Beitrag von Ulrike Brenner

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Personelle Unterstützung für Unternehmen in den Bereichen Hotellerie, Gastronomie, Küche, Messe, Event + Kongress, Veranstaltungsservice + Eventlogistik, Office und Einzelhandel.

Am 1. August ist in Sachsen Ausbildungsstart. Auch in diesem Jahr werden wieder viele Lehrstellen unbesetzt bleiben. Vor allem in der Gastronomie und Hotellerie. Doch warum ist das so? Liegt es an einer unattraktiven Ausbildung? Ich glaube, das Problem fängt schon früher an, nämlich bei den weiterführenden Schulen: Haupt- und Realschulen haben ein schlechtes Image, deshalb wollen viele Schüler unbedingt aufs Gymnasium. Der logische Weg nach dem Abitur ist dann das Studium. Auch deshalb ist die Zahl der Studierenden in Deutschland in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Im Jahr 2021 gab es mehr als doppelt so viele Studierende (2,9 Millionen) wie Auszubildende (1,3 Millionen). Bei der Entscheidung für eine Berufsausbildung spielen für junge Menschen dann oft einfache, aber entscheidende Faktoren eine Rolle. Auszubildende verdienen im ersten Ausbildungsjahr minimal 649 Euro. Da die Ausbildung im Gegensatz zum Studium in Vollzeit stattfindet, ist ein Zuverdienst durch einen Nebenjob und damit eine finanzielle Unabhängigkeit unmöglich. In den meisten Fällen sind die Jugendlichen aufgrund der finanziellen Einschränkungen gezwungen, weiterhin zu Hause zu wohnen. Natürlich gibt es Betriebe, die mehr zahlen, aber leider ist das vielen Mittel-, Klein- und Kleinstbetrieben nicht möglich. Hier ist aus meiner Sicht dringend der Staat gefordert, die Last kann nicht weiterhin nur auf den Schultern der Unternehmenden liegen! Hinzu kommt, dass die Zufriedenheit mit der Ausbildung, insbesondere im Gastgewerbe stark von der Sinnhaftigkeit der Aufgaben, dem Feedback der Vorgesetzten und einem kollegialen Teamklima abhängt. Diese Faktoren sorgen dafür, dass sich die Auszubildenden wertgeschätzt fühlen und sich stärker mit ihrem Beruf identifizieren. Leider sieht es in der Praxis jedoch allzu oft anders aus. Dabei hat eine Ausbildung durchaus überzeugende Vorteile, die viel öfter in den Vordergrund gerückt werden sollten: 💡 Theorie und Praxis werden optimal miteinander verknüpft - das Gelernte kann direkt in die Praxis umgesetzt werden. 💡 Ist der Ausbildungsbetrieb mit den Leistungen zufrieden, stehen die Chancen auf eine Übernahme gut. 💡 Jeder Auszubildende weiß frühzeitig was ihm am besten gefällt und was er am besten kann - darauf aufbauend sind Spezialisierungen möglich. Was sind eure Erfahrungen? Wie können wir gemeinsam die Attraktivität der Berufsausbildung steigern und den Druck von unseren Gymnasien nehmen? #Ausbildung #Hotellerie #Gastronomie #Berufsausbildung #Karriere #Schulsystem #TEAMBRENNER

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Silvia Manuela Droese

General Manager bei FIRST CLASS HOTEL DON GIOVANNI Leipzig

8 Monate

Auszubildende verdienen im ersten Ausbildungsjahr minimal 649 Euro… das ist nicht richtig… ein Azubi hat heute im 1. Lj. mindestens 950€ sonst wäre unter Tarif🤷♀️

Andrea Weigelt

Ich 🔥 für Ausbildung und Weiterbildung - Marketing bei ZAW Zentrum für Aus- und Weiterbildung Leipzig GmbH

8 Monate

Berufsorientierung sollte nicht zu früh nur in eine Richtung führen und den weiteren Weg zu zeitig festlegen Ulrike Brenner. Viel mehr sollten Schülerinnen und Schüler sich in so vielen Bereichen wie möglich praktisch ausprobieren können. So können sie viel besser herausfinden, was ihnen liegt und was eher nicht.

Christoph Stoos

expert and specialized in ceramic tiles expert and specialized in retail expert and specialized in trade

8 Monate

Das Ganze beginnt bereits in den Familien. Dort wird der Grundstein gelegt. Der Akademiker wird wohl eher nicht den Focus auf die Ausbildung seiner Kinder in Bereiche Handwerk legen. Die Handwerker Familie legt eher den Focus auf die Akademische oder kaufmännische Ausbildung, geteilt dem Motto … Musst doch nicht Dreck wühlen, aus dir soll ja was werden. Eines der Kernthemen ist aber das die Politik keine Focus hatte, Innungen und Handwerker selbst die letzten Jahrzehnte sich nicht gut präsentiert haben und teileweise aus Kostengründen nicht ausgebildet haben bzw. Angst hatten das der Geselle dann nach der Ausbildung zum Wettbewerb wechselt. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher ob es das noch heute gibt. Das Fach hieß vor über 50 Jahren Werken, da war immer Action und wenn ich mich recht erinnere sind wir auch zu den Handwerksbetrieben im Ort gegangen bzw. die haben sich vorgestellt. Wir sind früher aktiv los und haben beim Unternehmer gefragt ob man mal ein einen oder 2 Tage in den Ferien kommen darf, weil man interessiert ist. Ok, man kannte sich ja auf dem Dorf und das Taschengeld war auch gut.

Edda Schmidt

BVMW Leiterin Kreisverband Wirtschaftsregion Stadt Leipzig & Landkreis

8 Monate

Genauso ist es. Dabei ist der Job in der Gastronomie ein Menschlicher. Mit viel Spaß und Freude.

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