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26.0 hrs on record
Black Mesa ist ein Remake des 1998 erschienenen Shooters „Half Life“. Der Physiker Gordon Freeman arbeitet im namensgebenden Forschungskomplex Black Mesa an der Erschließung neuer Energiequellen, als eines Tages ein Projekt mit einem mysteriösen Kristall schief geht. Die Energie, die dabei freigesetzt wird, beschädigt die Forschungseinrichtung schwer und löst gleichzeitig eine Resonanzkaskade aus. Durch ein Dimensionstor strömen außerirdische Kreaturen von einer fremden Welt auf die Erde. Während die Regierung versucht, den "Zwischenfall" mit der Entsendung von Söldnern zu vertuschen, muss Gordon Freeman alles daransetzen, um das Portal in eine andere Dimension zu schließen. Dabei steht er unter Beobachtung des mysteriösen G-Man, der scheinbar die Fähigkeit besitzt, omnipräsent zu sein und jeden Fortschritt beobachten zu können.

Wem das originale Half-Life wegen seines hohen Alters mittlerweile zu „sperrig“ und optisch untauglich ist, der sollte sich Black Mesa anschauen! Das Fanprojekt von Crowbar Collective wurde bereits 2012 kostenlos veröffentlicht, allerdings fehlte der letzte Abschnitt „Xen“. Ende 2019 wurde dieser Abschnitt nach langer Zeit endlich ergänzt.

Das Spiel setzt im Kern auf die Source Engine, die auch in Half Life 2 zum Einsatz kommt. Viele Texturen und Sounds wurden jedoch grundlegend überarbeitet, sodass ein optisch ansprechendes Spiel entstanden ist, das aber nicht mit aktuellen Titeln verglichen werden sollte. Für ein ehemals kostenloses Spiel hat Black Mesa zudem einen sehr hörenswerten Soundtrack erhalten, der von Joel Nielsen komponiert wurde und der die Stimmung des Spiels perfekt einfängt. Die Waffensounds können sich ebenfalls immer noch hören lassen. Obwohl sich die Entwickler fast durchgängig an die Vorlage von 1998 halten, haben sie in gewissen Bereichen dem Spiel eine Eigenständigkeit verliehen, was sich bestens in das Gesamtpaket einfügt.

Insgesamt macht Black Mesa sehr viel Spaß und lässt sich gut spielen, auch wenn man dem Spiel mittlerweile anmerkt, dass es rund 10 Jahre in Entwicklung war. Die Levels sind gut gemacht, aber teilweise sehr leer, was zum kopflosen "Durchrennen" verleitet. Gerade der letzte Teil ab Xen hat einige Längen, die man stärker kürzen hätte können. Auch Bugs wie hängenbleibende Gegner und diverse Clipping- und Savegame-Fehler trüben den Gesamteindruck ein wenig. Unterm Strich ist Black Mesa aber trotzdem eine Empfehlung – und für Half-Life-Fans ein Muss. Denn Black Mesa ist der optimale Einstieg, um in die komplette Half-Life-Story einzutauchen. Am besten im Anschluss gleich Half Life 2, Episode 1, Episode 2, Half-Life: Alyx sowie Portal 1 und 2 anhängen.
Posted 8 September, 2020. Last edited 10 September, 2020.
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3.1 hrs on record (2.6 hrs at review time)
Es ist wirklich eine Qual dieses Spiel zu spielen! Gefühlt steckt man in einer endlosen Aneinanderreihung von Zwischensequenzen oder man lauscht dem endlosen Gequatsche eines KI-Begleiters. Die Rätsel sind allesamt mit der Holzhammer-Methode designed und wirken wie ein Fremdkörper mit häufigem Trial & Error. Zudem wird das Spiel nicht müde, einen ständig daran zu erinnern, welches "Zeit-Gadget" gerade das beste für die momentane Situation ist. Das zeugt eher von aufgesetztem Gamedesign, als von neuartigen Spielmöglichkeiten. Ein bisschen Tagebucheintrag hier, ein paar rote Fässer da, ansonsten das typische "Drücke Schalter A, damit sich Tür B öffnet." Auch die Kämpfe laufen immer nach demselben Muster ab. Die unpräzise Steuerung verstärkt zudem das öde Spielgefühl. Atmosphärisch liegt dieses Spiel weit hinter Alan Wake und die Rätsel hat man bereits vor 15 Jahren in Half Life 2 besser gesehen. Kein Kauf wert, nicht mal als Sonderangebot!
Posted 29 December, 2019. Last edited 30 December, 2019.
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4.5 hrs on record
Wer auf storylastige Adventure Games steht, der sollte sich Firewatch unbedingt zulegen. Ihr spielt Henry, einen Brandwächter mit tragischer Familiengeschichte, der im Sommer 1989 im Shoshone National Park anheuert und sich fortan um die Überwachung des Parks kümmert. Die mysteriöse Delilah, seine Vorgesetzte, gibt ihm dabei über Funk Anweisungen. Als Henry zwei betrunkene Mädchen beim illegalen Zünden eines Feuerwerks zur Rede stellen soll und diese daraufhin spurlos verschwinden, kommt er einem weiteren Geheimnis des Parks auf die Spur.

Firewatch lediglich als "Walking Simulator" zu bezeichnen würde dem Spiel nicht gerecht werden, denn das lebt eindeutig vom Narrativ und nicht von seiner Spielmechanik. Dementsprechend schnell sind die Mechaniken erklärt: Viel Laufen, ein bisschen Hüpfen, etwas Klettern. Insgesamt gibt es wenig Interaktion, dafür umso mehr Dialoge. Und gerade deswegen schafft es das Spiel zu begeistern. Firewatch setzt auf kluge Gespräche und gibt dem Spieler die Wahlmöglichkeit, eine vielschichtige Erzählung auf seine Art und Weise zu erleben. Die sehr atmosphärische Grafik und die dezente Musikuntermalung unterstützen den Eindruck, eher ein gutes Buch zu "spielen", als ein klassisches Adventure Game.

Ähnlich wie bei „What remains of Edith Finch“ oder „Gone Home“ wird der Spieler von der Frage angetrieben, was ihn wohl als nächstes erwartet. In Firewatch also "Wieder nur ein paar Jugendliche, die illegal ein Feuer legen oder ist man gerade einer großen Verschwörung auf der Spur?" Wer diese Art von Spielen generell mag, für den sollte Firewatch ein Pflichtkauf sein. Wer bisher schon wenig damit anfangen konnte, der wird auch durch Firewatch seine Meinung nicht ändern.

Positiv zum Abschluss: Trotz der großen Spielwelt gibt es keinen nervigen Loot-Kram und auch sonst keine Nebenaufgaben! Das Spiel lebt durch seine Story und lässt den Spieler an der Erzählung teilhaben.
Posted 29 December, 2018. Last edited 30 December, 2018.
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51.8 hrs on record (40.7 hrs at review time)
Shadow of the Tomb Raider ist das dritte und letzte Spiel der Tomb-Raider-Trilogie, die 2013 mit einer charakterstarken und jungen Lara Croft ihren Neustart wagte. Für die Entwicklung ist neben Crystal Dynamics auch Eidos Montréal (Deux Ex) verantwortlich, was man dem Spiel deutlich anmerkt: Shadow of the Tomb Raider ist deutlich dialog- und rätsellastiger und weniger schießlastig als noch Rise of the Tomb Raider oder der Reboot aus dem Jahr 2013. Mit dieser Ausrichtung orientiert sich das Spiel ganz klar an den älteren Teilen der Serie. Wer nonstop Ballerspaß sucht und wenig rätseln möchte, sollte sich den Kauf daher überlegen.

*Bewegung und Steuerung*
Während zu Beginn der Reboot-Reihe das Bewegungsrepertoire von Lara ziemlich reduziert daherkam, darf in Shadow of the Tomb Raider nun auch wieder ausgiebig getaucht, Wallruns vollzogen oder über Kopf geklettert werden. Auch die Axt zum Klettern an Wänden ist wieder mit im Gepäck. Das passt perfekt in die Umgebung und macht Spaß. Gerade die ausgiebigen Tauchpassagen mit teilweiser Luftknappheit, bedrückenden Engstellen und allerlei Unterwasser-Gegnern fangen den Flair der alten Teile perfekt ein. Mit Gamepad ist die Steuerung einwandfrei gelungen, mit Tastatur und Maus gut, wobei man an einigen Stellen gerne mehr Kontrolle über die Steuerung hätte. Hier im Optionsmenü die Kamerazentrierung ausschalten.

*Anspruch*
Wer sich einen Gefallen tun möchte stellt vor Spielbeginn die Rätsel- und Geländeschwierigkeit auf „Schwer“, denn dann entfallen Immersionskiller wie Kletter- und Kratzspuren an Wänden und Böden und auch Lara hilft nicht mehr beim Lösen von Rätseln. Wer dann noch auf die - sorry - stupide Instinkt-Funktion verzichtet und sich komplett auf die Umgebung einlässt, der erhält viel Rätsel- und Knobelspaß, der allerdings nie absurd schwer wird und dennoch logisches Denken erfordert. Als Spieler aller Tomb-Raider-Teile verstehe ich den Reiz, farbig hervorgehobenen Objekten hinterherzurennen sowieso nur begrenzt. Wer doch einmal nicht weiterkommen sollte, kann die Rätsel- und Geländeschwierigkeit allerdings jederzeit während des Spiels beliebig anpassen. Eine klasse Funktion!

*Gräber und Fallen*
Was wäre ein Tomb Raider ohne Gräber! Auch davon gibt es in Shadow of the Tomb Raider wieder einige. Während Krypten kleinere Bereiche meist ohne Gegner und mit Kletterfokus darstellen, fordern die Herausforderungsgräber wieder Gehirnschmalz für das Starten mechanischer Anlagen und zum Überwinden von Fallen. Die Gräber sind erneut eine Augenweide geworden, wobei ein Grab besonders in seiner Gestaltung heraussticht. Mehr sei dazu nicht verraten. Das Lösen der Gräber ist optional, lohnt sich jedoch während der Hauptstory trotzdem, denn hier warten wichtige Upgrades für den Skilltree. Bei den Krypten erhält man hingegen meistens Ausrüstung und verschiedene Kleidungsstücke. Das Rätsel-Design ist fast durchgehend gelungen, lediglich bei einigen Fallen reicht ein Tastendruck zum Entschärfen – Anspruch ade! Immerhin: Quicktime-Events sind nur noch in homöopathischer Dosis im Spiel vorhanden.

*Charakterentwicklung und KI*
Primär im Fokus der Reboot-Trilogie stand die Charakterentwicklung von Lara. Betrachtet man hier die komplette Trilogie finde ich Shadow of the Tomb Raider am Nachvollziehbarsten. Lara zeigt Emotionen, hinterfragt ihr Handeln oder diskutiert mit ihrem Begleiter Jonah, der auf gewissen Abschnitten an ihrer Seite ist. Trotzdem bleibt auch Shadow of the Tomb Raider beispielsweise hinter The Last of Us zurück – wenn auch auf einem guten Niveau und wesentlich nachvollziehbar als noch in Tomb Raider (2013), wo Moral und Massengemetzel oft zu dicht beieinander lagen. KI-Gegner können auf leisem und lautem Weg ausgeschaltet werden, wobei der leise der spaßigere ist. Viel schlauer als in den Vorgängerteilen ist die KI nicht geworden und zuweilen wieder recht planlos und unkoordiniert unterwegs. Lediglich die Zwischenkämpfe gegen tierische Gegner sind auf Schwierigkeitsstufe „Schwer“ eine Herausforderung. Jedoch nicht, weil die KI wesentlich schlauer wäre, sondern weil sie einfach mehr Schaden austeilt.

*Story und Umgebung*
Shadow of the Tomb Raider führt die Reboot-Story rund um eine Geheimorganisation und Laras Vater fort. Statt in kalten sibirischen Gulags sind wir dieses Mal im warmen Mexiko und in Peru unterwegs, um den selbst verschuldeten Weltuntergang zu verhindern. Man muss jedoch die Vorgängerteile nicht unbedingt gespielt haben, um bei Shadow of the Tomb Raider „mitzukommen“. Die Story geht in Ordnung, ist aber in Teilen doch etwas zu austauschbar. Aber war das jemals bei einem Tomb Raider anders? Für Tomb-Raider-Verhältnisse hat Eidos Montréal passable Arbeit abgeliefert. Die Umgebung wechselt zwischen kleinen und großen Hubs, wobei ein Gebiet, das etwa zur Hälfte der Spielzeit erreicht wird, optisch ganz klar heraussticht. In einigen Gebieten kann Lara in begrenztem Umfang mit NPCs reden oder auf Märkten handeln. So können neben tierischen Sammelobjekten wie Fellen und Federn auch Waffen und Munition sowie Heil- und Kräuterpflanzen gehandelt werden. Auch wichtige Kampfausrüstung gibt es hier zu kaufen.

*Skilltree und Ressourcen*
Wie schon in Rise of the Tomb Raider gibt es auch in Shadow of the Tomb Raider wieder jede Menge Sammelobjekte. Das stört die Immersion, passt aber größtenteils in das Setting und zum aktuellen Loot-Zeitgeist. Neben dem Sammeln wichtiger Ressourcen können nebenher auch Maya- und Inka-Dialekte gelernt, Ausgrabungen durchgeführt, Tagebucheinträge freigeschaltet oder kleinere Nebenmissionen gespielt werden. Während sich Ressourcen wie Holz, Pflanzen, oder Felle zur Verbesserung von Waffen verwenden lassen, können mit Tüchern, Federn oder Öl Kleidungsstücke erstellt werden. Je nach Umgebung sollen bestimmte Kleidungsstücke Vorteile bieten, wirklich spüren konnte ich davon beim Spielen nichts. Auch Laras Fähigkeiten können in einem Skilltree in die drei Richtungen Krieger, Sucher und Sammler mittels Fähigkeitenpunkten verbessert werden – oder eben in Herausforderungsgräbern direkt gefunden werden. Fähigkeitenpunkte erhält man durch das Lösen von Rätseln oder das Finden bestimmter Gegenstände.

*Technik*
Shadow of the Tomb Raider sieht klasse aus und hört sich klasse an. Bis auf ein paar unscharfe Texturen in der Ferne schafft Eidos Montréal eine dichte Dschungelatmosphäre mit passender Musikuntermalung. Auf einem betagten Core i5, 16 GB RAM und einer GTX 970 (DX12) läuft das Spiel in hohen Einstellungen in Full HD weitgehend flüssig. Lediglich in großen Hubs war ein leichtes Ruckeln zu spüren. Das Optionsmenü für die Grafik bietet jedoch jede Menge Möglichkeiten, das Spiel anzupassen. Lobenswert: Neben der automatischen Speicherung des Spielstands stehen Slots für manuelle Speicherungen bereit.

*Fazit*
Ich halte Shadow of the Tomb Raider für das beste Spiel der aktuellen Trilogie, jedoch abhängig davon welche Prioritäten man setzt. Rätsel- und Kletterfreunde, die Wert auf eine Portion Abenteuer legen, kommen voll auf ihre Kosten. Wer durchgehenden Ballerspaß sucht, wird wohl nicht vollständig glücklich. Bei allen anderen Punkten leistet sich das Spiel keine nennenswerten Schwächen. Die Atmosphäre ist toll, Lara als Charakter nachvollziehbar, die Rätsel mit den richtigen Voreinstellungen eine Herausforderung. Je nachdem wie sorgfältig man die Gräber durchsucht und welche Spieleinstellungen man wählt, bietet Shadow of the Tomb Raider rund 15 bis 20 Stunden Spielzeit. Insgesamt ein empfehlenswertes Action-Adventure und ein würdiger Abschluss der Trilogie, für den auch ein Season Pass mit weiteren Herausforderungsgräbern dazugekauft werden kann.
Posted 24 November, 2018. Last edited 28 December, 2018.
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45.6 hrs on record (42.4 hrs at review time)
Selten hatte ich ein ambivalenteres Verhältnis zu einem Spiel als zu Batman: Arkham Knight. Es ist auf der einen Seite großartig in seiner Präsentation, in seinen Möglichkeiten - auf der anderen Seite lassen sich einige fragwürdige Gameplay-Elemente diskutieren. Nach dem Ende von Arkham City wollte ich natürlich wissen, wie die Storyfäden zusammenlaufen, doch nach den ersten vier Spielstunden stellte sich irgendwie (noch) Ernüchterung ein. Versteht mich nicht falsch. Die Präsentation ist dank aufgebohrter Unreal-Engine natürlich eine Augenweide und auch der Sound ist wuchtig. Dank den hervorragenden deutschen Synchronsprechern gibt sich das Spiel hier keine Blöße. Aber inhaltlich und spielerisch plätschert das Spiel in den ersten Stunden nur so vor sich hin.

Es wird innerhalb der Hauptstory zwar eine konkrete Bedrohungssituation durch einen Gegenspieler Batmans aufgebaut, trotzdem wollte sich bei mir kein so richtiges Batman-Feeling einstellen. Ebenso vermisste ich bis dahin die richtigen Bosskämpfe aus den Vorgängern. Auch die Straßen Gothams sind leer und nur durch die (bescheuerte!) Miliz und ein paar Schläger besiedelt. Die repetitiven Kämpfe mit dem Batmobil gegen die Milizpanzer empfand ich zudem als richtig nervig. Ein weiterer Missionsstrang ist das Verfolgen von Miliz- APCs durch Gotham und das abschließende Drücken einer Taste zum richtigen Zeitpunkt. Wer denkt sich so etwas aus? Leider sind genau das die Momente, in denen man verstärkt merkt, dass das Batmobil nicht so recht ins Spielkonzept passen will. Dazu kommt noch die sehr gewöhnungsbedürftige Steuerung. Das Batmobil empfand ich oft als zu schnell für die engen Gassen. Und ein genialer Gegenspieler Batmans wird zunächst verfolgt und dann einfach so mit einem Quicktime-Event besiegt? Hallo? Spätestens da hätte auffallen sollen, wie holprig sich Batmans Gefährt in das Spielgeschehen einfügt. Ein weiterer Kritikpunkt: Um quantitativen Inhalt zu haben, hat man das Spiel zum Teil mit spaßigen, zum Teil aber auch mit unnötigen Nebenmissionen und Sammler-Aufgaben (Riddler etc.) vollgestopft. Es mag Spieler geben, die so etwas lieben, aber für mich hat der Sammelkram immer diesen Hauch von: “Uns ist nichts mehr Sinnvolles eingefallen”. Zum Glück ist er optional. Die Story lässt sich auch ohne Dauersammelei genießen. Trotzdem wäre weniger mehr gewesen!

OK, Schluss mit dem Gemecker! Fakt ist: Das Spiel hat definitiv auch richtig gute Seiten. Etwa dann, wenn die Hauptstory nach etwa 10 Stunden endlich loslegt und überraschende Wendungen bereithält. Oder dann, wenn Batman einfach nur über die Stadt fliegt und die Schergen unter ihm in die Mangel nimmt. Dann macht es verdammt Spaß, weckt positive Erinnerungen an Arkham Asylum und liefert dank der Auftritte zahlreicher Charaktere aus dem Batman-Universum viel Fan-Service. Vor allem auch für die Fans, die die Hintergründe aus den zahlreichen Comics kennen. Im letzten Drittel war dann die Motivation ziemlich hoch und das Spiel ziemlich gut. Arkham Knight ist ein lauter, etwas überdrehter Abschied der “Arkham”-Reihe. Wer die beiden Vorgänger Arkham City und Arkham Asylum gespielt hat, kann Arkham Knight nur schwer auslassen - sofern der Rechner mitmacht! Durch zahlreiche Patches sollte es aber mittlerweile problemlos(er) laufen.
Posted 12 September, 2016.
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23.0 hrs on record (22.7 hrs at review time)
Erst war ich skeptisch, doch nach wenigen Minuten Spielzeit war ich hin und weg vom Design des Spiels. Bereits das Intro und die ersten Spielminuten sind atmosphärisch dermaßen dicht und emotional gestaltet, dass es mir sprichwörtlich einen Kloß in den Hals trieb. Für mich definitiv der beste Spielemoment 2015!

Doch worum geht es? Ori, ein kleiner Waldgeist, wird eines Nachts während eines heftigen Sturms aus dem Geisterbaum geweht und muss den „erblindeten“ Wald Nibel vor dem Absterben retten. Wir kämpfen, hüpfen und rätseln uns dazu mit Ori und seinem spirituellen Begleiter Sein durch wunderschön gezeichnete Landschaften, um dem Wald die drei abhanden gekommenen Elemente Wasser, Wind und Wärme zurückzugeben und ihn somit wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Doch Vorsicht: Das hört sich alles einfacher an als es tatsächlich ist, denn Ori and the Blind Forest ist definitiv ein enorm forderndes Spiel! Und genau dafür muss man den Entwicklern mehr als dankbar sein. Wobei fordernd noch untertrieben ist, denn bei manchen Passagen war ich kurz davor, mit dem Controller die Tischkante zu bearbeiten.

Aber: Trotz seines Schwierigkeitsgrades schafft es das Spiel immer weiter zu motivieren! Genau hier unterscheidet sich Ori von anderen Spielen. Während viele Spiele einen hohen Schwierigkeitsgrad nur vortäuschen, indem die KI einfach mehr aushält oder sogar „übernatürlich“ spielt, sprich, unfair wird, spielt sich Ori stets fair - auch wenn man es beim Spielen vielleicht nicht immer so sieht. „Probiers noch einmal und du schaffst die Passage“, scheint einem das Spiel förmlich zuzurufen. Man weiß genau: Wäre man nur eine Viertelsekunde früher von der Plattform abgesprungen, hätte man die Passage geschafft. Umso wohltuender das Gefühl, wenn man eine Passage perfekt geschafft hat. Und genau durch dieses Gefühl entsteht eine ziemlich hohe Motivation.

Wie viele neue Seelenverbindungen (also Wiederbelebungen von Ori) im Laufe des Spiels bei mir entstanden sind, verschweige ich trotzdem lieber. Die Steuerung ist sowohl mit dem Gamepad, als auch mit der Tastatur sehr präzise, sodass dass die Anzahl an neuen Seelenverbindungen nur an meiner eigenen Unfähigkeit liegen kann. ;-)

In jedem Fall ist Ori für den geringen Preis ein absolutes Highlight. Das Design ist zauberhaft, die erwachsene Story emotional, die Charaktere liebenswert, der Sound wunderschön und stimmungsvoll. Apropos Soundtrack! Komponist Gareth Coker liefert mit seinem inspirierenden, motivierenden und treibenden Soundtrack ein grandioses Feuerwerk der Töne in Studio-Ghibli-Qualität ab. Jede Zwischensequenz, jeder Levelübergang, jeder Fight mit größeren Gegnern wird perfekt mit der passenden musikalischen Untermalung verstärkt. Für mich der beste Spiele-Soundtrack 2015! Danke an die Moon Studios für dieses großartige Spiel, denn es verdeutlicht, warum ich diesem Hobby seit rund 20 Jahren so gerne nachgehe.

P.S.: Wer noch warten will oder kann: Für das Frühjahr 2016 ist eine "Definitive Edition" von Ori angekündigt, die weitere Inhalte enthalten wird. Spätestens dann sollte man zuschlagen ;-)
Posted 4 January, 2016. Last edited 3 March, 2016.
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7.4 hrs on record (7.1 hrs at review time)
Vielleicht braucht es wirklich Spiele wie dieses in der heutigen Games-Landschaft, um einen Kontra-Punkt zu den ganzen überhypten und verbuggten Triple-A-Titeln zu setzen. The Vanishing of Ethan Carter fesselt sofort mit einer sehr dichten Atmosphäre und baut gekonnt eine angenehmen Spannungsbogen auf. Dank Photogrammetrie-Technik sieht das Spiel umwerfend gut aus. Texturen sind auch aus nächster Nähe noch scharf wahrnehmbar.

Ethan Carter, ein kleiner Junge, der mit seiner Familie im fiktiven Red Creek Valley lebt, ist plötzlich und unter mysteriösen Umständen verschwunden. Deswegen heuert Paul Prospero, ein Detektiv mit übernatürlichen Fähigkeiten und Hang zum Okkult an, um den Jungen zu finden. Wir steuern Prospero durch die Semi-Open-World. Das Gebiet um Red Creek Valley ist offen gestaltet, es gibt aber natürliche Grenzen, man verliert selten den Pfad. Während des Spielablaufs lösen wir verschiedene Rätsel, um den Verbleib von Ethan Carter herauszufinden. Dabei erkunden wir die verschiedensten Orte innerhalb Red Creek Valleys. Das Spiel punktet dabei immer wieder mit seiner Kombination aus erstklassiger grafischer Präsentation, passender Sounduntermalung und logischen Rätseln plus einigen WTF-Momenten. Gerade im späteren Verlauf des Spiels trifft man Orte an, die einem einen wohligen Angstschauer über den Rücken fließen lassen.

Möchte man dem Spiel etwas ankreiden, dann vielleicht, dass man zunächst etwas Zeit investieren muss, bis man verstanden hat, wie sich die Rätsel lösen lassen. Wer hierbei keine Geduld aufbringt, wird evtl. schneller das Spiel beenden, als gedacht. Für mich jedoch insgesamt kein Minuspunkt. Mehr noch: Es ist wohltuend, dass das Spiel den Spieler nicht schienenhaft durch ein Tutorial führt und ihm ständig vorschreibt, was er zu tun hat. Auch wer permanent Auszeichnungen und Fortschrittsbelohnungen braucht, ist bei Ethan Carter fehl am Platz. Es gibt sie (bis auf die Steam-eigenen Aufgaben) nicht. Und zu guter Letzt sollte man noch erwähnen: Es gibt keine Quick-Time-Events. Prima!

Fazit:
Die Grafik sieht wunderschön aus, der Soundtrack unterstreicht perfekt das Spielerlebnis, die Steuerung ist unkompliziert. Wieder bewahrheitet sich, dass man nicht unbedingt ein Multimillionen-Budget braucht, um ein gutes Spiel zu machen. Wer nur ballern will und permanent seine Statistiken im Hinterkopf hat, sollte die Finger von „The Vanishing of Ethan Carter“ lassen. Für alle, die ein sehr gutes Adventure im Stil der alten „Myst“-Teile spielen möchten, sei das Spiel hiermit empfohlen. Die Spielzeit liegt bei etwa 4 und 6 Stunden, je nachdem, wie lange man sich mit dem Erkunden der Spielwelt Zeit lässt.
Posted 15 March, 2015. Last edited 15 March, 2015.
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4.8 hrs on record (4.7 hrs at review time)
Die Story ist vordergründig schnell umschrieben: Zwei Brüder sind auf der Reise durch eine fantastische Welt voller Mythen und magischen Kreaturen, um für den kranken Vater ein überlebensnotwendiges Heilmittel zu besorgen. Hintergründig gibt es allerdings viel mehr zu entdecken. Die Grafik ist zweckmäßig aber stimmungsvoll, der Soundtrack passt sich perfekt ins Geschehen ein. Ruhige Momente regen zum Nachdenken an. Die Steuerung ist clever umgesetzt, man braucht jedoch etwas Gewöhnung, um damit zurecht zu kommen. Beide Brüder können gleichzeitig gesteuert werden - am besten klappt das ganze mit einem Gamepad.

Fazit: Gerade wenn man bedenkt, dass im ganzen Spiel nur eine "Fantasiesprache" gesprochen wird, kann sich so mancher AAA-Titel in Sachen Atmosphäre eine Scheibe abschneiden. "Brothers - A Tale of Two Sons" ist ein etwa 3-4 Stunden dauerndes Abenteuer, das gerade zum Ende hin zum Nachdenken anregt und den Spieler durch sämtliche Gefühlslagen führt. Definitiv einer der Indie-Hits 2013!
Posted 7 February, 2014.
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7.8 hrs on record (1.8 hrs at review time)
Auch 3 Jahre nach Release immer wieder spielenswert. Ursprünglich als Downloadtitel und vermeintlicher "Lückenfüller" zwischen dem letzten klassischen Tomb Raider (2008) und dem Reboot 2013 gedacht, entpuppt sich das Spiel als sehr spaßige Angelegenheit, vor allem durch den integrierten Online- und lokalen Coop.
Lara und und ihr Begleiter Totec (The Guardian of Light) sind unterwegs um Xolotl, den Gott des Todes und des Unglücks, aufzuhalten. Nebenbei erkunden sie allerlei Gräber und sammeln Artefakte, die sich in einem einfachen Fähigkeiten-System einsetzen lassen. Die Story schäumt zwar nicht vor Genialität über und plätschert oft nur vor sich hin, doch das geniale Rätseldesign und die abwechslungsreich gestalteten Levels machen dies wieder wett. Gerade im Coop entfaltet das Spiel seine Möglichkeiten und sorgt für knapp 5 bis 8 Stunden Spielspaß
Posted 19 July, 2013.
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