Hat sich das Adele Konzert gelohnt?
Ich war gestern zum zweiten Mal beim Konzert, hier ein paar Gedanken dazu.
1) Adele gab im August 10 Konzerte in München, die einzigen Auftritte außerhalb der USA. Das Konzept ist ähnlich zu ihrer Residency in Las Vegas: die Künstlerin bleibt an einem Ort und muss mit ihrer Stage und Bühnenshow nicht durch die ganze Welt reisen (bei Taylor Swift dutzende von Trucks). Dafür müssen die Fans alle nach München reisen. Was jetzt nachhaltiger ist, kann ich nicht beurteilen, aber da die Fans ohnehin aus der ganzen Welt kamen, ist es vielleicht auch egal, ob sie nach München, London oder Paris reisen
2) Das Konzept der Residency macht zumindest in Europa viel Sinn. Muss Taylor Swift wirklich Konzerte in Hamburg, Gelsenkirchen und München geben oder hätte München alleine auch schon gereicht?
3) Es kamen, wie bei Taylor Swift, sehr viele Fans aus den USA. Das zeigt zum einen, dass die Tickets in den USA so teuer sind, dass sich der Trip nach Europa lohnt. Das zeigt zum anderen, dass einfach sehr viele Amerikaner sehr viel Geld haben, um es in Europa auszugeben
4) Die Adele World (400.000 Quadratmeter oder 60 Fussballfelder) war gigantisch. Es gab ein Pop-Up Stadion für 80.000 Menschen mit der größten LED Leinwand der Welt (220m lang, 30m hoch), ein Riesenrad, Fahrgeschäfte, eine Karaoke Stage, dutzende von Essensoptionen (von Burger bis Trüffelnudeln) und natürlich riesige Merchandise Stände
5) Das Konzert ging von 20-22 Uhr. Viele Besucher verbrachten aber schon davor und danach noch Stunden in der Adele World, was auch Teil der Gesamt-Experience war.
6) Für Tickets, Essen und Merchandise hat man sicher im Schnitt 300€ pro Kopf ausgegeben. Bei 80.000 Besuchern wären das 24 Mio. € pro Abend und 240 Mio. € für die zehn Konzerte. Da kann man sich leicht ausrechnen, welchen Umsatz Taylor Swift mit ihren 149 (!) Terminen der Eras Tour generiert hat.
7) Die Stadt München rechnet mit mehreren Hundert Mio. € Einnahmen durch die Konzerte
8) München sollte versuchen, die europäische Hauptstadt für große Konzerte zu werden. Die Konzerte von Taylor Swift, Coldplay und Adele waren alle ausverkauft und man hätte locker noch zusätzliche Termine ausverkaufen können
9) Wenn ich die Konzerte von Adele und Taylor Swift mit Fußballspielen des FC Bayern oder unserer Heim EM vergleiche, bin ich immer wieder schockiert, wie provinziell und unprofessionell Fussballspiele organisiert sind. Es gibt kein Rahmenprogamm für die Fans, man flüchtet nach Abpfiff aus dem Stadion, die Merchandise Stände sind winzig bis gar nicht vorhanden und beim Essensangebot kann man zwischen roter und weißer Bratwurst wählen.
10) Mein Fazit: die Konzerte waren von der Musik, der Stimmung und auch der (kommerziellen) Organisation ein grandioser Erfolg und sind mit Sicherheit ein Blueprint für große Musik und Sport Events in der Zukunft
❓Wart ihr bei Adele? Und wie findet ihr das Konzept?
👇 Ich bin gespannt auf eure Kommentare
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3 MonateBravo, Kompliment, sieht super aus. Wer hat das Projekt realisiert, Idee & Umsetzung?