«Das ist Ideologie» - Albert Rösti kritisiert Widerstand gegen ESC-Austragung
SVP und EDU drohen mit Referenden Konservative Kreise versuchen, den Eurovision Song Contest in der Schweiz zu torpedieren. Nun spricht sich der SVP-Bundesrat klar für die Durchführung aus.
Seit dem Sieg von Nemo am Eurovision Song Contest ist klar: Die Schweiz wird nächster Austragungsort der Grossveranstaltung. Doch aus rechts-konservativen Kreisen gibt es Widerstand. Die EDU hat in mehreren Kantonen Referenden gegen die lokalen ESC-Bewerbungen angekündigt - konkret gegen die staatlichen Gelder, welche für die Organisation des Anlasses fliessen. Bisher haben Genf, Zürich, Bern und Basel ihr Interesse an der Durchführung angekündigt. Man rechnet mit Kosten von rund 40 Millionen Franken.
Die EDU sowie einzelne SVP-Sektionen möchten verhindern, dass Steuergelder in den Anlass fliessen. In Zürich kündigte der Bund der Steuerzahler seine Opposition gegen einen städtischen Kredit über 20 Millionen Franken an, die das Stadtparlament bereits genehmigt hat. In Bern kündigte die SVP ein Referendum gegen einen 30-Millionen-Kredit an. Allein die Ankündigung stellt eine hohe Hürde für den Event dar. Denn bis ein Entscheid an der Urne vorliegt, wird die Zeit für die Vorbereitung des Anlasses knapp. Die SRG will bis Ende August über den Austragungsort entscheiden.
«Grosse Chance» für die Schweiz
Nun äusserte sich erstmals SVP-Bundesrat und Medienminister Albert Rösti zum Streit um die Durchführung des ESC in der Schweiz. Am Rand des Medienevents am Oeschinensee sagte er: «180 Millionen Zuschauer - das ist ein riesiger Anlass und eine grosse Chance für die Schweiz.» Zum politischen Widerstand von konservativen Gruppen wie der EDU sagt er: «Das ist Ideologie - wir sind eine offene Schweiz.» Er verstehe aber die Bedenken, dass so viele Steuergelder in den Anlass fliessen sollen. «Vielleicht könnten sich private Sponsoren beteiligen», schlägt Albert Rösti als Kompromiss vor. Im Gegensatz zur SVP Bern unterstützt die Basler Sektion den ESC explizit, wie deren Präsident Pascal Messerli sagte. Falls es in Zürich zu einer Abstimmung über die ESC-Gelder kommen würde, hätte jedoch Genf die besseren Karten. Neben der Sicherheit bei der Finanzierung hat das Schweizer Fernsehen dort bereits eine bestehende Infrastruktur zur Verbreitung der Sendung in alle Welt. Noch ist in Sachen ESC nichts entschieden.
Albert Rösti machte seine Aussagen zum ESC am Rande eines «Sommerspaziergangs» zum Berghotel Oeschinensee, zu dem er Journalistinnen und Journalisten eingeladen hat. Der Ort ist kein Zufall: Der SVP-Politiker ist in Kandersteg aufgewachsen, hat dort die Primarschule besucht. Von dort ging es mit der Gondel hoch. Oben angekommen, zeigte er den Medienschaffenden das Muggeseeli unten im Tal. «Dort, im Haus vis-à-vis, bin ich aufgewachsen.» Rösti nahm sich Zeit für die Medienschaffenden und deren Fragen.
Quelle Tagesanzeiger
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