Beitrag von Institut für Textiltechnik Augsburg gGmbH

Institut für Textiltechnik Augsburg gGmbH hat dies direkt geteilt

Unternehmensseite von Recycling Atelier Augsburg anzeigen, Grafik

756 Follower:innen

Aus Alttextilien mach Baumwollgarn Wir stellen Ihnen heute unseren Partner Gebr. Otto GmbH + Co. KG vor. Als Baumwollspinnerei kennt sich Gebr. Otto GmbH + Co. KG mit der jährlichen Ernte von Rohbaumwolle aus: In den vergangenen 20 Jahren pendelte diese relativ konstant zwischen 100 und 120 Millionen Ballen. Allzu viel Luft nach oben gibt es nicht: Anbaufläche, Wasser und die passenden klimatischen Bedingungen sind limitierende Faktoren. Gleichzeitig wächst ein „Baumwollfeld“ direkt vor unserer eigenen Haustür unaufhaltsam: Alttextilien. Rund 1,2 Millionen Tonnen Sammelware stand 2018 laut bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung in Deutschland zur Verfügung. Zum Vergleich baute Australien, der sechstgrößte Baumwollproduzent, rund 1,1 Mio. Tonnen im Jahr 2023/2024 an. Deutschland ist ein rohstoffreiches Land – dank seiner Alttextilien. Was liegt für die Baumwollspinnerei Gebr. Otto also näher, als sich mit diesem vorhandenen Rohstoffdepot zu beschäftigen? Zumal die im Bereich Recycling schon Erfahrung – und Erfolge – verbuchen kann: recot2, ein Garn aus 25 Prozent recycelter und 75 Prozent Virgin-Bio-Baumwolle kommt bei namhaften Wäsche- und Bekleidungsherstellern zum Einsatz und verhält sich, so die Kunden, nicht anders als ein Baumwollgarn aus neuen Fasern. Beim wiederverwerteten Material handelt es sich bei recot2 um pre-consumer Abgänge, also Webkanten und Spulenreste. Gemeinsam mit dem Recycling-Atelier ITA Augsburg, dessen Gründungsmitglied Gebr. Otto GmbH + Co. KG ist, lautet das Ziel nun, aus bereits getragenen Textilien ein recyceltes Baumwollgarn, sogenannte PCR-Baumwolle, im Ringspinnverfahren herzustellen. Dieses soll mindestens zur Hälfte aus wiederaufbereiteten Fasern bestehen und eine Feinheit von Nm 28/1 beziehungsweise Nm 40/2 aufweisen. Absolut überzeugend ist der ökologische Nutzen einer solchen Entwicklung: Im Vergleich zu einem Kilo neuer Baumwolle erfordert ein Ringgarn mit 50 Prozent PCR-Anteil rund 600 statt 10.000 Liter Wasser. Der Energieverbrauch liegt statt bei 10 kWh bei 1,7 kWh und der CO2-Äquivalenzwert sinkt von 3,3 Kilogramm auf 0,4 Kilogramm. Gebr. Otto GmbH + Co. KG entwickelt die entsprechende Spinnereivorbereitung und den Prozess zum Verspinnen der recycelten Fasern. Die weisen nämlich ganz andere Eigenschaften auf als neue Rohware, sogenannte Virgin-Baumwolle. Insbesondere sind die recycelten Fasern deutlich kürzer. Sie haben eine andere Oberflächenstruktur und dadurch andere Haft- und Gleiteigenschaften. Eine Herausforderung lautet, dem Vorgarn die richtige Drehung mitzugeben, so dass in der Ringspinnerei keine Fehlverzüge entstehen. Am Ende steht die optimale Kombi aus möglichst hohem Anteil an wiederaufbereiteten Fasern und Qualitätsanspruch seitens des Verwenders. Das ist in diesem ITA-Projekt ein Mietwäschehersteller, der die Garne für Frottierhandtücher einsetzt. Aber das ist eine eigene Geschichte. 😊

  • Kein Alt-Text für dieses Bild vorhanden
  • Kein Alt-Text für dieses Bild vorhanden
  • Kein Alt-Text für dieses Bild vorhanden
  • Kein Alt-Text für dieses Bild vorhanden
  • Kein Alt-Text für dieses Bild vorhanden
Thomas Gries

Prof. at RWTH Aachen University

5 Monate

Unternehmen nicht faseln…werden Sie Mitglied im weltweit ersten Recycling Creative Labor! Und schaffen Sie so gemeinsam mit den anderen Partner wettbewerbsfähige RecyclingLösungen!

Svenja Lueck

CONCEPTIA Consulting

5 Monate

Um tatsächlich nachhaltig zu sein, sollte das Baumwollgarn aus 100% recy. pre-consumer waste sein. Denn virgin cotton ist nicht zwangsläufig nachhaltig....

Weitere Kommentare anzeigen

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Themen ansehen