Alleine geht es nicht | Wie Zusammenarbeit der Supply-Chain-Partner und Real-Time Visibility die Zukunft der Logistik prägen
Wenn es eins gibt, was uns diese Krisenjahre zeigen, dann, dass es allein nicht geht. Zusammenarbeit muss in Zukunft großgeschrieben werden. Das gilt sowohl intern als auch extern. So müssen sich Abteilungen innerhalb eines Unternehmens enger als bisher austauschen und vom Silodenken verabschieden. Auch auf die Vernetzung mit Geschäftspartnern, Lieferanten und Kunden wird es künftig ankommen, um Lieferketten abzusichern. Es zählen stärkere Synchronisation statt Egoismen und isolierte Wertstrombetrachtungen.
Fachkräftemangel ist ein massives Problem der Logistikbranche | egal ob im Management oder auf dem Shopfloor. Das hängt nicht zuletzt an mangelnder Effizienz, Kommunikationsproblemen und fehlender Transparenz über notwendige Informationen am Arbeitsplatz. So müssen bspw. 51 Prozent der LKW-Fahrer:innen länger als 60 Minuten auf Be- und Entladung an Produktionsstandorten warten. 83 Prozent der Mitarbeiter:innen sind aufgrund von Überstunden und „Feuerwehraufgaben“ chronisch überlastet.
Auch die Digitalisierung macht die Arbeit oftmals eher unübersichtlicher als einfacher: Oft müssen Mitarbeiter:innen 10 oder mehr Software-Systeme parallel bedienen, wie Studien der Universität Sankt Gallen mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ergeben haben. Fehlende IT-Schnittstellen führen dabei häufig zu Fehlern und Effizienzverlusten – bei den mehr als 1.000 verschiedenen IT-Lösungen, die in der Branche zum Einsatz kommen, kein Wunder!
Hinzu kommt, dass die Logistik-Welt insgesamt immer weiter wächst: 2018 wurden laut Pitney Bowes Parcel Shipping Index ca. 87 Milliarden Pakete versendet – und zwar von hunderttausenden Logistikdienstleistern weltweit! Dabei wird sich bis 2050 der Bedarf an Frachttransporten laut OECD im Vergleich zu 2015 noch verdreifachen.
Diese Entwicklungen führen zu einer wachsenden Destabilisierung von Supply Chains, zumal auch äußere Störungen der globalen Lieferketten perspektivisch zunehmen, wie etwa Analysen des McKinsey Global Institute zeigen.
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Kooperation als Schlüssel | Das Beispiel myleo/dsc
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bedarf es der Kooperation aller Stakeholder wie Verlader, Lieferanten, Logistikdienstleister usw. auf einer gemeinsamen Plattform. Eine solche Lösung bietet etwa die Process-as-a-Service-Plattform myleo/dsc.
Um allen Beteiligten die erforderlichen Daten zugänglich zu machen, handelt es sich hierbei um ein cloud-basiertes System, an das mittels offener Schnittstellen vor- und nachgelagerte Systeme aller Player leicht angebunden werden können. So fließen bspw. Echtzeit-Informationen wie GPS- oder Sensordaten von Ladungsträgern ein. Ebenso können logistische Belege papierlos eingespeist und von allen Beteiligten mit relevanten Informationen angereichert werden.
Dieses Zusammenspiel zeigt sich etwa beim Thema Echtzeit-Transport-Tracking: So können Auftragsdaten und Frachtdokumente aus dem eigenen oder fremden Transport-Management-System direkt über eine von logistics.cloud bereitgestellte Schnittstelle auf die Plattform geladen werden. Ergänzt werden diese Daten bspw. durch GPS-Daten vom eigenen Ladungsträger, von Fahrer-Apps oder aus der Telematik des Logistikdienstleisters. Zusätzliche Ereignisse wie Planabweichungen auf Schiene oder Schiff fließen ebenfalls ein, sodass ein genaues Tracking inkl. ETA-Bestimmung möglich wird. Diese kann dann für Geschäftspartner über einen eigenen Zugang im Kundenportal oder für Empfänger unkompliziert über einen Tracking-Link abgerufen werden.
Weitere Funktionen sind etwa die Möglichkeit zur digitalen Kommunikation zwischen den Beteiligten an der Transportkette, die in Form von bearbeitbaren Tickets erfolgt. Damit kann die Flut an E-Mails, Fax und Telefonaten schrittweise abgelöst werden.
Mit diesen und weiteren Funktionen wird es möglich, auf der Plattform einen Supply Chain Control Tower zur Verfügung zu stellen, der Transparenz für alle Beteiligten schafft und eine End-2-End-Perspektive auf logistische Prozesse ermöglicht. Damit lässt sich einerseits die Zuverlässigkeit von Transportprozessen erhöhen, andererseits das Servicelevel gegenüber den Kunden bzw. Warenempfängern steigern. Zugleich trägt die Plattform maßgeblich zur Digitalisierung und Automatisierung logistischer Prozesse bei, was deren Fehlerquote reduziert und damit Prozesse effizienter gestaltet.
Quelle: leogistics GmbH