👩👦 In Deutschland gibt es rund 1,7 Millionen #Alleinerziehende mit Kindern unter 18 Jahren. Der Großteil sind #Mütter (82 Prozent). Das #Armutsrisiko von Alleinerziehenden ist etwa drei Mal so hoch wie das von Müttern (und Vätern) in Paarbeziehungen. Und das, obwohl 72 Prozent der Alleinerziehenden erwerbstätig sind. Das zeigt der Zehnte #Familienbericht. 🎤 Im Interview erläutert DJI-Familienökonomin PD Dr. Christina Boll, die am Zehnten #Familienbericht mitwirkte, warum sie die bisherigen politischen Strategien des Gegensteuerns nicht für ausreichend hält und welche Reformen künftig nötig sind: https://lnkd.in/ezxwS9Pr 📢 Und das sind die Ziele, die die unabhängige Sachverständigenkommission im Zehnten #Familienbericht nennt und einige der konkreten Maßnahmen, die sie empfiehlt: 1. Ökonomische Eigenständigkeit von Müttern wie Vätern fördern 👉 neue Anreize für egalitäre Aufteilung der Sorgearbeit schaffen durch Elterngeldreform 👉 Kita-Ausbau fortsetzen und Rechtsanspruch auf 8 Stunden Betreuung pro Werktag für Kinder bis zum Ende der Grundschule erweitern 👉 Passgenaue Optionen zur Erst- und Weiterqualifikation sowie Betreuungs- und Beratungsangebote der Jobcenter für alle Elternteile schaffen, unabhängig von Geschlecht, Familienform und -phase 2. Gemeinsame Elternverantwortung stärken 👉 im Familienrecht alle Betreuungsmodelle künftig gleichberechtigt nebeneinander abbilden 👉 mehr Ressourcen für Jugendämter und Beratungsstellen 👉 Schutz vor häuslicher Gewalt verbessern, Priorisierung des Opferschutzes 3. Armut bekämpfen und Vulnerabilitäten berücksichtigen 👉 Beantragung von Sozialleistungen wie Kinderzuschlag und Wohngeld vereinfachen und Inanspruchnahme verbessern 👉 Existenzminimum von Kindern und Jugendlichen neu und angepasst an Familienrealitäten bestimmen 4. Vielfalt von Familienformen anerkennen und fördern 👉 statistische Datenlücken schließen um mehr Forschung zu ermöglichen, damit Nachtrennungsfamilien besser verstanden und gefördert werden können 💡 Übrigens: Bei der Erstellung des Zehnten #Familienberichts, der Auswertung von Daten und Recherchen sowie bei der Organisation des Arbeitsprozesses wurde die Sachverständigen-Kommission durch die Geschäftsstelle am DJI unter der Leitung von Dr. Claudia Zerle-Elsäßer unterstützt. Bei acht von bisher insgesamt zehn Familienberichten hat das DJI die Geschäftsführung übernommen. 🗨️ Was sind Ihre Gedanken zu den Empfehlungen des Familienberichts? Teilen Sie Ihre Perspektiven in den Kommentaren! #Elternschaft #Familie #WirtschaftlicheUnabhängigkeit #ArmutBekämpfen
Beitrag von Deutsches Jugendinstitut (DJI)
Relevantere Beiträge
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Gestern war der Tag der #Kinderrechte. 35 Jahre UN Konvention für Kinderrechte, Die Stadt Wien ist in der Verantwortung möglichst allen Kindern in dieser Stadt ein sicheres Aufwachsen zu ermöglichen: egal ob die #Kinder in funktionierenden #Familien aufwachen, in dysfunktionalen Familien oder ob gar keine Familie da ist- wie bei unbegleiteten geflüchteten Kindern. Die Stadt Wien ist gefordert Rahmenbedingungen zu schaffen, die für alle Kinder dieser Stadt ausreichend Ernährung, eine Ausbildung und ein Leben in Sicherheit garantieren. Das heißt auch eine Obsorge ab Tag 1 für unbegleitete Geflüchtete. Das gelingt leider nicht ausreichend. Der Bericht der #Volksanwaltschaft verweist – wie schon die letzten Jahre, wie auch schon die Berichte aus der Kinder- und Jugendanwaltschaft und des Stadt Rechnungshof, dass trotz einiger Bemühungen die #MA11 nach wie vor diese Sicherheit für abgenommene Kinder nicht garantieren kann. Die Überforderung der Kinder- und Jugendhilfe, der MA11,zeigt sich in den dramatisch en Beispielen, die sie, liebe Volksanwälte, in ihrem Bericht aufzeigen: Egal, ob übersehen wurde, dass ein Junge das verpflichtende in #Gewaltpräventionstraining wahrnimmt, ob Verdacht auf sexuelle Übergriffe nicht nachgegangen wurde, ob Opfer von sexueller Gewalt im #Krisenzentrum retraumatisiert wurde, oder ob behinderte Kinder montate-lang im Krisenzentrum bleiben müssen, weil tatsächlich keine adäquaten WG Plätze vorhanden sind. Die MA11 ist offenbar überfordert. Wenn nicht ausreichend Ressourcen vorhanden sind, können offenbar trotz aller Bemühungen nur Pflaster auf Löcher gepickt werden. Wir brauchen aber langfristig eine strukturelle Verbesserung ! Wichtige Maßnahmen, die wir uns für die Kinder und Jugendlichen dieser Stadt wünschen: - Weiterer Ausbau ambulanter Hilfen empfohlen dh die Angebote an Frühen Hilfen und Elternarbeit während der stationären Betreuung ausbauen und mehr Plätze in Pflegefamilien anstelle von Heimplätzen anzubieten. Kärnten schafft es etwa 40 unter 1000 Kinder und ihren Familien ambulante Unterstützung anzubieten, Wien ist hier nur halb so gut: nur 20 von 1000 Familien erhalten ambulante Hilfen! Da muss mehr investiert werden! - Weiterer Ausbau Sozialtherapeutische und -psychiatrische Wohnplätze - Personalaufstockungen in MA-11-Einrichtungen um Doppelbesetzungen zu ermöglich, dh Erhöhung der Planstellen ist nötig, damit die Aufsichtspflicht eingehalten werden kann - Ausbau der Krisenzentren, um In-adäquate Zimmerbelegung zu vermeiden, und endlich die Überbelegungen 12 Kinder, statt 8 Kinder zu beenden. - Eine umfassende Analyse struktureller Schwächen in den Abläufen der MA11, um in Zukunft nicht mehr nur als Feuerwehr im dramatischen Akutfall eingreifen zu können. Ziel muss sein endlich mehr Ressourcen in Prävention stecken zu können. das heißt konkret: Familien und Kindern und Jugendlichen zu helfen, bevor es eskaliert!
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𝗗𝗶𝗲 𝗱𝗲𝘂𝘁𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗞𝗶𝗻𝗱𝗲𝗿-𝗞𝗿𝗶𝘀𝗲 Der Wunsch: Das Familiendemografische Panel FReDA erfragte bei jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren den Kinderwunsch: Die meisten Befragten möchten Kinder und die meisten möchten eigentlich auch zwei Kinder haben. Die Realität: 2022 erlebte Deutschland mit 7,1 Prozent weniger Geburten dann einen dramatischen Rückgang. Und auch im vergangenen Jahr (Januar bis November) ist die Geburtenrate hierzulande nach Angaben von Bevölkerungsforschern um etwa 7 Prozent im Vorjahresvergleich gesunken – auf 1,36 Kinder pro Frau. Woran liegt's? • Wohnungsnot • Betreuungsnot • Elternschaft als Karrierekiller insbesondere für Frauen • Elternschaft als Armutsrisiko • Bildungskrise: verlotternde Einrichtungen, z.B. Schulturnhallen, und sinkende Bildungsergebnisse, siehe PISA • Unfaire Verteilung der unbezahlten Carearbeit - sogar wenn beide Eltern Vollzeit arbeiten • weitreichende gesellschaftliche Ächtung von arbeitenden Müttern und Fremdbetreuung • starke Zuwächse bei der Gewaltkriminalität und Jugendkriminalität (Quelle: Statista) • Aufgrund des Platzbedarfs und der Nähe zur miterziehenden Verwandschaft wohnen Familien gern auf dem Land - dort sind aber die Infrastruktur inklusive ÖPNV und das kulturelle Angebot Mangelware Der Bundesverband Deutscher Kinderausstattungs-Hersteller (BDKH) e.V. BDKH - Association of the German Nursery Products Industry hat dazu Forderungen aufgestellt (leicht gekürzt von mir für Linkedin) • Familien und Kinder müssen in viel größerem Maß als bisher in den Fokus rücken, sozusagen als Leitprinzip aller Entscheidungsträger. Je mehr Familien Unterstützung erfahren, desto eher können sie einen guten Start ins Leben geben mit einer glücklichen Kindheit als Basis für eine starke, stabile Persönlichkeit. Intakte Familien sind das soziale Netz, in dem sich erwachsene Kinder später auch um unterstützungsbedürftige Ältere kümmern. Zur Familie gehören gleichberechtigt alle familiären Lebensformen. • Die Betreuung in Krippen, Kitas und Schulen muss flächendeckend, verlässlich und bezahlbar sein. Wichtig ist es, eine gesellschaftliche Akzeptanz von arbeitenden Müttern und Fremdbetreuung zu erreichen. Kinder müssen unabhängig von ihrer Herkunft und ihrer elterlichen Unterstützung zudem erhalten. • Die Entscheidung für ein oder mehrere Kinder darf keine beruflichen, gesellschaftlichen oder finanziellen Nachteile nach sich ziehen. • Die finanzielle Förderung und Entlastung von Familien sollte die Wertschätzung für ihre gesellschaftliche Leistung widerspiegeln, die die Erziehung von Kindern darstellt. Die Angebote auf dem Wohnungsmarkt sollten für Familien mit Kindern bezahlbar bleiben. Die Gestaltung der Städte und des ländlichen Raums muss ein gesundes und sicheres Aufwachsen ermöglichen. Michael Neumann Alessandro Gabriele Zanini Lioba Hebauer Photo by Caleb Woods on Unsplash
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‼️Jedes Kind hat das Recht auf ein Leben ohne Armut. Aber fast die Hälfte aller Kinder von Alleinerziehenden sind von #Armut bedroht. 📌Von allen 14,3 Millionen minderjährigen Kindern in Deutschland lebten im Jahr 2023 2,5 Millionen, also 17,4 %, nur mit einem Elternteil zusammen. #Alleinerziehende und ihre Kinder sind die am stärksten von Armut betroffene Familienform – daran hat sich seit Jahren nichts geändert. 41 % gelten als armutsgefährdet, 37,2 Prozent beziehen SGB II-Leistungen Knapp die Hälfte aller Kinder, die in einer Familie mit Bürgergeldbezug aufwachsen, leben mit einem Elternteil zusammen. 💎Der #Kinderzuschlag spielt eine zunehmende Rolle für die finanzielle Absicherung alleinerziehender Familien und hat dazu beigetragen, dass einige dem SGB II-Bezug entkommen konnten. 📍Ausfallende Unterhaltszahlungen tragen weiterhin wesentlich zu der finanziell schwierigen Situation der Kinder in vielen alleinerziehenden Familien bei. Studien und Umfragen kommen zu dem Ergebnis, dass nur etwa die Hälfte der Alleinerziehenden regelmäßig und vollständig Unterhalt für die Kinder bekommt – dieser liegt aber häufig unter dem Mindestunterhalt. Als Gründe für den ausbleibenden Unterhalt werden vor allem Zahlungsunfähigkeit oder Zahlungsverweigerung genannt. 💶Der #Unterhaltsvorschuss ist daher eine für Alleinerziehende zentrale Leistung, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ihn beziehen ein Drittel aller Kinder in alleinerziehenden Familien. Die Leistungen aus Bildung und Teilhabe werden nur in ca 25%, der Kinderzuschlag nur in 30% der Fälle abgerufen. Warum? Der Kinderzuschlag muss alle 6 Monate neu beantragt werden. Das sind ungeheure bürokratische Aufwände. Viele Alleinerziehende scheuen aus Zeitmangel oder Scham die ihnen zustehenden Gelder für ihre Kinder zu beantragen. 🎯#amuvee bekämpft Kinderarmut indem wir die Leistungen transparent machen, den Abruf vereinfachen und die berufliche Situation der Alleinerziehenden verbessern. 🙌😍🤩Jeder Job zählt! Jeder Fortschritt hilft den Kindern! Deshalb freut es uns heute besonders, dass unmöglich Geglaubtes gelungen ist: wir haben einen beruflichen Ausbildungsplatz für eine Alleinerziehende gefunden! 🚀🚀 Unser Beitrag zum Weltkindertag! #Weltkindertag #Kinderarmut #Chancengleichheit #Kinderrechte #ZukunftOhneArmut
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Kinder wachsen in unterschiedlichen #Familienformen auf – und immer öfter mit einem alleinerziehenden Elternteil: Die Anzahl der Alleinerziehenden ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und lag 2023 bei 1,69 Millionen. Dies entspricht einem Anteil von 20 % an allen Familienformen. Mit 82 % handelt es sich bei den Alleinerziehenden überwiegend um Mütter. Gleichzeitig haben Alleinerziehende ein überdurchschnittlich hohes Armutsrisiko: Rund jede*r vierte Alleinerziehende ist armutsgefährdet. Vor diesem Hintergrund widmet sich der Zehnte Familienbericht des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der „Unterstützung allein- und getrennterziehender Eltern und ihrer Kinder“ und führt konkrete Handlungsempfehlungen auf, um die finanzielle Eigenständigkeit von Alleinerziehenden zu stärken. Zu den empfohlenen Unterstützungsmaßnahmen gehören u. a. eine Reform des Kindesunterhaltsrechts unter Berücksichtigung unterschiedlicher Betreuungsmodelle und des Sozial- und Steuerrechts, eine Neuberechnung des Existenzminimums von Kindern und Jugendlichen sowie steuerliche Entlastungen für #Alleinerziehende. Zum Zehnten Familienbericht geht es hier: https://lnkd.in/dPxVFYDt #EsIstZeit #Gleichstellung #Familienbericht #Geschlechtergerechtigkeit
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Überlastete Jugendämter? Dieser Bericht des WDR lässt aufhorchen! Um für den ARD-Beitrag "Jugendämter in Not: Kinder in Gefahr?" zu recherchieren, haben Journalistinnen und Journalisten des WDR im Sommer 2024 die Leitungen von 580 deutschen Jugendämtern anonym befragt (Link im ersten Kommentar). Etwas mehr als 50 % der Befragten gaben Antwort. Die Ergebnisse sind für Kenner/-innen der deutschen Jugendhilfe-Landschaft nicht unbedingt überraschend, aber doch erschreckend. - 53 % der befragten Leiterinnen und Leiter gaben an, dass Mitarbeiter/-innen des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) häufig oder dauerhaft überlastet sind. (Der ASD ist im Allgemeinen für die konkrete Fallarbeit und damit auch für Kinderschutzfälle zuständig. In manchen Kommunen trägt er eine andere Bezeichnung.) - 80 % der Befragten gaben an, dass in ihrem Zuständigkeitsbereich zumindest zeitweise adäquate Unterbringungsmöglichkeiten für gefährdete Kinder fehlen. - Rund ein Viertel der Jugendamtsleiterinnen und -leiter wurde von den örtlichen Geldgebern bereits aufgefordert, am Kinderschutz oder Hilfen zur Erziehung zu sparen. Integrative Lerntherapie wird häufig über den § 35a als "Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit seelischer Behinderung" finanziert. Auch in diesem Bereich zeigt sich in vielen Städten, Landkreisen und Gemeinden, dass Hilfen vermieden oder vermindert werden, um Kosten zu sparen. Oft führen unterlassene Hilfen zu hohen Folgekosten. Hinter dem Druck auf die Jugendämter steht eine strukturelle Schieflage der Haushalte in den deutschen Kommunen: Im Jugendhilfebereich entstehen regelhaft hohe Kosten, die von den kommunalen Haushalten getragen werden müssen. Dem stehen aber keine entsprechenden Einnahmequellen gegenüber. Hieran etwas zu ändern, sollte ein Anliegen sein, das alle demokratischen Parteien eint.
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Eines der zentralen Themen bei jedem Gespräch mit Frauen und Eltern betrifft die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wenn es um Kinder und deren Betreuung und Versorgung geht, stehen die meisten Eltern vor zahlreichen Herausforderungen und Problemen. Nach wie vor ➡ fehlen rund 430.000 Kita-Plätze in ganz Deutschland (Bertelsmann Stiftung, 2023) ➡ arbeiten 67 % der Mütter mit einem Kind unter 18 Jahren in Teilzeit, während es bei Vätern nur 9 % sind (Destatis, 2023) ➡ besitzen Väter keinen gesetzlichen Anspruch auf Sonderurlaub nach der Geburt ihres Kindes ➡ fühlen sich 41 % der Eltern aufgrund der Elternschaft oder Kinderbetreuung am Arbeitsplatz diskriminiert (Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, 2022) ➡ es gelten 40 % der 1,7 Millionen alleinerziehenden Eltern mit Kindern unter 18 Jahren von Armut gefährdet (Bertelsmann Stiftung, 2024) ➡ waren 2023 rund 2.387.000 Mütter und 580.000 Väter alleinerziehend in Deutschland (Statista, 2024) ➡ wird Eltern, ganz besonders Müttern, der Wiedereinstieg in die Berufswelt erschwert, unattraktive Stellen angeboten und Führungspositionen verwehrt ➡ ist Care-Arbeit zwar gesellschaftlich unverzichtbar, erhält aber kaum Wertschätzung. Überwiegend Frauen leisten diese unbezahlte Arbeit. Der Gender Care Gap liegt bei 44,3 % (Destatis, 2022) ➡ steigt die Zahl der psychischen Auffälligkeiten, Benachteiligungen in der Bildung und der familiären Gewalt bei Kindern, Eltern und Fachkräften (Aufruf „Überlastung, Stress und Erschöpfung in vielen Kitas“, 2024) ➡ fühlen sich knapp 70% der Eltern erschöpft und ausgebrannt, befinden sich nach eigenen Aussagen am Anschlag (forsa-Umfrage der KKH, 2024) ➡ sind Bildungschancen für Kinder vom Elternhaus abhängig. (Chancenmonitor 2023) Wir haben ein großes strukturelles Problem im Bereich der Familienpolitik. Mütter und Väter werden benachteiligt, erhalten zu wenig Unterstützung und leiden unter Dauerstress. Kinder leiden noch immer an den Folgen der Corona-Maßnahmen und der angespannten Situation in vielen Kitas. Dies alles und noch viele weitere Punkte sind bekannt, aber es passiert einfach nichts und wenn, dann viel zu langsam. Fachleute schlagen seit Jahren Alarm und Initiativen setzen sich für mehr Rechte von Kindern und Familien ein. Aber dies reicht alles nicht aus! Wir brauchen dringend eine bessere Lobby und Wertschätzung für Eltern und Kinder und tiefgreifende Reformen. In meinem neuen Webinar "Gleichstellung und Vereinbarkeit" spreche ich übrigens mit Unternehmen über mögliche Lösungsansätze und Möglichkeiten, wie Mütter und Väter besser unterstützt werden können. #femoana #femaleempowerment #gleichstellung #vereinbarkeit #familienpolitik
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#Kinderrechte und #Kinderschutz in der #Kindertagespflege. Zu diesem interessanten Thema haben sich die in Bottrop tätigen Kindertagespflegepersonen zum heutigen Fachtag versammelt. Bei diesem Fachtag handelte es sich in mehrerlei Hinsicht um eine besondere Veranstaltung: 1. Kindertagespflegeperson sind eine Zielgruppe, die mit Fachveranstaltungen der öffentlichen Jugendhilfe deutlich seltener erreicht werden, als andere Berufsgruppen. Dies hat schlicht und einfach damit zu tun, dass diese von montags bis freitags ihrer Betreuungsaufgabe nachgehen und in der Regel nur in ihrer darüber hinaus gehenden Freizeit an Veranstaltungen teilnehmen können. So wie am heutigen Samstag. 2. Trotzdem (!) haben wir mit ca. 75 % aller Kindertagespflegepersonen einen enorm hohen Anteil erreich, der andere Arbeitsfelder nonchalant in den Schatten stellt. Chapeau! 3. In der Umsetzung von Kinderrechten und insbesondere Partizipation sind Kindertagespflegepersonen im Alltag in der Regel auf sich alleine gestellt. Umso wichtiger ist eine Qualifizierung und Sensibilisierung, die angesichts interessierter Nachfragen, Diskussionsbeiträgen und erörterten Beispielen im Sinne eines Aufschlages gelungen zu sein scheint. 4. Gleichzeitig, so hat die Referentin Ulrich Bartosch zitiert, lässt sich Erziehung/Pädagogik zunächst unter dem Generalverdacht stellen, als Machtmissbrauch angelegt zu sein und Unterdrückung zu betreiben. Dies vermutlich umso mehr, je uneinsichtiger ein System von außen und je vulnerabler die Zielgruppe ist. Dies verlangt ihr eine Rechenschaft ab. Die Kindertagespflege ist deshalb nach dem Landeskinderschutzgesetz und dem Kinderbildungsgesetz aufgefordert, in ihrer Konzeption hierzu Stellung zu beziehen (wie die Rechte der Kinder gewährleistet werden). Hierin gilt es, die Kindertagespflegepersonen zu unterstützen. 5. Kindertagespflegepersonen sind erst seit Juni 2021 (Kinder- und Jugendstärkungsgesetz) ausdrückliche Adressaten der von den Jugendämtern sicherzustellenden „§ 8a-Vereinbarungen“. Auch für den Abschluss einer auf örtliche Verhältnisse zugeschnittenen Vereinbarung war dieser Fachtag ein Auftakt, denn neben dem formalen Abschluss ist die tatsächliche Implementierung eine zentrale Gelingensbedingung dieser Vereinbarungen. Und schließlich: Unter allen Besucherinnen und Mitwirkenden ist mir kein weiterer Mann begegnet. Ist die Männerquote ein Merkmal der sozialen Arbeit, das einen bereits nachdenklich stimmen kann, so trifft dies auf die Kindertagespflege ganz besonders zu. Mein Dank gilt allen, die den heutigen Tag trotz des Wochenendes lebendig mitgestaltet haben und ich freue mich, mit diesen auch weiterhin an diesen wichtigen Themen „dran bleiben“ zu können. Der nächste Schritt ist dabei bereits terminiert: Das Fortbildungsangebot für herausfordernde Elterngespräche.
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📢Kinderarmut bleibt alarmierend hoch! In der vergangenen Woche hat das #Bundesfamilienministerium den aktuellen Familienbericht vorgestellt. Die zentralen Ergebnisse zeichnen ein klares Bild: Kinder aus Haushalten von Alleinerziehenden und Familien mit niedrigen Einkommen sind weiterhin besonders stark von Armut betroffen. Trotz einer guten Arbeitsmarktsituation reicht das Einkommen vieler Eltern – meist Mütter – oft nicht aus, um die Grundbedürfnisse ihrer Kinder zu sichern. Gleichzeitig mangelt es an bezahlbarem Wohnraum, flächendeckender Kinderbetreuung und wirkungsvollen Unterstützungsstrukturen. Für uns beim SchutzengelWerk sind diese Ergebnisse keine Überraschung. In unseren Projekten begleiten wir täglich zahlreiche Kinder von Alleinerziehenden, die unter den Folgen von Armut leiden. Viele dieser Kinder wachsen in Haushalten auf, in denen das Einkommen ihrer Eltern – häufig trotz beruflicher Tätigkeit – nicht ausreicht. Besonders für Alleinerziehende ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine enorme Herausforderung. Die Konsequenz: Kinderarmut, die nicht nur ihre Gegenwart, sondern auch ihre Zukunft bedroht. 🎯 Was bedeutet Kinderarmut? Kinder, die in Armut leben, haben oft schlechtere Chancen in der Bildung, gesundheitliche Nachteile und weniger Zugang zu sozialer Teilhabe. Dies verstärkt den Kreislauf der Armut über Generationen hinweg. Das darf nicht sein! Als Kinderhilfsorganisation appellieren wir an die Politik und die Gesellschaft, jetzt entschlossen zu handeln: 👉 Eine Kindergrundsicherung, die den tatsächlichen Bedarf von Kindern deckt und sie unabhängig von der Einkommenssituation ihrer Eltern absichert. 👉 Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, durch den Ausbau von kostenfreier und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung sowie flexibler Arbeitszeitmodelle. 👉 Gerechte Entlohnung, insbesondere im Niedriglohnsektor, damit berufstätige Eltern auch wirklich von ihrer Arbeit leben können. 👉 Investitionen in Chancengleichheit, z. B. durch kostenlose Bildungsangebote, Nachhilfe und Freizeitmöglichkeiten für alle Kinder. Unsere Vision ist klar: Kein Kind darf zurückgelassen werden. Jedes Kind verdient eine Zukunft, in der es sein Potenzial entfalten kann. ➡️ Unterstützen Sie uns dabei, Kinderarmut zu bekämpfen! Teilen Sie diesen Beitrag und werden Sie Teil der Veränderung. Gemeinsam können wir etwas bewegen! ♥️ #Familienbericht2025 #Kinderarmut #Alleinerziehende #SchutzengelWerk #Chancengleichheit #Kindergrundsicherung #Bildungsgerechtigkeit #Kinderrechte
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Anstieg der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland: Ein alarmierender Trend Vernachlässigung, psychische Gewalt und Missbrauch – Deutschlands Jugendämter verzeichnen Jahr für Jahr mehr Fälle von Kindeswohlgefährdungen. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte erschreckende Zahlen für das Jahr 2023: Die Jugendämter registrierten so viele Fälle wie nie zuvor, und Experten vermuten, dass die Dunkelziffer noch deutlich höher liegt. Ein dramatischer Höchststand im Jahr 2023 Im Jahr 2023 meldeten die Jugendämter mindestens 63.700 Fälle von Kindeswohlgefährdungen, das sind rund 1.400 Fälle mehr als im Vorjahr. Dieser Anstieg von 2 Prozent stellt einen neuen Höchststand dar. Doch laut dem Statistischen Bundesamt dürfte die tatsächliche Zahl noch weit höher liegen, da einige Jugendämter für das Jahr 2023 keine Daten melden konnten. Schätzungen gehen von bis zu 67.300 Fällen aus, was einen dramatischen Anstieg um rund 8 Prozent bedeuten würde. Wer ist betroffen? Kinder, bei denen eine Kindeswohlgefährdung festgestellt wurde, waren im Durchschnitt 8,2 Jahre alt. Besonders jüngere Kinder bis 12 Jahre waren häufiger betroffen, wobei bei den jüngeren Jungen und bei den älteren Jugendlichen ab 13 Jahren vor allem Mädchen betroffen waren. Am häufigsten betraf die Kindeswohlgefährdung Kinder, die bei alleinerziehenden Elternteilen lebten – 39 Prozent der Fälle. Außerdem waren in etwa einem Drittel der Fälle (31 Prozent) ein oder beide Elternteile nicht in Deutschland geboren, und die Familiensprache war nicht Deutsch. Vernachlässigung als häufigste Gefährdung Die häufigste Form der Kindeswohlgefährdung war die Vernachlässigung, die bei 58 Prozent der betroffenen Kinder festgestellt wurde. Bei 36 Prozent der Fälle wurde psychische Gewalt gemeldet, gefolgt von körperlicher Misshandlung in 27 Prozent der Fälle und sexueller Misshandlung, die in 6 Prozent der Fälle vorkam. Besonders erschreckend ist, dass viele Kinder mehreren dieser Gefährdungsarten gleichzeitig ausgesetzt sind – 2023 war dies bei jedem vierten Fall der Fall. Frühe Intervention als Schlüssel Die steigende Zahl der Kindeswohlgefährdungen macht deutlich, wie dringend es ist, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Der Schutz von Kindern vor Gewalt und Vernachlässigung muss oberste Priorität haben. Es ist entscheidend, dass Institutionen wie Kitas und Schulen bereits früh Themen wie Gewalt und Missbrauch thematisieren und Kinder sensibilisieren. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Schulbegleiter spielen dabei eine zentrale Rolle, um betroffene Kinder zu unterstützen und rechtzeitig eingreifen zu können. Nur durch verstärkte Aufklärung, gezielte Prävention und engmaschige Unterstützungsnetzwerke können wir als Gesellschaft dazu beitragen, dass Kinder in einem sicheren Umfeld aufwachsen und vor jeglicher Form von Misshandlung geschützt werden.
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