„Black faces in white? space“ Thabo Thindi, ein südafrikanischer Filmemacher, Schauspieler und Performancekünstler, lebt in Berlin und Südafrika. Seine künstlerische Intervention „Black faces in white? space“ formuliert eine Gegenerzählung aus Schwarzer Perspektive und fordert die weiße Darstellung rassistischer Kolonialgeschichte heraus. Er bedient sich an Fotografie, Film, Lyrik und Performances, um anti-Schwarzen Rassismus zu konfrontieren und für mehr Schwarze Sichtbarkeit und Repräsentation zu kämpfen. Thabo setzt sich, basierend auf persönlichen Erfahrungen, kritisch mit rassistischen Strukturen auseinander. Seine Auseinandersetzung mit Diskriminierung ist keine Berufswahl, sondern eine alltägliche Realität. Seine künstlerischen Interventionen sind ein Streben nach Heilung, Bestärkung und Verbindung für ihn, Schwarze Menschen und andere diskriminierte Gruppen. Er fordert Befreiung und eine Dekolonisierung dominanzgesellschaftlicher Narrative. 2012 wurde Thabo Tindi‘s Arbeit als Filmemacher im Rahmen des 48 Hour Film Project Berlin mit dem Preis für die Beste Kamera gewürdigt. Seine Projekte wie die Ausstellung BLACK MIRRORS und die Videoausstellung Exile Faces dokumentieren die Lebensgeschichten von Südafrikanern, die während des Apartheidregimes ins Exil gingen. Bei dieser Gelegenheit haben wir @thabothindi gefragt, warum Räume wie ausARTen für die Community und Gesellschaft wichtig sind. Seine Antwort: Sie sind Orte der Heilung und des Widerstands gegen die dominante Erzählung. Wir sind glücklich und dankbar während des letzten @aus_art_en Festivals, in Kollaboration mit „ @vis_escapism “ als ausARTen die Werke des Künstlers Thabo Thindi 2023 ausgestellt zu haben 🎨✨ Mit unserer Serie „PERSPEKTIVWECHSEL“ wollen wir inspirieren, neue Verbindungen schaffen und Neugier auf verschiedene Persönlichkeiten und Themen wecken. Bleibt dran für weitere spannende Einblicke! 🎥 Kamera: Thomas Brekle 🎨 Kreativteam: Kornelio Papic 🌟 Konzeption: Erkan İnan ©️ AusARTen - Perspektivwechsel durch Kunst 🎭 #ausARTen #ThaboThindi #BlackFacesInWhiteSpace #Kunst #Diversität #Repräsentation #Dekolonisierung #KünstlerischeIntervention #Community
Beitrag von AusARTen - Perspektivwechsel durch Kunst
Relevantere Beiträge
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Filmprojekte entwickeln, gesellschaftsrelevante Fragen stellen und mit einem Team umsetzen. Sich nicht entmutigen lassen, auch wenn es nicht gleich klappt. Mutig, leidenschaftlich und angstfrei agieren.
Was ist heute exzentrisch ? Welche KünstlerInnen sehen sich selbst so und wie betrachten wir sie? Wer bestimmt Normen und wie wichtig ist es für die Entwicklung einer Gesellschaft, Normen zu hinterfragen oder bewusst zu durchbrechen? Die Kunst gibt uns - wie so oft - Antworten. Nicht eindimensional, sondern offen, spielerisch, mitunter provokativ, emotional und zu Recht mit der Frage verbunden: warum macht uns das vermeintlich Andere eigentlich so oft skeptisch, gar Angst? All das zu sehen in meinem neuen Film. Zur Premiere in München oder demnächst auf ARTE zu sehen.
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Wer bei Rammstein und Heavy Metal Kunst, Kultur und Selbstironie erkennt, aber bei Talahon an "kriminelle Migrantenkinder" denkt, denkt rassistisch, bewusst oder unbewusst. Rammstein ist bekannt für provokative Bühnenshows mit pornografischen und faschistischen Symbolen. Sie verwenden eine XXL-Penis-Kanone, die weißen Schaum ins Publikum schießt, und haben Videos mit expliziten Sexszenen gedreht. Ihre Shows enthalten Elemente, die an Nazi-Ästhetik erinnern, doch dies wird als künstlerische Provokation verstanden. Im Heavy Metal sind blutige und gewaltvolle Darstellungen üblich. Ozzy Osbourne und andere Künstler verwenden provokante Symbole und gewaltvolle Bühnenshows. Diese werden als Performancekunst akzeptiert und nicht als ernsthafte Bedrohung interpretiert. Anders ist es, wenn Migranten sich ironisch inszenieren, wie im Fall von Talahon. Anstatt die ironische Selbstdarstellung zu erkennen, greifen viele auf rassistische Stereotype zurück und interpretieren diese Darstellungen als Beweise für Kriminalität und Gewalt. Die sozialen Medien sind voll mit widerlichstem Rassismus unter den Posts mit Talahon. Ich habe in den letzten Jahren nicht mehr offenen Rassismus gesehen als unter diesen Beiträgen. Ein ähnliches Phänomen war bei der Entstehung Rap, insbesondere Gangsterrap, zu beobachten. Anfangs spielten viele rassistische Stereotypen eine Rolle, und alle Rapper wurden als Kriminelle angesehen. Inzwischen ist Rap jedoch Mainstream und die verbreitetste Jugendkultur. Auch hier wurden die provokanten Inhalte zunächst missverstanden, bevor sie als künstlerische Ausdrucksform anerkannt wurden. Diese Doppelmoral zeigt, wie schnell Menschen sich als Experten für Kulturen gerieren, die ihnen fremd sind, besonders wenn diese von Minderheiten stammen. Kunst ist immer ein Ausdruck von Protest und entsteht oft aus Not und Marginalisierung. Jede Kulturform verdient es, mit Respekt und Verständnis betrachtet zu werden! #Talahon #Rassismus #Gesellschaft #Kultur
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Exhibitionismus Das Substantiv Exhibitionismus (der) bezeichnet eine sexuelle Neigung, bei der ein Zwang besteht, die Geschlechtsteile in Gegenwart von fremden Personen zur Schau zu stellen. Weiterhin empfingen manche Exhibitionisten es als lustvoll, wenn sie von anderen Personen bei sexuellen Aktivitäten beobachtet werden. In der Regel haben Exhibitionisten kein weiteres Interesse an den Opfern und belästigen sie auch nicht weiter körperlich, sondern ziehen ihre Erregung vor allem aus ihren Reaktionen. Exhibitionismus ist eine Straftat und kann mit einer Freiheits- oder Geldstrafe geahndet werden. Laut Strafgesetzbuch können sich nur Männer wegen Exhibitionismus strafbar machen. Entsprechende Handlungen von Frauen fallen unter den Tatbestand der Erregung des öffentlichen Ärgernisses. Begründet wird dies dadurch, dass Männer häufiger Täter sind als Frauen. Inwieweit dieses Gesetz noch so bestehen bleibt, ist fraglich, da Stimmen laut werden, die eine geschlechtsneutrale Formulierung einfordern. Umgangssprachlich meint man mit dem Begriff Exhibitionismus den Drang, sein Leben und seine Person sowie Gefühle und Überzeugungen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Gerade in Zeiten von sozialen Medien bieten Apps wie z.B. Instagram Menschen mit einem hohen Geltungsdrang eine Bühne, um sich selbst zu inszenieren und allerlei Momente mit der Öffentlichkeit zu teilen. Der Begriff wurde aus dem lateinischen exhibire (u.a. darbieten, vorführen) entlehnt. Lautschrift (IPA): [ɛkshibit͡si̯oˈnɪsmʊs] Verwendungsbeispiele In dem Waldgebiet wird seit Kurzem immer wieder ein Anhänger des Exhibitionismus gesichtet, der mit einem offenen Bademantel bekleidet spazieren geht. Die Zurschaustellung der dramatischen Schicksale und Lebensläufe von Teilnehmern bei der Castingshow grenzt an Exhibitionismus. Hermes Phettberg war der irrsinnigste deutschsprachige Talkmaster. Die Fernsehzuschauer liebten seinen Exhibitionismus. #dailynewword
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Igniting Purpose - Uniting People. Relevante Kunst für Unternehmen. Corporate Identity auf Leinwand. Damit die Vision in den Köpfen ankommt und dort bleibt.
Kunst löst in dir keine Gefühle aus? Dieses Gemälde garantiert schon. "Myra" von Marcus Harvey zeigt das Porträt von Myra Hindley, einer britischen Serienmörderin, die wegen ihrer Beteiligung an den berüchtigten "Moors Murders" verurteilt wurde. Das Besondere: Es besteht aus Abdrücken von Kinderhänden. Die Verwendung von Kinderhandabdrücken in einem Bild, das eine verurteilte Kindermörderin zeigt, löste heftige Empörung aus. Viele Menschen sahen darin eine Verhöhnung der Opfer und eine Verharmlosung der schrecklichen Taten von Hindley. Das riesige Portrait löst eine stille Horrorstimmung beim Betrachter aus, die schwer in Worte zu fassen ist. Das Bild provoziert durch die unschuldigen Hände im Kontrast zum berüchtigten Gesicht. Der kalte Blick, der ernste Ausdruck - man will wegsehen und verliert sich doch in den Grauabstufungen. Die Kontroverse um dieses Kunstwerk drehte sich nicht nur um die Darstellung von Gewalt und Verbrechen, sondern auch um die Frage, ob solche provokanten Kunstwerke in der Lage sind, ernsthafte soziale oder politische Themen angemessen zu behandeln oder ob sie stattdessen nur Sensationslust bedienen. 2 Gedanken dazu: 1. Erst der Kontext, also die Story, geben dem Bild eine Bedeutung. Wäre Myra eine nette Kindergärtnerin und hätte das Portrait von ihren Schützlingen zum Geburtstag geschenkt bekommen, hätte das Werk keine Beachtung gefunden. 2. Das Gemälde wurde in der Royal Academy of Arts in London im Jahr 1997 ausgestellt und existiert immer noch. Trotz vieler Beschwerden und Proteste. Die Ausstellung war Teil der sogenannten "Sensation"-Ausstellung, mit dem Ziel, provokante und avantgardistische Kunstwerke zu zeigen, die die Grenzen des Traditionellen herausfordern. Die Frage an der Stelle ist nur subjektiv zu beantworten: Darf Kunst das auf diese Weise?
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„Diversität“ ist so viel mehr als „Frauenquote“… 😃👍 „Letztlich geht es bei der Integration von Drag, Metal und Computerspielen nicht nur darum, neue Spielformen der Diversität zu finden. Es geht um Repräsentanz und demokratische Teilhabe von Millionen Menschen, die sich mehr mit diesen Kunstformen als mit klassischer Musik, Theater oder Literatur identifizieren können. Games und Heavy Metal mögen für manche als kulturelle Nischen gelten – angesichts der Verkaufszahlen und der mehr als 80 000 Besucher, die in dieser Woche alleine beim Wacken Open Air wieder durch den Schlamm waten werden, sind das allerdings sehr große Nischen. Jolly hat mit der geschickten Inklusion nicht nur verschiedener Identitäten, sondern auch dieser Subkulturen einen wichtigen Schritt getan. Denn es gibt eigentlich kaum noch die eine Band, den einen Künstler, die eine Kunstform, auf die sich fast alle einigen können und die als repräsentativ für die kulturelle Identität einer Gesellschaft gelten kann. Die Zeiten, in denen praktisch alle die Beatles gut fanden und in denen ein politisch aktiver Schriftsteller wie Günter Grass mehr oder weniger für große Teile einer Nation stehen können, sind lange vorbei. Klar, es gibt sie noch, die großen Künstler, aber Nischen sind viel wichtiger geworden. (…) Kulturpolitik, die die Gesellschaft der Gegenwart repräsentieren will, kann deshalb nicht mehr nach dem einen gemeinsamen Nenner suchen, sondern muss dieser Zersplitterung gerecht werden. Auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen: Die Leitkultur der Gegenwart ist divers, und Jolly hat gezeigt, dass es möglich ist, genau das abzubilden. Statt sich an vermeintlichen „Normen“ aus der Vergangenheit festzuhalten, kann man Jollys Idee als Chance begreifen: die Splitter der Kultur und damit der Gesellschaft in ihren Einzelteilen zumindest wieder für einen Moment zusammenzuführen.“ https://lnkd.in/e2Ge4djX
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Ich war am Wochenende auf einer Ausstellungseröffnung einer Queeren Kunstausstellung, ein Teiler der ausstellenden Künstler*innen war allerdings nicht Teil der queeren Gemeinschaft aber hat in der Kunst "queere Themen"dargestellt. Natürlich finde ich es toll, dass es Ausstellungen mit queerem Schwerpunkt gibt, Sichtbarkeit ist wichtig. Allerdings finde ich es problematisch, wenn queere Themen von nicht queeren Menschen dargestellt werden. Queere Kunst ist mehr als nur die Darstellung queerer Themen – sie ist ein Ausdruck von Lebenserfahrungen, Gefühlen und Kämpfen, die tief in der Identität und Geschichte der queeren Gemeinschaft verwurzelt sind. Wenn nicht queere Künstler*innen diese Themen aufgreifen, fehlt oft die authentische Verbindung zu den dargestellten Erfahrungen. Diese Authentizität ist jedoch entscheidend, um die Vielschichtigkeit und Tiefe queerer Lebenswelten wirklich einfangen zu können. Mehr dazu findet ihr in meinem Blog-Beitrag: https://lnkd.in/e-5XXuy6 #queer #contemporaryart
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Viele von Euch haben die Caspar David Friedrich-Ausstellung in Hamburg sicher schon besucht – ich habe es heute erst geschafft. 🌳🌊⛰️ Spannender als den Hype, die Maltechniken oder die Debatten über Romantik finde ich die Rolle von CDF als Storyteller. Man mag ihn als Maler verachten oder verehren – Tatsache ist: Man spricht über ihn, auch noch mehr als 200 Jahre später. Und das liegt an der Art, wie er Geschichten erzählt. Oder sie, kleines Wortspiel, „framed“. 🖼️ Bilder wie „Wanderer über dem Nebelmeer“, „Kreidefelsen auf Rügen“ oder „Das Eismeer“ sind nicht nur kompositorische Meisterwerke. Sie greifen tief (und professionell) in den Baukasten modernen Storytellings: 💙 Emotion: Die Bilder wecken universelle Gefühle: Einsamkeit, Sehnsucht, der Widerstreit zwischen erhabener Natur und menschlicher Existenz. 🙋Personalisierung: Trotz des vermeintlich distanzierten Blicks wird der User, pardon: Betrachter, direkt in das Bild gezogen. Kleinigkeiten der Kleidung, ein besonderer Gesichtsausdruck schaffen eine starke Identifikation, die alles ist – nur nicht verrätselt. 🧩 Konsistenz: Ein Baum steht bei CDF nicht einfach da, weil noch Platz war. Jedes Detail trägt zur Gesamterzählung bei und ist Teil der Botschaft. 🫵 Ansprache: Trotz sorgfältigen Bildaufbaus bleibt Raum für eigene Interpretationen. Das ist extrem modern, denn nur so entsteht eine Verbindung zwischen Werk und Publikum, die über reine Ästhetik hinausgeht. Am stärksten beeindruckt haben mich am Ende dann allerdings die modernen Interpretationen, etwa der „Gespensterwald“ von Andreas Mühe. Was CDFs Bild als Storytelling-Profi nicht schmälert, im Gegenteil: Weitererzählt und variiert werden eben nur die guten Geschichten. 💪 #CasparDavidFriedrich #Storytelling
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Symbolik kann in der Kommunikation eine mächtige Dynamik entwickeln 💪 Symbole sprechen unser emotionales Zentrum an. Wenn sie eine kollektive Emotion ausdrücken, identifizieren wir uns damit besonders stark. Sie können sich aber auch abnutzen. Ihre Wirkung kann auch danebenliegen. Auf was ist zu achten? Hier ein Link zu einer 30-minütigen Sendung von QUARKS (WDR) zur Power von Symbolen von Protestbewegungen. Brainfood für Kommunikator:innen. #symbolik #corporatecommunication #publicaffairs #emotionalisierung https://lnkd.in/eQRSw6eC
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Habt ihr schon einmal von Rosalind Franklin oder Elisabeth Hauptmann gehört? Beide Frauen haben wichtige Beiträge zu Wissenschaft und Kultur geleistet. Und beide sind ziemlich unbekannt. Woran liegt das? Die Werke dieser Frauen werden jeweils einem Mann zugeordnet. Entweder war es ein aktiver, bewusster Diebstahl des jeweiligen Werkes oder es war eine Zuschreibung der Leistung an einen Mann durch die Gesellschaft oder durch Historike:innen. So oder so: Es gibt diverse Frauen, die grosse Leistungen vollbracht haben, ohne die Anerkennung dafür zu erhalten. Warum ist das so verehrend? Viele der Frauen, deren Werke geklaut wurden, sind heute unbekannt.Indem die Leistung einem Mann zugeschrieben wird, werden mögliche weibliche Vorbilder gänzlich aus unseren Vorstellungen gestrichen. Die Eingangsfrage habe ich natürlich noch nicht beantwortet: Rosalind Franklin ist eine Wissenschaftlerin, genauer eine Biochemikerin, die den Nobelpreis nicht bekommen hat, weil zwei Männer sich ihre Arbeit zugeschrieben haben. Das hat einer der Nobelpreisträger selbst dokumentiert, leider erst nach Franklins Tod. Elisabeth Hauptmann hat einen grossen Teil der Dreigroschenoper geschrieben. Literaturkennerinnen und Theaterexperten unter euch sind jetzt sicher irritiert, da diese eindeutig als ein Werk Brechts bekannt ist. Der Name der zweiten Autorin, der von Theaterhistorikern ca. 80% des Werkes zugeschrieben werden, ist dabei wohl untergegangen. Diese und weitere Geschichten erzählt Historikerin und Autorin Leonie Schöler in ihrem Buch «Beklaute Frauen». Sie zeigt auf, welche historisch relevante Werke von Frauen geschaffen wurden. Damit schafft sie neue (oder eher alte?) Vorbilder und trägt dazu bei, dass wir unsere alten Vorstellungen überdenken. Eine Leseempfehlung von mir (Melanie Widmer) für alle, die sich für Geschichte interessieren oder sie sogar in irgendeiner Form vermitteln - für einen etwas anderen Blick. Der Link zu einer noch etwas längeren Rezension ist in den Kommentaren. #WomensHistoryMonth #vorbilderschaffen #sichtbarmachen #HelvetiaSpricht
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Meine kleine tiefenhistorische Perspektive in die alte Frage "Can the 'populaires' speak?" ist im schönen lendemains-Dossier von Gregor Schuhen, Lars Henk und Lea Sauer erschienen. Dass die heute so beliebten Partizipationsprojekte für die Demokratie nicht immer so unschuldig sind, wie sie erscheinen, zeigt: "Biographiepolitik. Zu Rosanvallons Projekt Raconter la vie" "In Raconter la vie und dem anhängigen Parlement des invisibles manifestieren sich zwei Fantasmen. Zum einen evoziert der Traum der ‚einfachen‘ Sprache und der unmittelbaren Zeugenschaft das Fantasma einer reinen, verlustfreien Repräsentation. Hier hat die Kritik im Sinne der Frage Spivaks „Can the subaltern speak?“ eingesetzt. Und auch Raconter la vie kann sich den Aporien der Repräsentation und des Sprechen-Machens nicht entziehen. Zum anderen aber arbeitet Rosanvallons Entwurf deutlich mit dem Gegen-Fantasma des Exotischen, mit dem erträumten Außerhalb der Repräsentation, dem Noch-nicht-Eingeholten, den sprichwörtlichen invisibles. Das Projekt benötigt die Faszination für ‚das Andere‘, um überhaupt zu mobilisieren. Seit den frühen Werken Foucaults lässt sich diese Faszination für das Andere (die Wahnsinnigen, die Nicht-Protokollierten, die infâmes) systematisch denken. Auch dieses Fantasma ist derweil längst dekonstruiert mit Verweis auf seinen Exotismus (‚Othering‘) oder aber mit Verweis auf die Ubiquität sprachlicher Repräsentanz (‚es gibt kein Außerhalb der Sprache‘). Rosanvallons Projekt – und nicht nur sein Projekt – zeigt hingegen, dass beide Fantasmen ineinandergreifen und sich gegenseitig immer wieder hervorbringen. Vor allem aber, dass trotz weit fortgeschrittener Theoretisierung in dieser Frage solche Projekte immer von Neuem Strahlkraft erzeugen können." #Partizipation #Demokratie #Erzählen https://lnkd.in/e-J4NzKw
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