gesprochen. Das Interview lesen Sie hier: https://lnkd.in/edqXhFA4