🔋 Batteries made in… Europe?
Batterien werden rasant günstiger, effizienter, vielfältiger und wichtiger, nicht zuletzt aufgrund der Zunahme der Elektromobilität. Derzeit ist China mit rund 80 % Marktanteil der mit Abstand größte Hersteller. Wir haben unseren Batterie-Experten Nikolas Oehl gefragt, wie die Batterieindustrie sich weiterentwickeln wird – und wo ⤵
1️⃣ Wie sieht die Batterie der Zukunft aus? 🔜
„Wie die Batterie der Zukunft aussieht, hängt davon ab, in welchem Bereich sie verwendet werden soll: Je nach Einsatzart unterscheiden sich die Anforderungen an die Batteriezellen. Für alle Bereiche gilt jedoch, dass die Batterie der Zukunft auf nachhaltige Materialien setzt, die einfacher zu recyceln sind und in der Produktion weniger CO2 emittieren, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Außerdem werden neue Materialkombinationen und Zellarchitekturen entwickelt und weiterentwickelt, um die Effizienz und Lebensdauer der Batterien zu maximieren und sie technologisch stärker an die zukünftige Anwendung zu koppeln.“
2️⃣ Ist Deutschland ein attraktiver Standort für die Batterieindustrie? 🧲
„Deutschland ist ein durchaus interessanter Standort, wenngleich die aktuelle wirtschaftliche Lage weniger gut ist. Derzeit stellen vor allem die hohen Energiepreise und der Fachkräftemangel Hemmnisse für eine Batterieindustrie dar. Auch hat Deutschland im internationalen Vergleich zwar gut ausgebildetes technisches Personal, damit verbunden ist aber auch ein hohes Lohn- und Kostenniveau.
Vorteile des Standortes Deutschland sind die industrielle Infrastruktur und die strategische Lage in Zentraleuropa: Deutschland verfügt über eine etablierte Automobil- und Maschinenbauindustrie sowie ein dichtes Netz an Zulieferern. Mit fortschreitendem Ausbau der erneuerbaren Energien sinken auch die Energiepreise. Auch die starke Forschung im Bereich Batterietechnologie, E-Mobilität und erneuerbare Energien spricht für den Standort.“
3️⃣ Wie entsteht eine starke europäische Batterieindustrie? 📈
„Das Batterie-Ökosystem in Europa steht derzeit vor großen Herausforderungen: Aufgrund der verlangsamten Marktentwicklung im Elektrofahrzeugsektor stocken Investitionen, viele Projekte verzögern sich, werden verkleinert oder gänzlich gestrichen. Die Wettbewerbssituation ist besorgniserregend und der Konkurrenzdruck vor allem aus Asien ist hoch. Ziel muss es daher sein, eine unabhängige und zukunftsfähige europäischen Batterie-Wertschöpfungskette zu schaffen. Dies umfasst alle Produktionsstufen von der Rohstoffbeschaffung über die Veredelung und Zellfertigung bis hin zur Integration in Endprodukte. In der Batterie-Community besteht durchaus Optimismus, mittel- bis langfristig Erfolge zu erzielen. Wichtig hierfür sind Kooperation und der Wissensaustausch der europäischen Akteure, der Aufbau einer zirkulären Wirtschaft, die Erschließung neuer lokaler Rohstoffquellen und die (Weiter-)Entwicklung nachhaltiger Batterietechnologien.“