Beitrag von Thomas Kempe

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Nachdem wir gestern unsere Besprechung zu den GanzTagsAngeboten (GTA) in einer ersten Schule hatten, wurden wir dankbar von den zuständigen Lehrer:innen empfangen. Uns wurde erneut die Bedeutung unserer Arbeit für die Schüler:innen verdeutlicht und dass die zwei Unterrichtsstunden, welche wir jede Woche als Externe übernehmen, in die Statistik als Unterricht einfließen. Gleichzeitig bleibt der Satz pro 1,5h zzgl. Vor- und Nachbereitung und Anfahrt bei wertschätzenden 40€ brutto dank Freistaat hängen. Heute liest man, dass auch im Schuljahr 2024/25 in Sachsen Unterrichtsausfall "geplant" ist. Lösungsansatz des Lasub sind Verschiebungen und Entsendungen von anderen Schulen. Mangel an allen Ecken und Enden. Und die Chemnitzer Verwaltung? Während man einen weiteren Wirtschaftsausschuss (50% Politik, 50% Wirtschaft*) installiert, soll der Schul- und Sportausschuss aufgelöst werden. Schule soll jetzt im Bereich Verwaltungs-, Finanz- und Schulausschuss behandelt werden. Auf gut deutsch, alle dringenden und komplexen Problemfälle in einen Megaausschuss. Das ist gelebte Verwaltung mit Weitsicht. Aus Dresden kommt derweil die Streichung der angekündigten Stellen für Schulassistenz zur Entlastung der Lehrer:innen. Die Anzahl der neuen Lehrer:innen und Quereinsteiger sinkt, während der Bedarf steigt und der Mangel seit Jahren besteht. Statistiken für den Ausstieg von Lehrkräften und Quereinsteiger:innen zum Schuljahr lassen Böses ahnen. Aber wir führen Gendern medial begleitet als Fehler mit Bewertung ein. Bildung ist der einzige und am Ende billigste Weg für mehr Fachkräfte, Demokratie, neue Unternehmen und innovatives Wirtschaftswachstum. Die Wahlplakate wissen darum, nur bleibt die Mangelverwaltung gelebte Praxis. Man könnte denken, Brot und Spiele sind zurück. Update: Chemnitz denkt jetzt über Schulschließungen von Grundschulen nach. Als Begründung wird der Geburtenrückgang angeführt. Man könnte fast denken, der Verwaltung zuckt der Rotstift, weil nun endlich eine Statistik neue Perspektiven für die kommenden 10 Jahre eröffnet. D.h. jetzt wo Mangel herrscht, machen wir die gleichen Fehler wie vor 20 Jahren und potenzieren die bereits bestehenden Probleme. Wir kurzen und schließen, wo wir endlich am kurz Luft holen könnten und am grundlegenden Problem arbeiten könnten - zu wenig Fachpersonal und zu große Klassen. Unter diesem kurzsichtigen Denken wird deutlich, Bildung ist in Chemnitz und Sachsen keine Chance für die Entwicklung der Gesellschaft, sondern eine kurzfristig gedachte fiskalische Belastung. Ein Mindset aus der konservativen Hölle. * Wie die Wirtschaftsvertreter den Ausschuss besetzen, ist unklar. Vermutlich aber werden die bekannten Gesichter auflaufen und aktiv in die Gestaltung eingreifen. Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt, kommt mir da in den Sinn.

Massiver Lehrermangel an Chemnitzer Oberschule: Schulleiter prophezeit tagelangen Unterrichtsausfall

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