erwerben
Erscheinungsbild
erwerben (Deutsch)
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | erwerbe | ||
du | erwirbst | |||
er, sie, es | erwirbt | |||
Präteritum | ich | erwarb | ||
Konjunktiv II | ich | erwürbe | ||
Imperativ | Singular | erwirb! | ||
Plural | erwerbt! erwerbet! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
erworben | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:erwerben
|
Worttrennung:
- er·wer·ben, Präteritum: er·warb, Partizip II: er·wor·ben
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] transitiv: etwas durch eigene Arbeit verdienen
- [2] transitiv: etwas gegen Bezahlung in Besitz nehmen; etwas kaufen
- [3] reflexiv: sich Wissen oder Fähigkeiten durch Lernen aneignen
- [4] reflexiv: sich ein bestimmtes Ansehen oder Vertrauen aneignen
Herkunft:
- Erbwort aus dem Mittelhochdeutschen vom Verb erwerben → gmh, zu althochdeutsch irhwerban → goh in der ursprünglichen Bedeutung „durch tätiges Handeln erreichen, zu Ende bringen“[1]
- Wortbildung: Derivation (Ableitung) des Verbs werben mit dem Präfix er-
Synonyme:
Sinnverwandte Wörter:
Gegenwörter:
Unterbegriffe:
- [1–4] hinzuerwerben, zuerwerben
Beispiele:
- [1] Sie erwirbt ihren Lebensunterhalt durch die Arbeit als Bäckerin.
- [2] Ich erwarb ein neues Haus.
- [2] „Wir verheimlichten so gut wie möglich, daß wir Gold und Perlen hatten, und verkauften deshalb drei, vier Ballen Chinaseide und indischen Kaliko, um das nötige Geld zu haben, Kamele zu erwerben, den Zoll zu bezahlen, der an mehreren Stellen erhoben wurde, und uns für die Wüste mit Proviant auszurüsten.“[2]
- [2] „Einen Heißluftballon erwarben französische Ballonfahrer für den Schnäppchenpreis von 6400 Euro - normalerweise kostet ein solches Fluggerät mehrere zehntausend Euro.“[3]
- [3] „Wer sich den Traum vom Motorfliegen erfüllen will, dem bietet sich in Brandenburg die Möglichkeit, den Privatpilotenschein, kurz PPL genannt, zu erwerben.“[4]
- [3] Im Urlaub in Italien erwarb er sich gute Sprachkenntnisse.
- [3] „Menschenkenntnis erwirbt er sich vor allem durch seine Reisebekanntschaften.“[5]
- [3] „Karl Joswig konnte und wollte er nicht als Hindernis ansehen, da Eddi Sillus es allein übernommen hatte, mit unserem Lieblingswärter fertig zu werden - Eddi, der schon früh den Meistergürtel der nordwestdeutschen Judokas erworben hatte.“[6]
- [4] Mit seinen Alkoholexzessen erwarb er sich keinen guten Ruf.
- [4] „Ich habe nie bestritten, daß Niemela sich auf dem Gebiete des Flugsports Verdienste erworben hat.“[7]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] käuflich erwerben
Wortbildungen:
- Konversionen: Erwerben, erwerbend, erworben
- Adjektive: erwerbbar
- Substantive: Erwerb, Erwerber, Erwerbung
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] transitiv: etwas durch eigene Arbeit verdienen
|
[2] transitiv: etwas gegen Bezahlung in Besitz nehmen; etwas kaufen
|
[3] reflexiv: sich Wissen oder Fähigkeiten durch Lernen aneignen
[4] reflexiv: sich ein bestimmtes Ansehen oder Vertrauen aneignen
- [2, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „erwerben“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „erwerben“
- [2–4] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „erwerben“
- [1–4] The Free Dictionary „erwerben“
Quellen:
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 523, Eintrag „erwerben“.
- ↑ Daniel Defoe: Das Leben, die Abenteuer und die Piratenzüge des berühmten Kapitän Singleton. Verlag Neues Leben, Berlin 1985, ISBN - , Seite 239.
- ↑ Jürgen Schwenkenbecher: Das kleine Luftschiff fliegt bald nach Malaysia. Berliner Zeitung, Berlin 13.10.2003
- ↑ o.A.: So erwirbt man die Lizenz zum Fliegen. Berliner Zeitung, Berlin 08.07.1998
- ↑ Heinz Ohff: Der grüne Fürst. Das abenteuerliche Leben des Hermann Pückler-Muskau. Piper, München 1991, ISBN 3-492-11751-1 , Seite 55.
- ↑ Siegfried Lenz: Die Deutschstunde. Roman. C. W. Niemeyer, Hameln 1989, ISBN 3-87585-884-0 , Seite 153. Erstveröffentlichung 1968.
- ↑ Hugo Friedländer: Der König der Spieler Rudolf Stallmann und Genossen auf der Anklagebank - Interessante Kriminal-Prozesse. Directmedia Publikation, Berlin 2001 [1913] , Seite 3765.