Agilität: Was ist das eigentlich?

Agilität: Was ist das eigentlich?

Die zugrundeliegenden Prinzipien der agilen Arbeitsweisen kommen ursprünglich aus der Welt der Softwareentwicklung (Agiles Manifest). Heute scheint „agil“ oft als Synonym für eine Vorgehensweise mit Dailys und Retrospektiven verwendet zu werden. Ist es das? Wenn ein Team im Scrum Zyklus arbeitet, ist es dann per Definition „agil“? Und bringen Sprints, Dailys und Retrospektiven einen garantierten Mehrwert? Mit diesen Fragen befinden wir uns schon auf der methodischen Ebene von agilen Arbeitsweisen, wo das Vorgehen und der Projektablauf im Mittelpunkt stehen. Dabei wird oft vergessen, dass Agilität nicht mit der Frage beginnt, welche Projektvorgehensweise die passende ist, sondern schon viel früher in der Zusammenarbeit beginnt.

Agilität

  • ist eine Einstellung – ein Mindset
  • bedeutet Zusammenarbeit auf Augenhöhe
  • basiert auf einer Unternehmenskultur, in der Zusammenarbeit und Weiterentwicklung im Fokus stehen
  • ist Changeability – dauerhafte und in der Organisation verankerte Wandlungsfähigkeit und Lernfähigkeit

Gemeinsame Ziele

  • Zentrum der Zusammenarbeit sind die gemeinsamen Ziele, die klar und transparent sind. Alle im Team sollten ein gutes und fundiertes Verständnis der Ziele haben und deren Zweck verstehen. So ist es möglich, von reiner Aufgabendelegation hin zu echter Zielorientierung aller Teammitglieder zu kommen. Und damit ist der erste Grundstein für den agilen Wert „Fokus“ gelegt. (Siehe auch die OKR-Methodik)

Grundpfeiler der Agilität aus der Sicht der mosaiic

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Grundpfeiler agiler Zusammenarbeit aus Sicht der mosaiic

Respekt, Wertschätzung, Vertrauen

  • Eine weitere Grundlage ist eine solide Basis aus Respekt, Wertschätzung und das Vertrauen, dass alle im Team ihr Bestes geben, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.
  • Auf dieser Basis können die Teammitglieder offen und mutig ihre Sicht einbringen. Und nur wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, können Retrospektiven einen echten Beitrag zur Weiterentwicklung leisten. Durch Vertrauen und Augenhöhe über Hierarchiestufen hinweg ist es möglich, von einer Kultur der Anordnungen hin zu respektvoller Zusammenarbeit mit einem hohen Anteil an Selbstverantwortung zu gelangen.

Menschzentrierte Prozesse

  • In agilen Teams stehen die einzelnen Teammitglieder im Vordergrund, vor Prozessen, Abläufen und Methoden. Damit kann das Team die am besten passende Vorgehensweise oder Methode im aktuellen Umfeld wählen. SCRUM oder Kanban können je nach Teamaufgaben hier einen guten Rahmen bieten.
  • So können Teams, wenn möglich unabhängig von anderen Teams, ihre individuelle Arbeitsweise finden. Durch Austausch und Dialog werden die Punkte identifiziert, an denen eine Synchronisation mit anderen Teams wichtig und notwendig ist. In großen Projekten können auch Methoden zur agilen Skalierung die Vernetzung sicherstellen.

Dialog und Kommunikation

  • Teamübergreifende Zusammenarbeit lebt von kurzen Kommunikationswegen und regelmäßigen Zyklen. Diese werden durch flache Hierarchien, übergreifende Vernetzung (z.B. in Communities of Practice) und dem Aufbau eines kontinuierlichen Dialogs immer weiter ausgebaut. Die Strukturen, mit denen das erreicht wird, können dabei in kleinen und mittelständischen Unternehmen ganz anders aussehen als in großen Unternehmen.

Transparente Strukturen und Verantwortlichkeiten

  • Die Zusammenarbeit innerhalb des agilen Teams baut auf klaren, transparenten Strukturen und Verantwortlichkeiten auf, die sich das Team selbstorganisiert wählt. Aus den selbst gewählten Verantwortlichkeiten kann das Commitment erwachsen, das in vielen Schriften zum Thema „Agile“ ein zentraler Punkt ist. Die Zusammensetzung des Teams ist crossfunktional, das bedeutet, alle notwendigen Kompetenzen zur Erreichung der Teamziele sind im Team vertreten. Innerhalb des Teams werden die Regeln zur Zusammenarbeit gemeinsam festgelegt, mit der Bereitschaft die Arbeitsweisen immer wieder an die Notwendigkeiten im Projekt und die Bedürfnisse der Teammitglieder anzupassen.
  • Ziel ist es außerdem, eine Arbeitsweise zu finden, die nachhaltige Leistung ermöglicht, da die meisten Projekte mehr einem Marathon als einem Sprint gleichen.

Dauerhaftes organisatorisches Lernen

  • Über allem steht in der agilen Zusammenarbeit dauerhaftes und in den Prozessen verwurzeltes Lernen. Dies gilt auf allen Ebenen: der Ebene der Organisation, der Ebene der Aufgaben und Projekte, und der Ebene der einzelnen Mitarbeiter. Immer wird in kurzen Zyklen geplant und umgesetzt und anschließend reflektiert und angepasst (-> Plan-Do-Check-Act).

Der Weg dieses Mindset zu entwickeln und wie der Prozess durch Coaching unterstützt werden kann haben wir in weiteren Artikeln adressiert.

Möchten Sie wissen, wie gut die Grundpfeiler agiler Zusammenarbeit in Ihrem Unternehmen schon gelebt werden? Wir unterstützen Sie dabei, den aktuellen Stand in Ihren Teams zu bestimmen und begleiten Sie auf dem weiteren Weg. Kontaktieren Sie uns gern!



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