Beitrag von Stefan Körner

Wie aus der Generation X die vergessene Generation wurde. Dies ist kein Buchtipp - es ist eine Wutrede Viele Firmen stellen sich die Frage, wie es ihnen gelingt, junge Menschen an das Unternehmen zu binden. Ganz ohne Frage sehe ich in den Generationen Y und Z die Chance, alte Denkmuster aufzubrechen. Ich unterschreibe auch keineswegs die Schwarzmalerei, dass hier eine bequeme und selbstzufriedene Altersklasse in den Arbeitsmarkt dränge. Allerdings appelliere ich, eine andere Gruppe nicht zu vergessen - die Generation X. Ja, was soll das jetzt? Die sind doch schon voll integriert in die Arbeitsprozesse. Aber die Frage stellt sich eher, ob sie mit Ihren Bedürfnissen nicht ignoriert wird. Aus der Generation X mit all ihren Zielen und Wünschen entwickelt sich im schlimmsten Fall die Generation Burnout. Sie steckt jetzt mitten in ihrer Lebensarbeitszeit. Sie hat mehr als zwanzig Jahre an Berufserfahrung gesammelt, muss jedoch bis zur Rente noch viele Jahre volle Leistung bringen. Die Generation X wuchs in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit auf und trat in einen wettbewerbsorientierten Arbeitsmarkt ein. Die ständige Notwendigkeit, Höchstleistungen zu erbringen, prägte sie. Doch auch sie hinterfragt die Sinnhaftigkeit ihres Handelns. Nicht ohne Grund suchen vermehrt Menschen zwischen 40 und 55 Weiterbildungen, um sich als Coach ausbilden zu lassen. Dazu kommt, dass Ihre Kinder zwar nun flügge sind, sie sich jedoch um die Pflege ihrer Eltern sorgen müssen. Auch sie muss den Spagat zwischen Work & Life meistern. Sie hat zu unrecht einen schlechten Ruf. Es ist ein hartnäckiges Vorurteil, dass sie sich gegen Innovationen sträube. Sie war die Generation, die die Systemwechsel der letzten Jahre mitprägte. Das Smartphone, die Digitalfotografie, die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen, die E-Mobilität sind Innovationen, die sie mitentwickelt und durch Grundlagenforschung erst ermöglichte Hier ist die Kausalität verdreht. Da es Menschen über 50 schwer haben, neue Jobs zu finden, bleibt ihnen oft nichts anderes übrig als an ihrem Status Quo festzuhalten. Risikofreudig zu sein, ist keine Option. Doch woran liegt es, dass Firmen zwar in ihren Werten über Diversität reden, aber bevorzugt jüngere Mitarbeitende suchen? Vielleicht aus der voran beschriebenen selbsterfüllenden Prophezeiung, die es aufzubrechen gilt. Der Rahmen ist hier das Entscheidende. Mein Appell an alle Unternehmen: Schafft wirkliche Diversität aus Spezialisten und Generalisten, um Innovation zu fördern. Profitiert von der Lebenserfahrung älterer Mitarbeitenden, die auch durch Krisen geprägt sein kann. Diese Generation hat dadurch gelernt auch Rückschläge und Widersprüche zu meistern. Bewertet Menschen, die ihr einstellen möchtet, nicht allein nach ihrem Alter und deren Spezifikationen der Ausbildung, sondern lernt im Bewerbungsprozess auch den Menschen kennen. #generationx #diversity #lostgeneration

  • Kein Alt-Text für dieses Bild vorhanden
Bettina Lichtenberg

Strategic Communications | Leadership | Ghostwriting | Coaching | Outplacement | langjährige SVP | LinkedIn Top Voice

4 Monate

Ich kenne so viele Menschen der Gen X, die gerade aus dem Arbeitsleben heraus katapultiert werden oder von alleine gehen. Ich sehe das sehr kritisch, denn ein großer Teil dieser Generation hat noch mehr als 10 Jahre vor sich. Und ich denke auch, dass die Erfahrung, die wir haben, gebraucht werden. Stattdessen höre ich von vielen, dass sie im besten Fall sofort eine Absage bekommen. Der Algo lässt grüßen. Danke, Stefan, für diesen Post.

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Themen ansehen