Beitrag von Leibniz-Lab Pandemic Preparedness

(3/6) Je mehr verschiedene Säugetiere von #H5N1 infiziert werden, desto kleiner wird die Barriere für den Übersprung vom Tier auf den Menschen. Der nächste Schritt zum Farmer ist dann nicht mehr so groß. Und das Virus hat sich wohl verändert. Im aktuellen Fall der Toten aus Louisiana wies es Mutationen auf, die offenbar im Zuge der Anpassung an den menschlichen Wirt entstanden sind. Die Centers for Disease Control and Prevention lies verlauten, “these changes may result in increased virus binding to α2-6 cell receptors found in the upper respiratory tract of humans”. Heißt: Es könnte sich leichter an die oberen Atemwege binden. Das wiederum bedeutet, dass es leichter von Mensch zu Mensch übertragbar wäre. “Könnte” ist allerdings nicht “wird”: Eine Mensch-zu-Mensch Übertragung hat bisher nicht stattgefunden, zum Glück. Auch die genetischen Veränderungen, die das Virus in der Toten genommen hat, sind in den H5N1-Proben ihres Geflügelbestands nicht aufgetreten. Vermutlich war sie daher ein sogenannter dead end host, Sackgasse für das #Virus. Aber muss nicht so bleiben: Je mehr es zirkuliert, desto niedriger ist die Barriere auf den Artensprung zum Menschen. Tatsache ist: Wir sehen eine noch nie da gewesene Ausbreitung von H5N1. Das betrifft Kontakte zwischen den Erregern in Vögeln einerseits und Säugetieren sowie dem Menschen andererseits. Und jede Virusinfektion eines Säugers kann zur Selektion von Varianten führen, die eine bessere Anpassung aufweisen. Heißt das, das die nächste Pandemie vor der Tür steht? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. H5N1 muss nicht nur in der Lage sein, sich an menschliche Zellen zu binden und in diese einzudringen, es muss sich auch rasant vermehren und neue Viren ausscheiden, wenn es dort ist. In humanen Lungenzellen repliziert H5N1 wie verrückt und zerstört die Lunge. So weit sind wir schon. Die Frage ist: Wie effizient ist die Übertragung auf den Menschen? Bisher waren die Fälle in den USA mild, Bindehautentzündung, so was in der Art. Das spricht dafür, dass die Viruslast bisher niedrig war. So bleiben muss das nicht. Jede Infektion ist wie das Ziehen eines Hebels an einem Spielautomaten. Wir zocken. Meistens gewinnt man nix, aber irgendwann halt doch. Es ist nur Statistik. Im November überlebt ein 13-jähriges Mädchen aus Kanada H5N1 nur mithilfe der ECMO (wer sich noch an #Corona erinnert: Das Blut wird außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert, nicht schön). Ihr Virenstamm hat drei Mutationen, die im Verdacht stehen, die Ansteckungsfähigkeit und Virulenz beim Menschen zu erhöhen. Um konkret zu werden, Partywissen zum Angeben: Die Mutation E627K im Polymerase-Basic-2-Protein. (4/6)

  • ein Behälter mit einem Etikett darauf

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