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Zu wenige Väter in Karenz – Zeit für einen gesellschaftlichen Wandel Vielen Dank an DER STANDARD für den Artikel, den Gerald John bereits im Mai veröffentlicht hat: https://lnkd.in/dUFxGAqW 👶 Dieser macht wieder mal sichtbar, womit wir in Österreich täglich hadern: Selbst die neuesten Studien und Statistiken zeigen kaum Veränderung und ziemlich deutlich, dass in Österreich die Familienarbeit immer noch überwiegend von Frauen übernommen wird. Die traditionelle Rollenverteilung manifestiert sich oft schon mit dem ersten Kind: Der Vater arbeitet Vollzeit, die Mutter Teilzeit und übernimmt den Großteil der Haushalts- und Kinderbetreuung. ⚖️ Wir stehen immer noch vor gesellschaftlichen Herausforderungen: Trotz politischer Bemühungen und finanzieller Anreize, wie dem einkommensabhängigen Kindergeld und Partnerschaftsbonus, bleibt der Anteil der Väter in Karenz verschwindend gering. Dies ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch tief verwurzelter gesellschaftlicher Normen und Arbeitskultur. Viele Arbeitgeber sehen Väter in Karenz noch immer kritisch, und das Bewusstsein in der Bevölkerung hinkt den politischen Fortschritten hinterher. 🌍 In meiner täglichen Arbeit begegne ich beidem - innovativen Lösungsansätzen und völliger Teilnahmslosigkeit à la "das geht uns nix an": * Unternehmen, die durch Role-Model-Kampagnen, Bildungsinitiativen, Informationsgespräche, Eltern-Talks und dergleichen die traditionelle Rollenbilder aufzubrechen. Sie fördern das Bewusstsein für Gleichberechtigung ihrer Mitarbeiter*innen. * Unternehmen die proaktiv Väter in Karenz schicken und eine familienfreundliche Unternehmenskultur etablieren. Vorbilder in den Führungsebenen spielen hier eine Schlüsselrolle. * Politische Maßnahmen verstärken: Obwohl bereits gute Ansätze existieren, sollten diese weiter ausgebaut und kontinuierlich an die gesellschaftlichen Bedürfnisse angepasst werden. * nicht zuletzt auch ein Apell an alle: überdenkt euer eigenes Rollenverhalten... :-) wie viel Bias steckt in euch? Welche sind das? Wie könnt ihr dazu beitragen, mehr Väter in Karenz zu bringen? Gemeinsam können wir was bewegen, um die Rollenverteilung in Familien zu verändern und eine gerechtere Verteilung der Familienarbeit zu erreichen. #Familienarbeit #Gleichberechtigung #Karenz #Vereinbarkeit #Elternzeit #Arbeitskultur #Bewusstseinswandel
D'accord mit allem, was du schreibst, liebe Lisi. Eine Erfahrung möchte ich ergänzen: Gerechtigkeit und faire Verteilung von Arbeit und Chancen aus gesellschaftlicher, politischer, volkswirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Sicht ist das eine, die Beziehung zu den Kindern das andere. Väter, die in Karenz gehen, nennen als Motivation ihre Teilhabe am Leben ihrer Kinder, die Erziehung von und die Beziehung zu ihnen zu gestalten, nicht nur zu "unterstützen". Väter um die Möglichkeit zu bringen aktive Elternschaft zu leben, ist auch eine Frage der Gerechtigkeit, für die Familien, die Väter und vor allem für die Kinder. Leider möchten die wenigsten Väter in Karenz oder Elternteilzeit als Vorbilder vor den Vorhang, weil sie allzuoft im privaten und beruflichen setting mit Repressalien rechnen (müssen). Diejenigen, die es wagen, werden von unserer (kleinen) bubble gefeiert. Das wiederum hat mit dem Wert zu tun, den wir als Gesellschaft und Einzelpersonen Unpaid Care Work zuschreiben. Welche Kompetenzen und Fähigkeiten diese braucht, wird landläufig unterschätzt. Dabei ist Elternschaft einer der wichtigsten Jobs, oder anders ausgedrückt: systemrelevant. Dein Fazit ist, was es zu tun gilt: hinterfragen, sprechen, handeln.
So ein wichtiges Thema. Das kann nicht genug diskutiert werden. Wir haben zwei Kinder, beim ersten war ich ein Jahr in Karenz, beim zweiten mein Mann ein Jahr. Und schließlich haben uns zwei Kinder zwei Jobs gekostet. Bei sehr großen Arbeitgebern. Gesellschaftlich muss hier einiges getan werden, politisch noch mehr, aber vor allem auch bei Arbeitgebern und Führungskräften. Wir würden es jederzeit wieder so machen. Aber außer viel Schulter klopfen beobachten wir in unserem Umfeld nichts. Wir sind hier sehr weit weg von einem wirklichen Wandel aus meiner Sicht. Die Bewertung von Care Arbeit und die gesellschaftliche Relevanz passen einfach nicht zusammen.
Tatsächlich wird hier politisch kaum je eine vernünftige Forderung erhoben. Man spricht schlecht über Frauen in Teilzeit und fordert mehr externe Betreuung. Klar, dass die Männer sich dann nicht als Teil der Lösung sehen und sich nicht das Teilzeitstigma umhängen wollen. Aber wir brauchen die "andere Hälfte" der Bevölkerung auch bei der Betreuung alter Menschen dringendst. Die Frauen allein können das ganz offensichtlich nicht stemmen. Ich höre aber nie Forderungen, dass sich die Männer mal ihre Rolle überlegen und mitwirken sollen.
Es ist wichtig, dass wir die traditionelle Rollenverteilung in Familien hinterfragen und ändern. Ich habe selbst erlebt, wie bereichernd es ist, wenn man sehr viel Zeiz mit seinem Kind verbringen kann und wie wichtig es ist, dass Väter diese Möglichkeit wahrnehmen. Unternehmen spielen eine Schlüsselrolle, indem sie eine familienfreundliche Kultur fördern und Väter aktiv ermutigen, Karenz zu nehmen.
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4 MonateLiebe Lisi, DANKE, dass du kontinuierlich und mit voller Energie die Themen #Väterkarenz, #Vereinbarkeit und die damit verbundenen Entwicklungspotentiale immer wieder sichtbar machst. Die Arbeitsmarktsituation zeigt, dass innovative Ideen in diesem Bereich gefragt sind und von Bewerber:innen gesehen & goutiert werden. Äußerst positiv bemerke ich, dass immer mehr Unternehmen Interesse an meinem Angebot der #BetrieblichenKinderbetreuung zeigen. Die unterschiedlichen Formen reichen von Betriebstagesmüttern/Betriebstagesvätern über Betriebskindergruppen, Betriebskindergärten, Ferienbetreuung, Feriencamps, Meeting- und Eventbetreuung bis hin zur Notfallsbetreuung und der Errichtung von #FamulyWorkspaces. Auch hier ist die Politik gefragt, Unternehmen & Eltern/Mitarbeiter:innen zu unterstützen. In Wien zB fehlt immer noch die gesetzliche Grundlage für #BetriebstagesmütterBetriebstagesväter. Ein absolutes Erfolgsmodell in den Oberösterreich, Kärnten und zunehmend auch in Niederösterreich. Auch der Vorteil aus dem Dienstverhältnis durch Betriebliche Kinderbetreuung den Eltern/Mitarbeiter:innen den Gehalt schmälert ist aus meiner Sicht fragwürdig und torpediert gleichermaßen die Bemühungen der Unternehmen.