Was gibt es Inspirierenderes als ein Künstleratelier? Wir hatten kürzlich die Möglichkeit, gemeinsam mit interessierten Kund:innen unseres Hauses das Innsbrucker Atelier des Tiroler Ausnahmekünstlers Rudi Wach zu besichtigen, das sich in einem fast verwunschen wirkenden Stöckelgebäude in Innsbruck Pradl befindet. Günther und Bea Egger haben das Atelier im Auftrag der Familie in den letzten Monaten mit unglaublicher Liebe und Hingabe in einen beeindruckenden Schauraum verwandelt. Da Wach schon seit vielen Jahrzehnten in Mailand lebt und arbeitet, fungierte es zuletzt hauptsächlich als Depot für seine zahlreichen Skulpturen und Zeichnungen. Es ist ja bekannt, dass Rudi Wach sich äußerst ungern von seinen Werken zu trennen pflegt. Also haben die beiden erst mal in mühevoller Kleinarbeit alle dort befindlichen Kunstwerke katalogisiert und anschließend überaus effektvoll geordnet. Damit haben sie ein wahres Kleinod von Kunstraum geschaffen, in dem man ganz wunderbar in die von zahlreichen mystischen Wesen bevölkerte Kunstwelt des Rudi Wach eintauchen kann. Der bekannte Kunsthistoriker und frühere Landeskonservator von Tirol, Franz Caramelle, skizzierte in seiner kurzen und prägnanten Einführung nicht nur die wichtigsten Lebensstationen dieses vielfach ausgezeichneten Künstlers, sondern verstand es auch grandios, die Besonderheiten in Rudi Wachs reichem Œuvre zu umreißen. Etwa seine lebenslange Faszination für die menschliche Hand, der er zeichnend wie auch bildhauerisch nachging und über die er auch immer wieder geschrieben hat. Jedenfalls haben unser stv. Vorstandsvorsitzender Thomas Wass und unser Private-Banking-Leiter Christian Prugger diese besondere Soirée gemeinsam mit unseren Kund:innen im Atelier des großen Tiroler Meisters sichtlich genossen. #RLBTirol #Raiffeisen #Kunst
Beitrag von Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
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Focus Albertinum: Himmelblau — Die Farben des Himmels haben Künstler*innen schon immer begeistert, ein Blau, das umso tiefer erscheint, je mehr es von Wolken umrahmt ist, oder die Rot- und Gelbtöne, die je nach Sonnenlicht, das Spektrum der Blauvarianten erweitern. Die Landschaftsmalerei ist eine der wichtigsten Gattungen der Malerei des 19. Jahrhunderts. Das Albertinum besitzt eine große Sammlung von Landschaftsdarstellungen. Sie zeigen vor allem Gegenden in Sachsen und in Italien. Dabei konkurriert der Himmel nicht selten mit historischen Stätten, anderen touristisch attraktiven Orten oder kleinen genrehaften Erzählungen. Wie eine Aura überwölben Wolken und die blaue Luft das Geschehen. Der unbegrenzte Himmelsraum steht in der Romantik für die Sehnsucht nach Freiheit in einer Zeit der Umbrüche und politischen und gesellschaftlichen Repression. Zugleich aber eröffnet der Himmel einen großen Gefühlsraum in der Malerei und erscheint als eigenständiger Wert: In seinen Farbabstufungen und Varianten, so wie den amorphen Formen der Wolken erproben die Maler*innen auch eine Freiheit der Kunst, die zur Abstraktion in der Kunst des 20. Jahrhunderts führt.
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Die Kunst ist tot! Es lebe die Kunst! Der alte Spruch, die Kunst sei tot, umgemünzt von »Der König ist tot - es lebe der König (m/w/d)« scheint aktueller zu sein, denn je … Immerhin wird Vieles, dass eher progressiv und tatsächlich gesellschaftsverändernd daher kommt massiv unterdrückt und in eine Verwertungsecke gedrückt, hingegegen wird Vieles was harmlos, um nicht zu sagen gefällig und/oder sehr verkopft nur in geschützten Räumen wie Museen und Galerien überleben könnte, staatlich oder privat gefördert. Für viele Bürger scheint das Prinzip »Follow the Money« das einzig Wichtige und Richtige zu sein. Für mich war Geld immer nur Mittel zum Zweck und nie vorrangiges Ziel meines Handelns und Wirkens. Werte stellen für mich eben nicht nur vorrangig Geldwerte dar. Wie Geheimrat J.W. von Goethe schon vor einiger Zeit feststellte: »Was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar; Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr sey nicht wahr; Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht; Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht.« Nach fast 40 Jahren meines frei- und angewandten künstlerischen Schaffens komme ich zu der Erkenntnis, daß wir in einer Gesellschaft leben, die leider wenig über eigene Wege und Persönlichkeitsbildung erfährt, dafür um so mehr um das so genannte Aussen und die Selbstdarstellung ohne überhaupt zu wissen wer man selbst ist. »Regelschulsysteme« sind nicht nur Auslöser dieser Misere, sondern tragen ihr Übriges dazu bei diese Situation noch zu verschärfen. Schaue ich mir den Wert und die Sinnhaftigkeit der musischen Bereiche innerhalb des Schulsystems an, wundert mich nicht mehr, daß 99 % der Bevölkerung nach Beurteilung, Gewinnmaximierung und Wettbewerb streben, statt sich mit der ihnen unbekanntesten Person zu beschäftigen: Sich selbst. Nicht nur dort ist eine komplette Reform obsolet, sondern sogar schon lange überfällig. Die Kraft aus sich heraus etwas zu fördern und Mut zu haben andere Wege zu gehen, ist nicht gerade daß was gesellschaftlich und medial vorgelebt wird. Genau das macht aber Meinung nach den Begriff Kunst aus … Das so etwas funktionieren darf - trotz und nicht wegen der herrschenden Zustände-, wenn auch nur mit Leidenschaft, zeige ich u.a. an den Tagen der offenen Ateliers der Stadt Hofheim am Taunus. Mein Atelier, daß keinen klassischen Showroom darstellt, ist am Sonntag, 03.11.2024 von 11:00 bis 18:00 offen. Wenn es das Wetter zulässt gibt es abends noch ein Feuer. Freue mich über interessierten Besuch. Adresse: Atelier BOMBER Casteller Str. 104, Halle 3 B 65719 Hofheim am Taunus https://lnkd.in/eievWr23
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Die Kunst ist tot! Es lebe die Kunst! Der alte Spruch, die Kunst sei tot, umgemünzt von »Der König ist tot - es lebe der König (m/w/d)« scheint aktueller zu sein, denn je … Immerhin wird Vieles, dass eher progressiv und tatsächlich gesellschaftsverändernd daher kommt massiv unterdrückt und in eine Verwertungsecke gedrückt, hingegegen wird Vieles was harmlos, um nicht zu sagen gefällig und/oder sehr verkopft nur in geschützten Räumen wie Museen und Galerien überleben könnte, staatlich oder privat gefördert. Für viele Bürger scheint das Prinzip »Follow the Money« das einzig Wichtige und Richtige zu sein. Für mich war Geld immer nur Mittel zum Zweck und nie vorrangiges Ziel meines Handelns und Wirkens. Werte stellen für mich eben nicht nur vorrangig Geldwerte dar. Wie Geheimrat J.W. von Goethe schon vor einiger Zeit feststellte: »Was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar; Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr sey nicht wahr; Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht; Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht.« Nach fast 40 Jahren meines frei- und angewandten künstlerischen Schaffens komme ich zu der Erkenntnis, daß wir in einer Gesellschaft leben, die leider wenig über eigene Wege und Persönlichkeitsbildung erfährt, dafür um so mehr um das so genannte Aussen und die Selbstdarstellung ohne überhaupt zu wissen wer man selbst ist. »Regelschulsysteme« sind nicht nur Auslöser dieser Misere, sondern tragen ihr Übriges dazu bei diese Situation noch zu verschärfen. Schaue ich mir den Wert und die Sinnhaftigkeit der musischen Bereiche innerhalb des Schulsystems an, wundert mich nicht mehr, daß 99 % der Bevölkerung nach Beurteilung, Gewinnmaximierung und Wettbewerb streben, statt sich mit der ihnen unbekanntesten Person zu beschäftigen: Sich selbst. Nicht nur dort ist eine komplette Reform obsolet, sondern sogar schon lange überfällig. Die Kraft aus sich heraus etwas zu fördern und Mut zu haben andere Wege zu gehen, ist nicht gerade daß was gesellschaftlich und medial vorgelebt wird. Genau das macht aber Meinung nach den Begriff Kunst aus … Das so etwas funktionieren darf - trotz und nicht wegen der herrschenden Zustände-, wenn auch nur mit Leidenschaft, zeige ich u.a. an den Tagen der offenen Ateliers der Stadt Hofheim am Taunus. Mein Atelier, daß keinen klassischen Showroom darstellt, ist am Sonntag, 03.11.2024 von 11:00 bis 18:00 offen. Wenn es das Wetter zulässt gibt es abends noch ein Feuer. Freue mich über interessierten Besuch. Adresse: Atelier BOMBER Casteller Str. 104, Halle 3 B 65719 Hofheim am Taunus https://lnkd.in/eievWr23
Die Kunst ist tot! Es lebe die Kunst!
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Die Kunst ist tot! Es lebe die Kunst! Der alte Spruch, die Kunst sei tot, umgemünzt von »Der König ist tot - es lebe der König (m/w/d)« scheint aktueller zu sein, denn je … Immerhin wird Vieles, dass eher progressiv und tatsächlich gesellschaftsverändernd daher kommt massiv unterdrückt und in eine Verwertungsecke gedrückt, hingegegen wird Vieles was harmlos, um nicht zu sagen gefällig und/oder sehr verkopft nur in geschützten Räumen wie Museen und Galerien überleben könnte, staatlich oder privat gefördert. Für viele Bürger scheint das Prinzip »Follow the Money« das einzig Wichtige und Richtige zu sein. Für mich war Geld immer nur Mittel zum Zweck und nie vorrangiges Ziel meines Handelns und Wirkens. Werte stellen für mich eben nicht nur vorrangig Geldwerte dar. Wie Geheimrat J.W. von Goethe schon vor einiger Zeit feststellte: »Was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar; Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr sey nicht wahr; Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht; Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht.« Nach fast 40 Jahren meines frei- und angewandten künstlerischen Schaffens komme ich zu der Erkenntnis, daß wir in einer Gesellschaft leben, die leider wenig über eigene Wege und Persönlichkeitsbildung erfährt, dafür um so mehr um das so genannte Aussen und die Selbstdarstellung ohne überhaupt zu wissen wer man selbst ist. »Regelschulsysteme« sind nicht nur Auslöser dieser Misere, sondern tragen ihr Übriges dazu bei diese Situation noch zu verschärfen. Schaue ich mir den Wert und die Sinnhaftigkeit der musischen Bereiche innerhalb des Schulsystems an, wundert mich nicht mehr, daß 99 % der Bevölkerung nach Beurteilung, Gewinnmaximierung und Wettbewerb streben, statt sich mit der ihnen unbekanntesten Person zu beschäftigen: Sich selbst. Nicht nur dort ist eine komplette Reform obsolet, sondern sogar schon lange überfällig. Die Kraft aus sich heraus etwas zu fördern und Mut zu haben andere Wege zu gehen, ist nicht gerade daß was gesellschaftlich und medial vorgelebt wird. Genau das macht aber Meinung nach den Begriff Kunst aus … Das so etwas funktionieren darf - trotz und nicht wegen der herrschenden Zustände-, wenn auch nur mit Leidenschaft, zeige ich u.a. an den Tagen der offenen Ateliers der Stadt Hofheim am Taunus. Mein Atelier, daß keinen klassischen Showroom darstellt, ist am Sonntag, 03.11.2024 von 11:00 bis 18:00 offen. Wenn es das Wetter zulässt gibt es abends noch ein Feuer. Freue mich über interessierten Besuch. Adresse: Atelier BOMBER Casteller Str. 104, Halle 3 B 65719 Hofheim am Taunus
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Kunsthistorikerin und Kuratorin, mit Leidenschaft für Sammlungen und einem offenen Blick für Zusammenhänge und Digitales
Ob wir wollen oder nicht, jedes #Museum erschafft Autorität. Der Kraft von Raumbildern müssen wir uns immer wieder stellen. Und wie beeinflussen dauerhafte Inszenierungen unsere #Kritikfähigkeit? Mein Blogbeitrag in zwei Teilen stellt Fragen anhand von Gemälden im Landesmuseum Württemberg. https://lnkd.in/epViyWhz
Von falschen Herzoginnen und der Macht der Ausstellung I Teil 1: Franziska von Hohenheim
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Warum Steine mein Unternehmen und mich widerspiegeln: Eine Geschichte aus der Mythologie und Kunst 🏛️ Im Paloma Finesse Hotel wird die Geschichte des „Steins der Weisheit“ lebendig. In der Mythologie gilt der Stein als Retter 🛟, ein sicherer Hafen, auf dem man festen Boden unter den Füssen spürt. Dieser Stein symbolisiert Beständigkeit und Sicherheit—Elemente, die in unserer schnelllebigen Welt oft fehlen 🌍. Wie in der Geschichte, in der Ülgen endlich einen Ort zum Ausruhen fand, so sind auch wir als Unternehmen bestrebt, stabile Grundlagen zu schaffen. Wir wollen unseren Kunden und Partnern genau das bieten: Sicherheit und Vertrauen, auf die sie sich verlassen können, egal wie turbulent die Zeiten auch sein mögen 🌊. Steine sind das nachhaltigste Zeugnis der Welt 🌐, sie existieren seit Anbeginn der Zeit und werden es bis zum Ende tun ⏳. Für mich spiegelt dieser Gedanke die Art und Weise wider, wie wir unsere Arbeit gestalten. Die Werte, die wir in unsere Projekte einbringen, sind robust und zukunftsweisend, genau wie die Zeichen, die einst von der Menschheit in Steine eingraviert wurden ✒️. Die angesehene Künstlerin Günnur Özsoy hat in einer speziell für das Paloma Finesse entworfenen Skulptureninstallation diese Symbolik meisterhaft eingefangen 🎨. Ihre abstrakten, organischen Formen erinnern uns daran, dass auch im Geschäftlichen Flexibilität und Kreativität entscheidend sind—aber immer auf einer soliden, beständigen Basis 🧱. Diese Skulpturen stehen nicht nur für das Hotel, sondern auch für die Philosophie, die mich und mein Unternehmen leitet. Beständigkeit, Sicherheit und eine Verbindung von Vergangenheit und Zukunft sind die Eckpfeiler unseres Handelns 🌟.
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ESTHER STOCKER FLORA MIRANDA HAPPY FRAGMENTS Eröffnung der Ausstellung am Freitag, dem 19. Juli 2024 um 18 Uhr Die Künstlerinnen sind anwesend. Matinee im Rahmen der Ausstellung am Samstag, dem 10. August 2024 um 11:30 Uhr, Verena Grundner, Blockflöte/Barockoboe "Musik u.a. von G. Ph. Telemann, J. Van Eyck & N. Matteis" Marco Fiorletta über die Arbeiten von Esther Stocker: Das erste, was beim Betrachten von Esther Stockers Gemälden auffällt, ist die Veränderung der Beziehung zur Wahrnehmung. Die Beziehung zwischen Wahrnehmung und Oberfläche wird aufgehoben und verändert. Das Auge wird in die Stille der abstrakten Geometrie und des Schwarz-Weiß versetzt. Der Raum umhüllt den Betrachter, fordert ihn heraus und spielt mit seinen Erwartungen. Nach der Gestaltpsychologie erfasst das Subjekt die Bilder, indem es die Lücken in ihnen ausfüllt und eine Fülle konstruiert, wo keine ist. Das Auge sieht, was es gewöhnt ist. Die Arbeiten von Esther Stocker bestehen auf diesem vorausschauenden Charakter der Wahrnehmung, auf dieser Vorwegnahme des Bildes und versuchen, es nicht zu verstärken, sondern zu brechen. (...) Eine Gravitation ist vorhanden, aber gleichzeitig entgeht ihr etwas. Esther Stockers Arbeiten scheinen nicht so sehr zu sagen, dass das Kunstwerk seinen Ursprung in der Unordnung hat, sondern vielmehr zu zeigen, wie es möglich ist, in der Anziehungskraft der Ordnung einen Kurzschluss zu finden, eine Energie, die einerseits die Ordnung überwindet und andererseits ihr Bewegung verleiht.
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strat. Kommunikaton, Texte, Prozessberatung || Kommunikation öffentlicher Institutionen | Kommunikation demokratischer Institutionen systemische Arbeit, Potential Portraits
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit." Diesen Satz von Karl Valentin schrieb meine Deutschlehrerin seinerzeit unter die Abiturglückwünsche. Lange habe ich mit dem Satz gehadert, fand ich es doch fast schon frech, dass kreatives Schaffen Arbeit verursachen solle, und davon noch viel! Seit März arbeite ich nun in und für eine(m)n Raum, in dem Kunst geschieht - und die "heilige Arbeit" der Kunst ganz handfest wird. Mindestens zwei Ensembles wirken hier für die Kunst - eines auf, eines hinter der Bühne, und damit meine ich nicht nur die Technik. Theater ist ein Ort, in dem viele Räume fürs Schaffen vorgehalten werden müssen. Geträumt, vorbereitet, verwirklicht, bewahrt, gehalten und erfüllt werden diese Räume Tag für Tag von vielen: von Dramaturgen, die textliche Annäherungen in der Tiefe eines kulturphilosophischen Diskursseminars den Stücken zugrunde legen, von Disponent:innen, die mit Spielorten und Häusern, Verfügbarkeiten und Ensemble"komposition" täglich neu und über ein bis zwei Spielzeiten hinaus jonglieren, von Bühnentechnikern, die die Jahrzehnte alten Pulte neben allem Gefrickel auch schon mal schmunzelnd "besprechen", damit die Premiere reibungslos läuft - aber von auch den vielen freien Gewerken, wie Ausstattern, die von jeher stückbezogen gebucht werden und die Inszenierung vom ersten Gedanken des Wiekönnteesaussehen umgreifen, verstehen, durchdringen und ver-rücken, um am Ende bestenfalls ein Zitat des Gemeinten selbst auf die Bühne zu bringen. Die Lebensläufe sind oft noch spannender als die Berufe selbst. Ein Theater ist eine kleine Stadt, und in einer Inszenierung steckt tatsächlich: viel Arbeit, reichlich gesunder Menschenverstand und auffällig viel Anzipation verschiedenster Denkweisen und Gewerke füreinander. Ich glaube leise, dass sich Stadtgestaltung und -verwaltung bei Kultur dies abgucken kann: weniger fürs Einzelne und mehr fürs Ganze zu denken. Weniger Prozesse als nebeneinander laufend und mehr Projekte als aufeinander aufbauend zu begreifen. Und schließlich: Strategien nicht um den Selbstzweck herum zu entwickeln, sondern entlang des Produktes, das am Ende steht, Notwendiges, Wirksames und Nützliches rigoros freizulegen - und dann sämtliche Kräfte für die Umsetzung, das Wirklichwahrmachen der Idee und Strategie zu nutzen. Umsetzungskraft braucht Mut, weil sie undankbar ist, denn sie erfordert Reibung, Verhandeln und Lösungen. Das ist Arbeit. Aber daraus erwächst auch Neues, manchmal Kunst. Und schließlich vermittelt sich hier noch die Demut, dass nichts von Dauer ist. Die Spielzeit endet. Die Vorgaben bleiben. Es sind derer nicht wenige. 'Was können wir dann noch tun?' ist eine legitime Frage im nächsten Prozess. Kunst muss sich neu erfinden, um nicht zu erstarren, um sich zu erkennen und erkennbar zu bleiben. Inwieweit gilt das auch für andere Prozesse? -- Vor der Arbeit also sollten wir uns nicht scheuen. Sie entwickelt etwas in eine Öffnung - zunächst aber immer ins Essenzielle.
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Wendet sich der westliche Kunstbetrieb von seiner eigenen Kunst, von ihren Voraussetzungen und Überzeugungen und Kategorien, allmählich ab? Der kommerzielle (noch) nicht, lediglich der instutionelle? Die Preise, die unlängst die Biennale Venezia, verlieh, deuten wenigstens darauf hin. Sie galten Künstlerinnen und Künstlern, die man als „indigene“ bezeichnet. Zweifellos gehören ihre Arbeiten zu den kulturellen Leistungen der Menscheit, doch mit der Kunst, die Biennale und Documenta und die Kunstmessen sowie die Museen gewöhnlich propagieren, haben sie nichts zu tun. Spiegelt sich in dieser Tendenz zudem eine verborgene Neigung der Spätmoderne, speziell ihres saturierten Bevölerungsanteil, der intellektuellen Elite, zur Lebensart der indigenen Völker, präziser der eigenen indigenen Vergangenheit - wenn auch mit Klo und Dusche? Klar, Preise sind Preise, keine Trends, aber die Wahrheit ist auch, dass zumindest der Part des Kunstbetriebs, der sich für offen und fortschrittlich hält, die westliche Kunst satt hat. Wirft man einen flüchtigen Blick auf ihren derzeitigen Zustand, so scheint sie auch trist, langweilig und politisch engagiert ohne jeden Einfluss auf Politik und Ökonomie. Indigene Kunst, wenn man den Begriff für diese Werke einmal in Anschlag bringt, der mittlerweile fader als Kunsthonig ist, verspricht immerhin visuelle Zeichen der Lebensart fremder oder besser gesagt fremd gewordener Kulturen und vermag ethnologisches Interesse zu erzeugen. In der Tat ist Ehnologie angesagt, produziert mehr ernsthafte Analysen als westliche Gegenwartskunst, und manche versuchen in ihr ein Instrumentarium zu erkennen, den drohenden Kollaps der Menscheit noch aufzuhalten.
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[Exposition] Kunsthalle Emden: Die Schönheit der Dinge. Stillleben von 1900 bis heute, 18.5.-10.11.2024 https://lnkd.in/eUkusphM Zwischen Schönheit und Vergänglichkeit, zwischen Prunk und Spuren des profanen Alltags – Stillleben haben als eigenständige Bildgattung spätestens seit dem Barock Einzug in die Kunstgeschichte gehalten und zählen heute neben der Porträt-, der Landschafts-, der Genre- und der Historienmalerei zu den klassischen akademischen Bildaufgaben. Als Arrangement von leblosen bzw. unbewegten Objekten wie Blumen, Kelchen, Früchten oder Büchern gibt die Gattung einen Widerhall auf die Frage, was zur jeweiligen Zeit als bildwürdig betrachtet wurde. Im 20. Jahrhundert wird das Sujet durch künstlerische Neuerungen wie beispielsweise dem objet trouvé aufgebrochen und weiterentwickelt. Stillleben finden nun nicht mehr nur als bloße illusionistische Abbildung auf der Leinwand statt, sondern werden mit Gegenständen als Relief oder Installation in den Raum gebracht. Ausgehend von den eigenen Beständen des Museums spannt die Ausstellung den Bogen von 1900 bis heute und verdeutlicht immer wieder den Bezug zu unserer Lebensrealität und unserem Umfeld. Denn: Das Stillleben fungiert wie keine andere Bildgattung als Spiegel der bürgerlichen Wirklichkeit.
DIE SCHÖNHEIT DER DINGE
kunsthalle-emden.de
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