Beitrag von Universitätsklinikum Jena

Der richtige Weg um im Sinne der PatientenInnen eine effizienten Notfallstruktur anbieten zu können.

Mit der Definition der "Leistungsgruppe Notfallmedizin" wird vor allem die rationale und rationelle Versorgung von Patienten mit unklaren Leitsymptomen eine deutliche Verbesserung erfahren, Ressourcen geschont und die Patientensicherheit erhöht. Wo bislang ÄrztInnen (in Weiterbildung) eingesetzt sind, die die "Notfälle des eigenen Fachgebietes" auf Facharzt-Niveau behandeln können, wären dann künftig FachärztInnen verfügbar, die die Leitsymptome abklären, bis eine Arbeits-Diagnose (und damit die Zuweisung zur richtigen Versorgungsstruktur innerhalb oder ausserhalb des Krankenhauses) steht. Ein Meilenstein! Wichtiges Detail: in den meisten Bundesländern können auch FachärztInnen für Allgemeinmedizin die ZWB Klinische Notfall- und Akutmedizin erwerben und sind natürlich bestens geeignet, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu leisten. Hier muss redaktionell nachgebessert werden...

Ein Blick auf das Durchschnittsalter der Hausärzte und die Zahl der freien Sitze gerade in ländlichen Regionen - und nur hier werden sich sektorenübergreifende Versorger finden - zeigt, dass es leider schon heute keine ausreichende Zahl von Hausärzten gibt und dass sich die Situation massiv verschärfen wird. Natürlich sollte die Ermächtigung nur erteilt werden, wenn es keine Ärzte/ Interessenten für die freien Sitze gibt und die Ermächtigung muss sich im Umfang an den freien Sitzen orientieren. Es ist volkswirtschaftlich sehr sinnvoll freie „eh-da“ Ressourcen (durch Mindestbesetzungen etc) im stationären Bereich für die ambulante Versorgung zu nutzen. Und auch für die Patienten sinnvoll, die verzweifelt einen Hausarzt suchen. Es wird aber eine Herausforderung sein, diese Ambulanzen so zu organisieren, dass sie die Versorgung tatsächlich sichern -also genauso viele Patienten betreuen wie eine normale Praxis- denn sonst kommt es zu einer verdeckten Unterversorgung und auch zu einerm wirtschaftlichen Defizit.

!!!!Es existiert keine doppelte Facharztschiene!!!! Heute hat sich die Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung in einer Stellungnahme geäußert und die Abschaffung der doppelten Facharztschiene gefordert!! Wir sehen dies als erneuten Angriff auf uns Fachärztinnen und -ärzte und können das so nicht stehen lassen. Hier kommen Sie zur kompletten Meldung:

‼️Hausarzt gesucht‼️ Bei einem Gespräch mit dem Team der Hausarztpraxis in Pronsfeld habe ich mich über die Perspektiven nach der erkrankungsbedingten Schließung der Praxis unterhalten. Die Arzthelferinnen suchen nach einem Allgemeinmediziner, der die Praxis übernehmen kann, da die beiden bisherigen Ärzte wegen schwerer Krankheit nicht mehr arbeiten können. Aufgrund des akuten Hausärztemangels, der vor allem die ländlichen Regionen betrifft, gestaltet sich die Suche äußerst schwierig. Das Praxisteam hat deshalb bereits mit kreativen Videoclips auf den sozialen Medien auf die Situation aufmerksam gemacht. An Unikliniken haben die Pronsfelder Arzthelferinnen Flyer ausgelegt, um Mediziner für die Eifel zu begeistern. Auch das SWR-Fernsehen hat schon über die Arztsuche der Pronsfelder Praxis berichtet. Alles bisher ohne Erfolg. In der aktuellen Lage hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) die geeignetsten Instrumente in der Hand, um die ärztliche Versorgung in Pronsfeld kurzfristig wieder sicherzustellen. Die KV kann beispielsweise Umsatzgarantien zur Besetzung dringlich ausgeschriebener Vertragsarztsitze umsetzen. Doch auch auf Bundesebene müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen so weiterentwickelt werden, dass die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen wie der Eifel langfristig sichergestellt wird. Als CDU/CSU-Bundestagsfraktion haben wir zuletzt den Antrag „Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum stärken“ mit 25 Maßnahmenvorschlägen in den Deutschen Bundestag eingebracht. Darin schlagen wir u.a. vor, die Entbudgetierung umzusetzen. Bisher werden Ärzten gerade einmal 80 Prozent aller Leistungen, die sie erbringen, bezahlt. Das Budget ist meist schon weit vor dem Quartalsende erschöpft. Danach arbeiten die Hausärzte quasi unbezahlt weiter. Als Union wollen wir prüfen lassen, ob und unter welchen Voraussetzungen eine  Entbudgetierung (fach-)ärztlicher Leistungen nur in ländlichen Regionen als Anreiz für eine dortige Niederlassung ermöglicht werden könnte. Gesundheitsminister Lauterbach muss jetzt endlich ins Handeln kommen und die notwendigen Strukturreformen umsetzen, damit die Gesundheitsversorgung auf dem Land nicht zusammenbricht. Letztlich laufen jedoch alle Maßnahmen ins Leere, wenn es den Landesregierungen nicht kurzfristig gelingt, die Anzahl der Medizinstudienplätze substanziell zu erhöhen. Schließlich muss jede Verteilung von Ärzten in der Fläche am Ende scheitern, wenn es von vornherein nicht genug von ihnen gibt. Das ist das Hauptproblem. Hier steht die rheinland-pfälzische Landesregierung in der Pflicht, die Zahl der Medizinstudienplätze endlich zu erhöhen und die Zulassungsregelungen zum Medizinstudium anzupassen. Machen auch Sie auf die Pronsfelder Arztsuche aufmerksam. Interessierte Ärzte können sich direkt an das Praxisteam wenden: teamsuchtchef.in@gmail.com

#compliancechannelnews: Nach Vorwürfen einer Ärztin: Klinik Friedrichshafen entlässt Chefarzt Das Klinikum Friedrichshafen hat Ergebnisse einer internen Untersuchung vorgestellt. Es geht um Vorwürfe gegen mehrere Ärzte. Eine erste Konsequenz daraus: Die Klinik entlässt einen Chefarzt. Nach den schweren Vorwürfen einer Oberärztin gegen einen Chefarzt und mehrere Assistenzärzte am Medizin Campus Bodensee will das Klinikum Friedrichshafen den Chefarzt nun entlassen. Das ist eine erste Konsequenz aus einem internen #Gutachten zu den #Vorwürfen. Am Mittwoch wurden die Ergebnisse dieser #Untersuchung der Öffentlichkeit vorgestellt. Mehr zum Thema können Sie auf dem #compliancechannel nachlesen. Den Link finden Sie zusätzlich noch einmal im Kommentarfeld.

Hybrid-DRGs – der holprige Weg zur ambulanten Versorgung Zum 1. Januar 2024 wurde die neue Hybrid-DRG-Verordnung (Hybrid-DRG-VO) wirksam. Damit soll die Vollzugsfähigkeit des § 115f SGB V hergestellt werden, einer Norm, die die ambulante Versorgung fördern soll. Der Start in die Ära der Hybrid-DRGs verlief jedoch weitaus weniger reibungslos als erhofft. Diese Regelung zielt darauf ab, die Ambulantisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben, indem Leistungen, die bisher je nach individuellen Umständen ambulant oder stationär erbracht wurden, in einer Hybrid-Kategorie zusammengefasst werden. Dadurch sollen Krankenhäuser, Gesundheitseinrichtungen und Vertragsärzte motiviert werden, ambulante Behandlungsformen anzubieten, um dadurch die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken, ohne die Qualität der medizinischen Versorgung dabei zu beeinträchtigen. Ein zentraler Bestandteil der Regelung ist der "Startkatalog", der bestimmte Leistungen umfasst, die ambulant durchgeführt werden können. Diese Leistungen werden durch Hybrid-DRGs nunmehr sektorengleich vergütet, wobei Vertragsärzte und Krankenhäuser die gleiche Vergütung erhalten. Die Abrechnung erfolgt direkt durch die Krankenkassen. Die Umsetzung gestaltete sich schwierig, da die Vertragsparteien der Selbstverwaltung unterschiedliche Interessen verfolgen. Der Start in die Hybrid-DRGs bleibt hinter den Erwartungen zurück, insbesondere aufgrund von Schwierigkeiten bei der Umsetzung und der technischen Gestaltung der Abrechnung. Dazu tragen auch Uneinigkeiten zwischen den verschiedenen Interessengruppen der Krankenhäuser, Vertragsärzten und Krankenkassen bei. Die Hybrid-DRG-VO sowie die hierzu geregelten Umsetzungsvereinbarungen lassen viele Fragen offen. Diese umfassen neben der korrekten Kalkulation der #HybridDRGs insbesondere die Frage, ob Vertragsärzte/Krankenhäuser ein Wahlrecht haben, nach der Hybrid-DRG abzurechnen oder weiterhin die reguläre Abrechnung vorzunehmen. Diverse weitere offene Fragen betreffen ferner z. B.: • Möglichkeiten/Schranken für die Umsetzung von Kooperationen zwecks Erbringung der Leistungen. • Abrechnungsberechtigter weiterer Beteiligter z. B. Anästhesisten. • Präzisierung von Beginn und Ende der Hybrid-DRG sowie mit abgegoltenen Leistungen anderer Leistungserbringer. • Abrechnungsfähigkeit des Sprechstundenbedarfs (SSB) sowie besondere Aufwände. Welche Auswirkungen die neue Verordnung haben wird, soll regelmäßig (alle 18 Monate) evaluiert werden. Hierfür mussten die Vertragsparteien bis zum 1.4.2024 einen ersten Bericht an das BMG schicken. Zudem ist bereits die erste Frist für eine Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung des Kataloges für die Selbstverwaltung abgelaufen, die auf den 31. März 2024 gesetzt war. Weitere Informationen: https://lnkd.in/e22Dj58k

Ein Schritt in die richtige Richtung 👏, um der vielerorts drohenden oder schon eingetretenen hausärztlichen Unterversorgung zu begegnen - die leider z.T. auch durch MVZ entsteht, in denen die Versorgungsaufträge nicht adäquat ausgefüllt werden. Von daher sehr klug, Zuschläge (Vorhaltepauschalen) für Hausärzte vorzusehen, die viele Patienten betreuen. Es bleibt aber spannend, welche Gesamtwirkungen sich am Ende aus den neuen Budgetregelungen und der zwingend parallel notwendigen hoffentlich umfassenden EBM-Reform ergeben. Auch die Notaufnahmen der Krankenhäuser könnten am Ende davon profitieren und entlastet werden, wenn die Hausarzt-Tätigkeit wieder attraktiv wird und Mehrarbeit abends und am Wochenende für die Praxen belohnt wird.

Umfrage - bitte teilnehmen 📝 Die Ambulantisierung wird zu erheblichen strukturellen Veränderungen in der Krankenhauslandschaft aber auch bei den Praxen und ambulanten OP-Zentren führen. Im Spannungsfeld der Einführung von Kontextfaktoren, Hybrid-DRGs, AOP- Katalogs sowie weiterer KH-Reformvorschläge mit Bildung von Leistungsgruppen bei zunehmender Ambulantisierung führt zu einem radikalen, noch nicht kalkulierbaren Strukturwandel bei den Krankenhäusern, die meistens nur wenig darauf vorbereitet sind. Diesen Themenkomplex möchten wir in der folgenden Umfrage beleuchten und möchten Sie herzlich bitten, sich 3-5 Minuten Zeit zu nehmen den Fragenkatalog auszufüllen.

Anästhesisten zweifeln an Rechtssicherheit für Poolärzte Berlin – Bundesregierung und Selbstverwaltung hatten kürzlich eine Übereinkunft erzielt, wann freiberuflich tätige Ärzte im vertragsärztlichen Notdienst als selbstständig anzusehen sind. Der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten (BDA) warnt jetzt vor... [weiter lesen] via Deutsches Ärzteblatt - Aktuelles https://ift.tt/qRhfxdK? #Medizin , #Gesundheit , #Ärzte, #MedizinischeForschung #Gesundheitswesen, #Gesundheitsmanagement #MedizinischeInnovation, #ChristianSchmidt