Beitrag von Konrad-Adenauer-Stiftung

Die deutsche Juristenausbildung steht vor wichtigen Herausforderungen, die eine umfassende Reform der ersten juristischen Prüfung (§ 5 Abs. 1 DRiG) längst erforderlich machen. 🎓✨ Immer weniger Studieninteressierte entscheiden sich für das juristische Staatsexamensstudiums und schließen dieses erfolgreich ab. Gleichzeitig steigt jedoch der Bedarf an jungen Juristen in verschiedenen Bereichen, angefangen von der Justiz über die Wirtschaft bis hin zur Zivilgesellschaft. Die Anforderungen an Juristen wandeln sich zeitgleich durch Digitalisierung, Klimawandel und globale Krisen. 👩⚖️👨⚖️ Am 1. Dezember 2023 fand in Hamburg daher eine Arbeitssitzung 💼 zur "Reform der ersten Prüfung – was können, sollen, müssen wir tun?" auf Initiative der Bucerius Law School statt. In der Diskussion wurden vier Kernforderungen und eine Reihe weitere Punkte mit Änderungsbedarf identifiziert, um eine sinnvolle und nachhaltige Reform der ersten Prüfung zu gewährleisten: 1. Reduktion des Pflichtfachstoffs durch Verlagerung aus dem Examen in das Studium 2. Einführung eines integrierten Bachelor of Laws (LL.B.) 3. Einrichtung barrierefreier Ansprechstellen zur Konfliktvermeidung und -prävention in Prüfungssituationen 4. Monitoring der mit der ersten Prüfung zu verfolgenden Ziele 5. Weitere Reformansätze Teil des Diskurses war auch die Initiative iur.reform die bereits eine umfassende Studie zur Reform der juristischen Ausbildung durchgeführt hat. Was empfindet ihr als Reformbedürftig in der juristischen Ausbildung❓ Wenn ihr mehr zu den Ergebnissen der Arbeitssitzung erfahren wollt, dann lest das “Hamburger Protokoll zur Reform der ersten (juristischen) Prüfung” 📰 (Link in den Kommentaren). #Juristenausbildung #Reform #LegalEducation #BuceriusLawSchool

#HamburgerProtokoll veröffentlicht. Es beschreibt die Ergebnisse eines Arbeitstreffens akt. und ehem. Dekan:innen und Studiendekan:innen sowie Vertreter:innen von Bundesverband rechtswissenschaftlicher Fachschaften e.V. und uns, iur.reform Die Umsetzung würde Entlastung und Stärkung bringen. Vielen Dank Bucerius Law School 1) Die Reduktion des Prüfungsstoffes in der Ersten Prüfung kann nämlich tatsächlich gelingen, wenn die Inhalte bereits vorher abgeprüft werden und damit die Gewichtigkeit erhalten bleibt. 2) Zur Einführung eines #integriertenBachelors muss man wohl nichts mehr sagen: Studierende nehmen es als Entlastung war und es eröffnet Möglichkeiten Jura als Grundwissen zu erlernen, aber außerhalb der klassischen juristischen Berufe einzusetzen. 3) barrierefreie Ansprechstellen zur Konfliktvermeidung können einen wesentlichen Beitrag gegen Diskriminierungserfahrungen in Prüfungen leisten. Gerade bei der geringen Frauenquote in Prüfungen. Heute gibt es nur die Prüfungsanfechtung oder Aufsichtsbeschwerde. Das reicht nicht. 4) ein Monitoring der mit der Ersten Prüfung verfolgten Ziele, erlaubt es endlich die Frage zu beantworten: Welche Fähigkeiten prüfen wir eigentlich ab mit den Klausuren, die gestellt werden. Geht es wirklich um Grundlagen und nicht um Auswendig lernen? 5) bei den weiteren Reformansätzen gab es weniger Einigkeit, aber hier ist viel interessantes dabei. Schaut mal rein, in das #HamburgerProtokoll. Abrufbar unter: https://lnkd.in/es_t-m7m

Elemente einer Rechtssetzungslehre Im vorliegenden Werk wird untersucht, was Rechtssetzung im modernen Staat leisten kann und welche Aufgaben andere Staatsfunktionen erfüllen müssen. Das Schwergewicht liegt auf der Darstellung von Methode, Technik und Verfahren der Rechtssetzung. Das richtige Vorgehen ist für die Qualität der Rechtsnormen von grösster Bedeutung. Juristinnen und Juristen soll deshalb das erforderliche Methoden- und Fachwissen vermittelt werden, um Erlassentwürfe in sinnvollen Schritten zu konzipieren und zu redigieren, die Vorgegebenheiten, den rechtlichen Rahmen und die Wirkungen neuer Regelungen ausreichend zu berücksichtigen und Normtexte so auszugestalten, dass sie ihren Funktionen gerecht werden. Das Werk, verfasst von Prof. Dr. iur. Georg Müller, Prof. Dr. iur. Felix Uhlmann, LL.M., Rechtsanwalt und PD Dr. Stefan Höfler, befasst sich vorwiegend mit der Rechtssetzung in der Schweiz, berücksichtigt aber auch ausländische Lehre und Praxis. Hier geht es zum Schulthess-Shop: https://lnkd.in/ehNbZTMT #Schulthess #SJM #Fachkatalog #Staatsrecht #Verwaltungsrecht #Verfassungsrecht

Unsere Mitgründerin Clara Sophia Pagel hat sich der Herausforderung gestellt: Sie hat ihr Referendariat beim Kammergericht Berlin absolviert und dabei gleichzeitig Justin Legal mit aufgebaut🚀 Während Clara im Referendariat praktische Erfahrungen in Gerichten, Behörden und Kanzleien sammelte, brachte sie ihre unternehmerische Perspektive bei Justin Legal ein, entwickelte und programmierte unsere Plattform. Beide Bereiche waren für ihre künftige juristische Arbeit essenziell und boten ein ideales Setting für ihre persönliche und berufliche Entwicklung. Doch die Herausforderungen waren nicht zu unterschätzen. “Der zeitliche Aufwand für das Referendariat stieg mit näher rückenden Examensprüfungen kontinuierlich. Deshalb habe ich mich bewusst dazu entschieden, den Fokus bis zu den Prüfungen auf mein Examen zu legen ”, meint Clara. Jetzt ist sie aber wieder mit Vollgas am Start und der kluge Kopf hinter unseren neuen Formularen! 🌟 Clara hat bewiesen, dass man mit Engagement und Leidenschaft sowohl juristisch als auch unternehmerisch Großes erreichen kann. Ihr Weg zeigt, dass es möglich ist, in beiden Welten erfolgreich zu sein – eine inspirierende Geschichte von Entschlossenheit und Durchhaltevermögen. 💡💬 Was sind eure Tipps und Strategien, um solche Doppelbelastungen zu meistern? #Herausforderungen #Karriere #LegalTech #Referendariat #Erfolgsgeschichten #JustinLegal #CEOInsights

👨⚖️ "Wir können mit den hochspezialisierten Vorinstanzen und Wirtschaftsanwaltskanzleien nur mithalten, wenn wir uns selbst auch spezialisieren." Marc Steiner, Richter der Abteilung II, spricht in einem Interview mit Weblaw über seinen Beruf als Richter sowie seine Rolle als Beschaffungsexperte und gibt Jurastudierenden Tipps, wie sie sich für das öffentliche Recht begeistern können. #richter #beschaffungsrecht #öffentlichesrecht #nachhaltigkeit #bvger #weblaw #interview

Vor 30 Jahren war das Anwaltsdasein noch anders. Heute gibt es Fachanwälte für nahezu jedes Rechtsgebiet, was durchaus sinnvoll ist, da spezielles Fachwissen benötigt wird. Nach fast 30 Jahren im Urheberrecht kann ich sagen, dass ich einiges an Fachwissen besitze. Aber weiß ich alles? Natürlich nicht! Heißt das, dass ich nur Teilbereiche des Urheberrechts lösen kann? Sowohl ja als auch nein. Jeder Fall ist einzigartig und erfordert Einarbeitung. Mit präsenten Wissen kann man schnell die richtigen Antworten liefern und Sachverhalte einschätzen. Fehlt Wissen, muss man sich in das Thema einarbeiten, genauso wie Gerichte es tun. Man liest Entscheidungen, Fachliteratur und Dissertationen. Dabei ist es eine Frage der Fairness, ob man dem Mandanten diese Zeit in Rechnung stellt, wenn man nach Stunden abrechnet. Bei spezifischen Einzelfällen ist dies gerechtfertigt. Geht es um Grundkenntnisse, wird der Anwalt fairerweise keine zusätzlichen Kosten berechnen. Hier gilt Vertrauen: Einen Anwalt an seiner Seite zu haben, der seine Mandanten vertritt, als wären sie Freunde. Für mich ist ein gutes, enges Verhältnis zu meinen Mandanten wichtig. Das erleichtert uns beiden die Arbeit. Ein Beispiel ist das Urheberrecht für Filmschaffende. Wer behauptet, alles in diesem Bereich zu wissen, überschätzt sich. Wenn 20 Fachleute ihre Expertise abgeben, kann ein einzelner Jurist nicht alles wissen. Hier gilt es, sich einzuarbeiten. #Rechtsanwalt #Urheberrecht #Spezialwissen #Vertrauen #Mandanten #Fachanwalt #Jurist #Anwaltsleben #Einarbeitung #Fairness

Jurist:in werden. Letztes Jahr habe ich mit Philipp Thurn und Franziska Brachthäuser eine Tagung veranstaltet. Bei der wir uns die Frage gestellt haben: Wie passt eine Auseinandersetzung mit der NS-Zeit in die juristische Ausbildung? Wo ist sie warum nötig, und was kann von einer solchen zeitgeschichtlichen Auseinandersetzung erwartet werden? Dafür haben wir uns mit den Perspektiven verschiedener Disziplinen die vergangenen 150 Jahre juristischer Ausbildung angeschaut. Und? LinkedIn-fähiges Ergebnis? Es ist kompliziert, um es nicht juristisch zu sagen: "Es kommt darauf an". Aber: Gerade ist ein Tagungsbericht https://lnkd.in/esBJaPmD erschienen (Johanna Jaspersen, Jakob Härterich, Theresa Tschenker) – schaut einfach mal rein, es lohnt sich! Zufälligerweise sind heute auch die Druckfahnen eingetrudelt und damit steht auch die Veröffentlichung der Vorträge in der Kritischen Justiz (KJ) unmittelbar bevor. Für mich gibt es mehrere Erkenntnisse aus der Diskussion: – Die Zeitgeschichte ist keine Heilsbringerin. Nur weil wir wissen, was passiert ist, heißt das nicht, dass wir vor Wiederholungen sicher sind. – Eine juristische Beschäftigung mit der NS-Zeit sollte sich auch nicht nur auf die Suche nach Auslegung und Gesetzen beschränken, die nationalsozialistische Wertungen in das Recht gebracht haben. Gerade die Zeitzeugenberichte haben gezeigt, dass eine Beschäftigung mit der nationalsozialistischen Justiz und Rechtswissenschaft zu einer Selbstreflexion führen kann. Vielleicht sogar zu einem Gefühl der Unsicherheit mit den eigenen juristischen Entscheidungen. Und insoweit ein Weg hin zu einer Wissenschaft, die eben keine eindeutigen Lösungen produzieren kann, sowie hin zu Jurist*innen, die sich selbst in der Gesellschaft verorten und ihre Verantwortung in dieser reflektieren. So würde sich die Beschäftigung mit dem NS-Unrecht § 5a Abs. 2 mit dem in Abs. 3 enthaltenen Ziel des Jurastudiums, die "Fähigkeit zur kritischen Reflexion des Rechts" zu entwickeln, verbinden lassen.

Wie gelingt eine Kanzleigründung nach dem Zweiten Staatsexamen und was kann das Recht zu einer gerechteren Wirtschaftsordnung beitragen? Meine Gedanken dazu im Gespräch mit Alisha Andert, LL.M. und Talent Rocket. https://lnkd.in/eBxaMnt9

🎓🌍 Führen Sie einen ausländischen Ehrendoktortitel in Deutschland? Vorsicht ist geboten! Es gibt spezifische Regeln und gesetzliche Vorschriften, die Sie kennen sollten. In unserem neuesten Artikel erklärt Dr. Thomas Schulte, wie Sie Ihren Titel rechtssicher führen können, ohne rechtliche Probleme zu riskieren. Lesen Sie alles über die Anerkennung ausländischer Titel und wie Sie Fallstricke vermeiden. 👩🎓👨🎓 🔗 https://lnkd.in/eEEsNi8R #Ehrendoktortitel #akademischegrad #bildung #rechtsberatung #drthomasschulte #Anerkennung #Rechtssicherheit #deutschland

Dissertationen sind bekanntermaßen die am wenigsten gelesenen Bücher überhaupt. Häufig werden sie nur von den beiden Gutachtern und – wenn überhaupt – von dem ein oder anderen Spezialisten im jeweiligen Fachgebiet gelesen, im letzteren Fall wahrscheinlich und verständlicherweise eher angelesen. Umso mehr freut es mich, dass Julia Engels (geb. Rausch) in der im Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Verlag erscheinenden #Rabels #Zeitschrift #für #ausländisches #und #internationales #Privatrecht meine Arbeit rezensiert hat. Besonders beeindruckt bin ich davon, wie tief in die Materie eingetaucht wurde – eine tolle Wertschätzung für die jahrelange Arbeit, die ich in dieses Buch gesteckt habe. Ganz besonders freue ich mich natürlich über das positive Feedback. Meine Dissertation "𝙐𝙣𝙩𝙚𝙧𝙣𝙚𝙝𝙢𝙚𝙧𝙞𝙨𝙘𝙝𝙚 𝙃𝙖𝙛𝙩𝙪𝙣𝙜 𝙞𝙣 𝙜𝙧𝙚𝙣𝙯ü𝙗𝙚𝙧𝙨𝙘𝙝𝙧𝙚𝙞𝙩𝙚𝙣𝙙𝙚𝙣 𝙒𝙚𝙧𝙩𝙨𝙘𝙝ö𝙥𝙛𝙪𝙣𝙜𝙨𝙠𝙚𝙩𝙩𝙚𝙣: 𝙀𝙞𝙣𝙚 𝙞𝙣𝙩𝙚𝙧𝙣𝙖𝙩𝙞𝙤𝙣-𝙥𝙧𝙞𝙫𝙖𝙩𝙧𝙚𝙘𝙝𝙩𝙡𝙞𝙘𝙝𝙚 𝙪𝙣𝙙 𝙞𝙣𝙩𝙚𝙧𝙣𝙖𝙩𝙞𝙤𝙣𝙖𝙡-𝙥𝙧𝙤𝙯𝙚𝙨𝙨𝙧𝙚𝙘𝙝𝙩𝙡𝙞𝙘𝙝𝙚 𝙐𝙣𝙩𝙚𝙧𝙨𝙪𝙘𝙝𝙪𝙣𝙜 𝙧𝙚𝙘𝙝𝙩𝙨𝙩𝙧ä𝙜𝙚𝙧ü𝙗𝙚𝙧𝙜𝙧𝙚𝙞𝙛𝙚𝙣𝙙𝙚𝙧 𝙑𝙚𝙧𝙠𝙚𝙝𝙧𝙨𝙥𝙛𝙡𝙞𝙘𝙝𝙩𝙚𝙣" erschien im Jahr 2022 im Duncker und Humblot Verlag in den Schriften zum Internationalen Recht (SIR) und unterbreitet einen Regelungsvorschlag für eine Haftungsnorm in globalen Lieferketten, wie sie nun auf EU-Ebene in Form der #CSDDD erfolgen wird. Ein paar meiner Erkenntnisse darüber wie eine effektive, gleichzeitig aber klar umrissene Haftungsnorm aussehen sollte, habe ich jüngst in einem Artikel für den Verfassungsblog vom 12. Februar 2024 zusammengefasst (Link im Kommentar). Die Rezension ist frei abrufbar, nachdem die RabelsZ seit 2024 erfreulicherweise open access publiziert: