UBS fordert Standards für Investments in #Biodiversität
Beim #Weltwirtschaftsforum in Davos ist auch die Biodiversität ein wichtiges Thema: Um private Kapitalgeber für den Schutz der Biodiversität zu gewinnen, braucht es bei Geldanlagen laut UBS klare Standards. Die UBS betont dabei die wirtschaftliche Effizienz als Argument für Investitionen in den Schutz der Biodiversität.
Suni Harford, Präsidentin von UBS Asset Management, kritisierte die zu breite Auslegung von "ESG" (Umwelt, Soziales, Governance) im Bereich der Kapitalanlage und betonte, dass die Spanne zwischen "E" und "S" zu gross sei.
Einige Befürworter von nachhaltigen Konzepten in der Kapitalanlage möchten sich nicht uneingeschränkt mit allen sozialen Normen identifizieren, die im Konzept unter dem Buchstaben "S" vermittelt werden. Dies steht im Zusammenhang mit dem Wunsch nach einer Entpolitisierung der Kapitalanlage. Insbesondere bei der UBS wurde betont, dass der Buchstabe "E" nicht nur für "Environment" (Umwelt), sondern auch für "Efficiency" (Effizienz) stehen könne. Damit wird eine Rückkehr zum vertrauten Terrain wirtschaftlicher Analysen angestrebt.
Suni Harford führte auch einen ökonomischen Grund für den Vorschlag der Grossbank an, erhebliche Mittel zur Erhaltung der Biodiversität zu mobilisieren. Laut einer auf dem Weltwirtschaftsforum in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule ETH vorgestellten Studie ist Biodiversität sowohl für das Klima als auch für die Wirtschaft von Bedeutung. Rund 60 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung hängen moderat oder stark von der Natur ab. Zur Bewältigung des Artensterbens sind Schätzungen zufolge bis 2030 #Investitionen von etwa 700 Milliarden Dollar pro Jahr erforderlich. "Diese Herausforderung kann nicht allein von einer Institution bewältigt werden", betonte der Vorstandsvorsitzende der UBS, Sergio Ermotti. Staaten, Wirtschaft, Wissenschaft und die Weltgemeinschaft müssten gemeinsam handeln.
Private Kapitalgeber lassen sich nur gewinnen, wenn der Anlageprozess transparent ist. Daher sind klare Standards für diese Investitionen unerlässlich. Die UBS betont trotz ihrer traditionellen marktwirtschaftlichen Ausrichtung die Notwendigkeit einer aktiven Rolle der Staaten. In einer Übergangsphase sollten diese sich an Mischfinanzierungen mit Privaten beteiligen, bevor ausreichend privates Kapital mobilisiert werden kann. Die Grossbank unterstützt auch umfassendere staatliche Massnahmen, wie beispielsweise die Kopplung von Agrarsubventionen an positive Umweltergebnisse.