In einer Welt voller sozialer und ökologischer Herausforderungen setzt Simon Wahlers, Gründer des Büros Zweifel, auf Design als Mittel gesellschaftlicher Verantwortung. Sein Werdegang, der ihn durch Studienstationen an der FH Vorarlberg, dem Minneapolis College of Art and Design und der HAW Hamburg führte, prägt sein Verständnis von Gestaltung als Mittel gesellschaftlicher Verantwortung.
Seit 2013 selbständig tätig, vereint er visuelle Lösungen mit der Gestaltung gesellschaftlicher Haltungen. Wahlers nutzt analoge Kommunikationsformen wie Briefe, Briefmarken, Litfasssäulen und Theaterperformances, um
öffentliche Räume zu gestalten und Diskurse zu fördern. Sein Ansatz transformiert die Rolle des Designers: vom Problemlöser zum Problemvermeider, was eine proaktive und reflektierende Praxis ermöglicht.
Er wählt Projekte aus, die ästhetische und ethische Werte vereinen, und fördert so Gestaltung, die gesellschaftliche Probleme antizipiert. Wahlers‘ Engagement zeigt sich in Initiativen, die durch Design sozialen Wandel anstreben. Durch seine Arbeit und die Gründung des Büros „Zweifel“ strebt Wahlers danach, nicht nur ästhetische, sondern tiefgreifend ethische und gesellschaftlich relevante Werke zu schaffen.
Sein Schaffen ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie kreatives Gestalten direkten Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung nehmen kann. Er versteht, dass Formgebung Verantwortung für den Inhalt bedeutet und dass durch Gestaltung nicht nur Produkte, sondern auch Realitäten entstehen. Entscheidend ist dabei nicht nur was produziert wird, sondern was nicht produziert wird. Wahlers betont die Wichtigkeit einer selektiven Haltung gegenüber Aufträgen, um sicherzustellen, dass seine Arbeit echte gesellschaftliche Veränderungen unterstützt.
Text und Fotos: Giuseppe Troiano
Vielen Dank an Simon Wahlers und an VILLIBALD für die Räume, die für dieses Format so eine schöne Atmosphäre bieten. Der nächste Designers‘ Circle findet am 4. Juni 2024 im Kesselhaus Fürth statt. Sebastian Lock wird Einblicke in seine fotografische und fotodokumentarische Arbeit geben. Alle Infos wie immer auf www.designverein.net