Die Großspitäler in Baden, Biel und Chur stehen vor erheblichen Herausforderungen
Trotz einer Überlastung durch Patienten sinken ihre Gewinne:
"Eine Hauptursache ist die hohe Anspruchshaltung in der Bevölkerung, die zu kostenintensiven Behandlungen führt, unabhängig vom Alter des Patienten. Selbst bei hochbetagten Personen werden auf Wunsch aufwändige Maßnahmen ergriffen. Die Schweiz zeichnet sich durch eine der höchsten Raten an bestimmten chirurgischen Eingriffen in Europa aus, was auf eine Praxis hinweist, bei der schnell Operationen zugegriffen wird.
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Ein weiteres Problem stellt der ambulante Bereich dar, insbesondere die Kindermedizin und therapeutische Behandlungen, die nicht kostendeckend sind. Die Vergütung durch die Krankenkassen deckt oft nicht die notwendigen Zeiten für Beratung und Behandlung ab. Die Preise für Gesundheitsleistungen sind an Tarife gebunden und steigen nicht mit der Nachfrage, was zu Verlusten führt, insbesondere wenn die Nachfrage bei bereits defizitären Leistungen steigt.
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Eine „Vollkasko-Mentalität“ unter den Patienten führt zu unrealistischen Erwartungen an die Verfügbarkeit medizinischer Leistungen und zu einer Zunahme von Beschwerden, die das Personal zusätzlich belasten.
Die Schließung kleinerer Einrichtungen oder Abteilungen hat weitreichende soziale und politische Folgen und könnte die Standortattraktivität für junge Familien verringern.
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Der Fachkräftemangel, verstärkt durch eine Neubewertung der Work-Life-Balance nach der Pandemie, und die dadurch steigenden Löhne verschärfen die finanzielle Lage der Spitäler. Zudem haben die Pflegeinitiative und allgemeine Kostensteigerungen, bei gleichzeitig seit Jahren unveränderten Tarifen, zu einem massiven Kostenschub geführt.
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Die Unterfinanzierung der Krankenhäuser und die Notwendigkeit einer Tarifanpassung sind dringend. Die Leiter der Spitäler warnen, dass ohne Anpassung der Tarife an die gestiegenen Kosten und an die Teuerung des Gesundheitssystems vor ernsthaften Problemen steht. Sie fordern eine Reform, um die direkte Finanzierung der Spitäler zu vermeiden und einen fairen Wettbewerb wiederherzustellen. Langfristig sehen Sie nur so die Möglichkeit, das System finanziell stabil und für die Bevölkerung zugänglich zu halten..."
https://lnkd.in/d2HjJkSd
"Die aktuelle Situation zeigt deutlich, dass strukturelle Änderungen im Finanzierungsmodell des Gesundheitssystems notwendig sind, um eine nachhaltige medizinische Versorgung in der Schweiz zu gewährleisten."
Danke für die guten Informationen und den feinen Kuchen ☺️