Beitrag von Thomas Heyder

Aus gegebenem Anlass zum Verständnis: Warum die türkischen Fußballfans das Zeichen der Grauen Wölfe zeigen In den letzten Jahren ist bei türkischen Fußballfans ein zunehmender Trend zu beobachten: das Zeigen des „Graue Wölfe“-Handzeichens. Dieses Symbol, das einen Wolfsgruß darstellt, hat eine tiefe kulturelle und historische Bedeutung und wird oft als Symbol für die Türkei und die nationale Identität verstanden. Hier sind einige Gründe, warum dieses Zeichen von türkischen Fußballfans verwendet wird: Historische Bedeutung: Der Graue Wolf ist ein uraltes Symbol in der türkischen Mythologie. Er steht für Führung, Weisheit und Stärke. Der Wolf wird oft mit der Legende von Asena, einer Wölfin, die das mythische Ursprungsvolk der Türken aus der Gefangenschaft führte, in Verbindung gebracht. Diese Symbolik des starken und weisen Führers ist tief in der türkischen Kultur verankert. Nationalstolz und Identität: Das Zeichen der Grauen Wölfe steht für viele als Symbol des türkischen Nationalstolzes und der Einheit. Indem sie dieses Zeichen zeigen, drücken die Fans ihre Zugehörigkeit zur türkischen Nation und ihre Unterstützung für nationale Werte und Traditionen aus. Es ist ein Weg, ihre Identität und ihren Stolz auf ihre Herkunft zu demonstrieren. Politische Konnotation: Die Grauen Wölfe sind auch mit der rechtsextremen, nationalistischen Bewegung in der Türkei verbunden, die von der Ülkücü-Bewegung oder den Idealisten geführt wird. Obwohl nicht alle, die das Zeichen zeigen, mit der politischen Ideologie dieser Bewegung übereinstimmen, ist das Symbol untrennbar mit der Idee eines starken, vereinten und unabhängigen türkischen Staates verbunden. Einfluss im Sport: Fußball ist in der Türkei ein bedeutender Teil der Kultur und Gesellschaft. Die Spiele bieten eine Plattform, auf der nationale Symbole und Zeichen prominenter zur Schau gestellt werden können. Das Zeigen des Wolf-Zeichens bei Fußballspielen ist ein sichtbares Zeichen der Solidarität und des nationalen Zusammenhalts unter den Fans. Kulturelle Bedeutung: Abseits der politischen Konnotationen hat das Wolfszeichen auch eine kulturelle Dimension. Es repräsentiert den Mut und die Entschlossenheit, die in der türkischen Folklore und Geschichte hoch geschätzt werden. Für viele junge Türken, insbesondere Fußballfans, ist es ein Weg, diese kulturellen Werte zu ehren und zu bewahren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Zeichen der Grauen Wölfe für viele türkische Fußballfans mehr ist als nur eine Geste; es ist ein Symbol ihrer Identität, ihres Stolzes und ihrer historischen Wurzeln. Während es politisch aufgeladen sein kann, wird es von vielen als Ausdruck ihrer kulturellen und nationalen Zugehörigkeit verstanden.

Mehr "Deutsche" in die Nationalmannschaft! Philipp Awounou ist ein deutscher Sportjournalist und Filmemacher. Er ist der Autor der ARD Dokumentation "Einigkeit und Recht und Vielfalt". Letztendlich geht es hier um die Frage gesellschaftlicher Akzeptanz von Spieler der Fußballnationalmannschaft mit Migrationshintergrund. Gemeint ist damit im Wesentlichen nicht der Geburtsort wie im Falle des in Polen geborenen Miroslav Klose, sondern die Hautfarbe. Die Dokumentation ist im Grunde von ihren Ergebnissen her ziemlich unaufregend und soziologisch gesehen kaum überraschen. Sie beschreibt eine kaum vorhandene Akzeptanz von nicht-weißen Spielern in einem Teil der Bevölkerung. Das ist im Wesentlichen nicht neu. Wir wissen, dass etwa 10 bis 30 % der deutschen Bevölkerung fremdenfeindliche bsi rechtsextreme Positionen einnehmen. (Ich verlinke zur Vereinfachung auf einen Beitrag des geschätzen Albert Scherr. https://lnkd.in/epaJkmSd) Die Aufregung über die Dokumentation liegt nun nicht etwa darin begründet, dass ein die deutsche Bevölkerung nicht-weiße Spieler der Nationalmannschaft doch durchaus skeptisch gegenüber steht, oder der nette ältere Herr auf dem Rewe-Parkplatz Philipp Awounou mit einem Lächeln im Gesicht mitteilt, dass dieser ja kein richtiger Deutscher sei (weil: nicht "hellhäutig" genug), sondern in einer kleinen Umfrage, die die Autoren der Dokumentation (und damit wohl der WDR) in Auftrag gegeben haben: https://lnkd.in/esfyyuRw Gefragt wurden drei Fragen: o Ich fände es besser, wenn wieder mehr weiße Spieler in der deutschen Nationalmannschaft spielen. o Ich finde es gut, dass in der deutschen Mannschaft mittlerweile viele Fußballer spielen, die einen Migrationshintergrund haben. o Ich finde es schade, dass der derzeitige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft türkische Wurzeln hat. Die Zustimmung des ersten Items liegt bei etwa 21%, der zweiten bei 66%. Anstatt nun einhellig die Ergebnisse als das zu interpretieren, was sie sind, nämlich ein erneuter Beleg für die latente Fremdenskepsis bis -feindlichkeit bei ca. einem Fünfel der Bevölkerung, ist die Aufregung über die Studie selbst groß. Bundestrainer Julian Nagelsmann ist "schockiert", jedoch nicht (nur) von dem Tatbestand selbst, sondern (auch) davon "dass von Öffentlich-Rechtlichen solche Fragen gestellt werden. Ich finde es auch rassistisch". https://lnkd.in/eD47HtzP Keine Frage, Nagelsmann verurteilt in der PK auch Rassimus, nur muss das leer wirken, wenn er dann nicht einfach schweigt, sondern die Dokumentation und die Studie selbst in Zweifel zieht. Schweigen ist manchmal ein "No-Brainer". https://lnkd.in/emtpvZgv Der Fußball ist nun einmal schlicht nicht unpolitisch. Und auch wenn die Verbände zumindest den Teil der Politik scheuen wie der Teufel das Weihwasser, der nicht internationale Vernetzungen befördert, Fremdenfeindlichkeit kriecht doch immer wieder ans Tageslicht und sucht der Sport heim. Manchmal auch auf Rewe-Parkplätzen.

Starke Werte aus Paris für die Welt. 1.) Mein schönster Eindruck von Fairplay und #Respekt ist der Lauf der Marathonläuferin aus Bhutan, die über 90 Minuten nach der Siegerin ins Ziel kam und abgefeiert wurde. Siegerehrung?… erst danach. 2.) Beim Beachvolleyball drohte eine Eskalation und der Stadion-DJ spielte spontan „Imagine" von John Lennon, erreichte damit die SpielerInnen und die ganze Tribüne sang mit. 3.) Kultfoto: Surfen Herren. Ich bin voll Freude über dieses friedvolle Miteinander. Gerade im Jetzt unserer Welt. Was für ein gutes Signal. Gefühle teilen und sich wertschätzend begegnen macht Sinn. Auch im #business. Respekt für alle AthletInnen (mit Familien und Umfeld), die sich ihre Träume erfüllen können. Ich weiß aus meiner Zeit am Olympiastützpunkt, wie hart (SchwimmerInnen trainieren 10 x pro Woche), entbehrend und risikoreich der Weg zu diesem einen Moment ist. Auf was alles verzichtet wird. Und wie die SportlerInnen bei geringster Entlohnung und Absicherung Stolz empfinden, dies für sich, für uns und diese Miteinander-Idee auf sich zu nehmen. Wann geht es wieder um den ursprünglichen Sport auch als Werte-Vorbild und Netzwerk unzähliger MenschInnen weltweit? Medaillenspiegel als Leistungsnachweis? Abschaffen. Stattdessen das Bekenntnis zu einer sich mit Spass bewegenden, gesund für sich sorgenden Gesellschaft. Mein Wunschbild ist ein von Macht und Korruption losgelöster, sauberer und entsprechend finanzierter Spitzen- und Breitensport (Kitas/Schulen). SportlerInnen und ZuschauerInnen können sich sicher sein und Erfolge #transparent entlohnen. Es wären wieder die „Spiele der Jugend“ im Rahmen des Sports. Es geht vordergründig um das Spielen und um Dabeisein. Der verbindende Wert „Vertrauen“ im Wettbewerb würde durch glaubwürdige Vorbilder in der Breite nachahmenswert gestärkt : Sich anstrengen lohnt sich. Ja. Ich hätte auch gerne Bilder von Spielen in unserem Land. Bedingungslos, nicht, wenn uns jemand Drittes seine „Regeln" auferlegt. Keine fremde Macht, soll in unserem Land ihr Ding durchsetzen, die Gewinne (In Paris halfen 45.000 unentgeltliche Freiwillige.) einstreichen und folgenlos verschwinden. Das ist ungefähr so, als müsste ich meine eigenen vier Wände vorher nach den Vorgaben meines eingeladenen Besuches umgestalten: Möbel, Bilder, Essen, Musik… und dafür noch zahlen. (?) Kernig. Hannes. Danke Paris. Danke Euch für die vielen lieben Wünsche zum 25-jährigen. Jubel.

Spannendes Thema zur EM und vor Olympia: 🔹 Verkommt der Sportjournalismus zur Hofberichterstattung? 🔹 Ist er vielerorts längst dahin mutiert? 🔹 Wie können unabhängige Redaktionen gegensteuern? Die Digitalisierung hat den Sportjournalismus rasant verändert. Vereinsinterne Sender werden als scheinbar objektive Quelle von Nachrichten aufgebaut. Der Autorisierungs-Wahn nimmt groteske Züge an, um nur zwei Dinge zu nennen. Tatsächlich stelle ich auch fest, dass mir Artikel und Zitate vor Veröffentlichung zugesendet werden, obwohl ich nicht darum gebeten habe. Wenn ich live vor einer TV-Kamera oder in ein Radiomikrofon spreche, kann ich auch nicht hinterher sagen: "Das würde ich gern nochmal neu formulieren." Man stelle sich vor, Rudi Völler hätte sich seine Weißbier-Wutrede erst nochmal vorspielen lassen. Was wäre uns entgangen? Im Spitzensport werden Milliarden umgesetzt und Millionen verdient. Man muss von den verantwortlichen Menschen, die regelmäßig mit Medien zu tun haben, ein Mindestmaß an Medien-Professionalität erwarten können. Dazu gehört einerseits, sich vorher zu überlegen, was man sagt. Dazu gehört aber auch, mit Kritik umgehen zu können. Oder ist das von ehemaligen Fußballern zu viel verlangt? Zudem stellt sich die Frage: Welche Befähigungen sollten leitende Angestellte von Vereinen oder Verbänden mit Millionenumsätzen - also Großunternehmen - eigentlich mitbringen? https://lnkd.in/drjxvcT3 Zeitspiel Magazin kicker WDR ZDF DFB Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH Fever Pit'ch ZEIT Verlagsgruppe Fabian Scheler Oliver Fritsch Sueddeutsche Zeitung Jan Christian Müller Dietrich Schulze-Marmeling Benni Hofmann Maximilian Rieger Marina Schweizer Tom Wheeler

Holla, die Waldfee, hat da ZDF-Sportmoderator Jochen Breyer unsere beiden Fußball-Weltmeister Christoph Kramer und Per Mertesacker vor ein paar Tagen angeraunzt, als diese den Begriff „Spielermaterial“ in den Mund nahmen. Er habe mehrfach gehört, dass dieser Begriff abwertend sei und es daher besser wäre, künftig Alternativen wie „Kader“ oder „Spielerpotenzial“ zu nutzen. Die beiden Fußball-Experten waren derart verdutzt, dass sie sich kaum das Lachen über diese Lächerlichkeit verkneifen konnten. Wer da wohl dem Herrn Breyer wirklich gesteckt hat, als Sprachpolizist zu agieren, werden wir wohl nie erfahren, doch Gott sei Dank gab es einen gewaltigen Shitstorm und einen „Nachlader“ von Christoph Kramer am Folgetag, als er den Begriff „Spielermaterial“ in einem Zusammenhang zum Einsatz brachte, wo noch nicht mal ich diesen verstanden habe. Das war großartig! Ohnehin wächst derzeit der Widerstand gegen die auch von den ÖR unterstützten Erziehungsmaßnahmen in Sachen Sprache. Hat sich diese jahrtausendelang einfach automatisch weiterentwickelt, fühlt sich eine woke Weltrettungsminderheit (und genau das will die gewaltig große Mehrheit eben nicht!!!!) dazu berufen, jetzt den Deutschen in möglichst kurzer Zeit einen anderen Vokabelschatz einzutrichtern. Wegen angeblich „kultureller Aneignung“ soll man auch nicht mehr Indianer oder Eskimo sagen dürfen, wahrscheinlich auch nicht „Scheich“ oder „Bazi“ – wobei letzteres, als Umschreibung für einen Teil unserer Bevölkerung im Süden der Republik, meines Wissens nach noch nicht auf der „Verbotsliste“ steht. Leider werden wir diesbezüglich sicherlich noch viele „Aufreger“ erleben. Allein in Bezug auf den Fußball gibt es da ja schon unfassbar viele „Angriffspunkte“. Warum heißt es eigentlich „Mannschaft“? Warum ist der Fußball genauso männlich wie der Rasen, auf dem gespielt wird? Und muss es in der Nationalhymne überhaupt „Vaterland“ und „brüderlich mit Herz und Hand“ heißen? Fragen über Fragen. Insgesamt fällt mir zu diesem ganzen Wahnsinn nur Folgendes ein: „Wenn man sonst keine Probleme hat, dann macht man sich welche…“ Vielleicht ist das Ganze aber ja auch nur ein Ablenkungsmanöver von den vielen wirklich drängenden Problemen in diesem Land. Und davon haben wir ja aktuell mehr als genug! #Spielermaterial #Sprachpolizei #Genderwahn

Leben und leben lassen!💖🦩 Im Umfeld der Fußball-Europameisterschaft 2024 gerät ein Thema unerwartet in den Vordergrund, das mehr als nur die Sportwelt betrifft: die Diskussion um individuelle Ausdrucksformen und deren Akzeptanz. Robert Andrich, ein Spieler der deutschen Nationalmannschaft, hat durch seine Entscheidung, seine Haare pink zu färben, nicht nur Aufmerksamkeit auf dem Spielfeld erregt, sondern auch abseits des Platzes hitzige Debatten ausgelöst. Vielfalt oder Verwirrung? 🤔⚽ Jens Lehmann, ehemaliger Nationaltorhüter, sorgte mit seinen Kommentaren zur neuen Haarfarbe Andrichs für Irritationen. Lehmanns Aussage, Andrich könnte sich vielleicht "als Frau fühlen", wirft ein grelles Licht auf die oft voreingenommenen Wahrnehmungen innerhalb des Sports und der Gesellschaft. Diese Art von Äußerungen spiegelt die Herausforderungen wider, denen sich Menschen gegenübersehen, die von traditionellen Normen abweichen. Eine bunte Kontroverse 🎨 Der Vorfall mit Andrich zeigt, wie persönliche Entscheidungen wie die Wahl der Haarfarbe breitere gesellschaftliche Fragen nach Identität und Ausdrucksfreiheit aufwerfen können. Solche Entscheidungen werden oft als Provokation oder Unprofessionalität angesehen, besonders in konservativen oder stark regulierten Umfeldern wie dem Profisport. Diskussion über Normen und Akzeptanz 🌈 Diese Vorfälle fordern uns auf, über unsere Einstellungen zur Vielfalt und individueller Freiheit nachzudenken. Sie stellen Fragen zu der Bedeutung von Toleranz und Unterstützung in der modernen Gesellschaft, besonders im Kontext globaler Veranstaltungen wie der Fußball-EM, die Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Hintergründen zusammenbringen. 💬 Was denkt ihr? Sollten Fußballer nur an ihrer sportlichen Performance gemessen werden, oder spielen persönliche Ausdrucksformen eine wichtige Rolle im Sport? Ist die Aussage von Jens Lehmann ein Zeichen von Intoleranz?👇

„Merih Demiral outet sich als Arschloch“ (Zitat Postillon 03.07.2024) Eigentlich bin ich der Meinung, dass LinkedIn eine Business- und keine Politikplattform/-netzwerk darstellt. Die widerlichen Ereignisse im EM-Spiel am vergangenen Mittwoch Österreich gegen die Türkei veranlassen mich allerdings dazu, doch ausnahmsweise ein politisches Statement abzugeben. Extra 10 Euro hatte ich investiert, um dieses vermeintlich interessante Spiel bei Magenta TV live sehen zu können. Und dann das … Auf die Hintergründe der grauen Wölfe, deren Ansichten, Motive, Propaganda, Verbrechen und Taten werde ich hier nicht weiter eingehen. Diese Informationen kann sich jeder mündige, halbwegs gebildete und intelligente Mensch, der kein Arschloch sein will (denn Arschlöcher verweigern sich neutralen Informationen und Argumenten), ganz einfach, objektiv und neutral selber im Detail beschaffen. Man stelle sich einmal folgendes Geschehen vor: Niklas Füllkrug zeigt bei einem WM-Spiel - ausgetragen in Istanbul - nach Toren gegen Ägypten mehrfach den Hitlergruß (wurde auch einmal „Deutscher Gruß“ genannt). Im Anschluss sagt er, dass er dies ohne politischen Gedanken gemacht habe, sondern nur weil er stolz darauf sei, Deutscher zu sein, und dies damit zum Ausdruck bringen wollte. Im Anschluss an das Fußballspiel fahren 10.000 in Istanbul lebende Deutsche in lauten, hupenden Autokorsos mit schwenken Deutschlandflaggen durch die Innenstadt und blockieren damit stundenlang Istanbuler Hauptstraßen. Ende Gedankenexperiment. Nazi-Parolen grölende Schwachköpfe auf Sylt empören zurecht Deutschland, Europa und die Welt. Aber Kai Havertz habe ich dort nicht gesehen, oder? Und eine TV-Live-Übertragung in die ganze Welt gab es auch nicht … Liebe Holländer, ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben beim Fußball zu Euch gehalten. Aber bitte, bitte … werft die Türken am Samstag aus dem Turnier .. fair und mit spielerischer Klasse! Diese Türken gehören definitiv nicht in dieses Turnier und möglicherweise gar nicht zu Europa. Da stellt sich bereits die nächste Frage: Rein geografisch dürften eigentlich nur die aus West-Istanbul stammenden Spieler bei der EM spielen, zumindest habe ich einmal in der Schule gelernt, dass der östlich vom Bosporus liegende Teil der Türkei nicht zu Europa gehört. Also, liebe Türken, ich habe ganz sicher gar nichts Grundsätzliches gegen Euch. Aber bitte tut etwas dagegen, dass sich Eure Nationalspieler wie Arschlöcher verhalten – insbesondere im Ausland - und spielt in Zukunft mit Syrien, Iran, Iraq, China und Co. um die asiatische Meisterschaft!

Gestern war ich im Stadion beim DFB Pokalspiel zwischen Phönix Lübeck und Borussia Dortmund. Mein lieber alter Arbeitskollege Chris hat mich dazu in Dortmund Fan Block entführt. Die Freude darüber guten Fußball im Stadion zu sehen und ein aufopfernd kämpfendes Lübeck stimmte mich optimistisch für den Abend. In der 2. Halbzeit gesellte sich hinter uns ein Gruppe von 3 Anfang 20 jährigen Männern. Einer davon sichtlich angetrunken und angezählt, einer sehr redselig und laut und der dritte machte einen ruhigen nüchternen und Ausgleichenden Eindruck. Nachdem nun der angetrunkene sein Bier mehrfach auf uns Tropfen ließ und wir bereits aufgestanden waren und ihn freundlich drauf hinwiesen sein Bier bitte alleine zu trinken, spuckte er mehrfach mit Absicht auf den Sitz meines Platznachbarn. So verlief einige Zeit und der redselige aus dem Trio fing an homophobe und rassistische Sprüche zu klopfen, die ich hier keinesfalls wiederholen möchte. Daraufhin drehte ich mich um und bat ihn bestimmt diese Sprüche zu unterlassen. Eine Frau neben meinem Sitznachbarn bekam das mit und holte beherzt die Security, die eine Minute später da waren. 6 kräftige Männer mit äußerlich sehr vielfältigem Erscheinungsbild nahmen das Duo mit und der Ruhepol blieb alleine stehen. Dieser entschuldigte sich nach dem Spiel noch für sein Begleiter und sah das Fehlverhalten ein. Warum erzähle ich das? Nun ich denke man kann das eine oder andere daraus lernen, dass sich auch auf Unternehmen übertragen lässt. 1. Es lohnt sich in der Gruppe zusammen zu stehen und sich gegenseitig zu unterstützen. 2. Schau nicht weg, sondern sprich Missstände an und ziehe Grenzen bei der Akzeptanz dieser. 3. Hol dir immer die richtigen Experten für die zu lösende Aufgabe. Alles andere kostet Zeit, Kraft und führt nicht zum Ziel. 4. Wir brauchen mehr mutig und entschlossen handelnde Menschen wie die Frau zwei Sitze neben mir. 5. Unsere Gesellschaft hat in Teilen immer noch ein Problem mit Homophobie und Rassismus. Der Vorfall gestern liefert hier leider ein Beispiel. 6. Der Fußball, wie auch Unternehmen sind Orte großer Vielfalt bezüglich der dort arbeitenden Menschen. Fußball und auch Unternehmen wären nicht halb so gut, wenn es anders wäre. Ich bin stolz in einem Unternehmen zu arbeiten, dass die Charta der Vielfalt unterstützt und dem der Charta widerstrebenden Handeln strikt entgegen tritt. 7. Ein gemeinsamer Erfolg verbindet mehr als jeder Einzelerfolg. Alle Fans in den Reihen um uns herum waren froh über den Ausgang der Geschichte mit der Security und die Entfernung des Duos und es entstand eine gute verbindende Stimmung untereinander. 8. Reiche denen, die Fehlverhalten erkennen immer die Hand und gib ihnen eine zweite Chance.

ES GIBT KEINE FUßBALLSPIELE MIT MIGRATIONSHINTERGRUND Irgendjemand hat mich wegen meiner Kopfbedeckung, mit der ich mich vor der Sonne schütze, als Pirat bezeichnet. Das bin ich aber nicht. Ich biete lediglich eine Projektionsfläche für die Klischees anderer Leute. Das war auch mit dem Tweet von Katrin Göring-Eckardt über die deutsche Nationalmannschaft so. Der löste einen Shitstorm aus, nachdem sie getwittert hatte: „Diese Mannschaft ist wirklich großartig. Stellt euch kurz vor, da wären nur weiße deutsche Spieler!“ Es wurde ihr u.a. weißer Rassismus vorgeworfen. Ihr Tweet war aber lediglich die Projektionsfläche für die Phantasien anderer Leute. Wenn ich mir vorstelle, in der deutschen Nationalelf wären nur weiße Spieler, wäre die Nationalmannschaft um 35% ihrer Spieler ärmer: um die Spieler mit Migrationshintergrund. Dieses Szenario würde nicht die reale Situation in der Nationalmannschaft oder in Deutschland abbilden, wohl aber die Deportationsphantasien von Rechtsextremisten. Offenbar eignet sich ein Tweet als Auslöser komplementärer politischer Positionen. Dafür ist nicht der Tweet verantwortlich, sondern diejenigen, die ihn aus unterschiedlichen politischen Perspektiven lesen. Wenn ich sage: „Stellt euch kurz vor, der Nationaltrainer heißt Bernd H*cke!“ (eigentlich unvorstellbar) oder: „Stellt euch kurz vor, im Tor steht Olaf Scholz!“ schaffe ich für unterschiedliche Perspektiven eine Projektionsfläche. Je nachdem, welchen politischen Standpunkt diejenigen vertreten, die das lesen, werden unterschiedliche Klischees oder Positionen mobilisiert. Auf den Tweet von Göring-Eckhardt haben sich auch diejenigen zu Wort gemeldet, die unbemerkt ihre eigenen rassischen Phantasien platzieren wollten. Mit dem Vorwurf vom „weißem Rassismus“ haben sie sich zum Opfer stilisiert. Sie haben damit ein Konstrukt der Neuen Rechten in Umlauf gebracht, das aus Tätern Opfer macht. Ich versuche mir vorzustellen, die Spieler mit Migrationshintergrund würden sagen: „Dann macht doch euren Mist alleine!“ Dann aber merke ich: Im Fußball geht es überhaupt nicht um den Migrationshintergrund. Es geht um eine besondere Form menschlicher Kommunikation. Im Fußballspiel werden menschliche Praktiken anschaulich, durch die Menschen selbstbestimmt und frei zueinander in Beziehung treten können. Dafür gibt es Spielregeln, für deren Einhaltung ein unparteiischer Schiedsrichter sorgt. Wer sich nicht an die Spielregeln halten will, der wird vom Spiel ausgeschlossen und kriegt die rote Karte. So einfach ist das. #niewiederistjetzt Meine Beiträge abonnieren: https://lnkd.in/eM3ze8aB

𝗗𝗘𝗥 𝗦𝗣𝗢𝗥𝗧 𝗨𝗡𝗗 𝗗𝗘𝗥 𝗩𝗜𝗗𝗘𝗢𝗕𝗘𝗪𝗘𝗜𝗦 𝗙𝗮𝗻 𝘀𝗲𝗶𝗻 𝗶𝗻 𝗭𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝗱𝗲𝘀 𝗮𝗯𝗲𝗿𝗸𝗮𝗻𝗻𝘁𝗲𝗻 𝗧𝗼𝗿𝘀 Wenn die digitale Deutungshoheit über strittige Situationen im Fußball das letzte Wort erhält, geht der Reiz des Spiels für mich verloren. Mir ist klar, so etwas zu sagen ist politisch hochgradig unkorrekt, denn wenn man theoretisch die absolute Fairness im Wettkampf über einen VAR garantieren kann, dann gibt es doch keine stichhaltigen Argumente dagegen, oder? Und trotzdem: Was haben wir bisher für großartige Tore bei dieser EM gesehen, die nicht gegeben wurden, weil der Schütze, um es fürs Bild ein bisschen zu übertreiben, mit einem Zeh im Abseits war. Oder mit seiner Aura eine virtuelle Linie überschritt. Was ist das für eine Achterbahn der Gefühle in den Gesichtern der Fans im Stadion, was für ein sinnloser Jubel vor den Monitoren. Torjubel als Fleissaufgabe, wenn schon alles vorbei ist. Vom zornigen Gesicht des Herrn Lukaku ganz zu schweigen, das geeignet wäre um selbst einer künstlichen Intelligenz das Fürchten zu lehren. Nein, Wembleytore wird es nicht mehr geben. Vielleicht wird der Gerechtigkeit damit, 58 Jahre nach der legendären Fehlentscheidung im Spiel England gegen Deutschland genüge getan, vielleicht werden damit auch Eskalationen unter den Fans vermieden, der gepflegten Laiendiskussion jedenfalls hilft es nicht. Nun interessiert mich Fußball ohnedies nur rund um die großen, internationalen Turniere, ich werde es also schon bald wieder vergessen haben, wohingegen ich ein ähnliches Gefühl im Motorsport auch nicht los werde: Speziell in der Formel 1, die ohnedies schon darunter leidet, dass die Aufregung für den Zuschauer meist recht übersichtlich ist, wird mittlerweile so genau hingeschaut, dass die Fahrer sich angewöhnt haben, bei jeder Gelegenheit über Funk zu raunzen, dass der Gegner irgendwas gemacht hat, was "jetzt aber nicht nett war". Das kommt speziell beim Autorennen ein bissl seltsam rüber. Auch im Wissen darum, dass da ja eigentlich keine Zahnfeen in den Autos sitzen, sondern Typen die jenseits der 300 ein geschliffenes Messer lutschen können, ohne sich dabei zu schneiden. Hier ein Rad, das die Tracklimits ein paar Millimeter überfährt, dort ein Ball voller Sensoren der selbst bemerkt, wenn die "Hand Gottes" im Spiel ist. Über allem steht der Wunsch, es möge sich niemand weh tun und nach rund 90 Minuten, am Platz wie auf Strecke, erschöpft aber gesund vor die Presse treten. Die dann natürlich ausschließlich über jene Situationen sprechen will, in denen der Sport seine Unschärfen gezeigt hatte und sich die Gemüter erhitzten. Ich weiß nicht, aber mir war das Leben ohne Videobeweis sympathischer. Braucht es das wirklich? Abseits, das mit freiem Auge aus 1001 Perspektiven nicht zu erkennen ist: Tooooooooooooor. Ich habe fertig! #em #fußball