Recent reviews by [2te] DiNo

Tauche ein in eine der blutigsten Zeiten der Geschichte Frankreichs. Als Richter am Revolutionstribunal entscheidest du über Leben und Tod von Feinden der Revolution, gewöhnlichen Kriminellen und historischen Persönlichkeiten.

Neben einer sehr interessanten Story und vielen dramatischen Wendungen legt das Spiel wert auf eine gewisse Entscheidungsfreiheit des Spielers, wobei er auf sein Ansehen bei verschiedenen Fraktionen und seiner Familie achten muss.
Das Spiel bietet für einen Durchlauf aller Kapitel ca. 7-8 Stunden Spielvergnügen, wobei man nicht nur Leute aburteilt sondern auch um die Vorherrschaft in Paris kämpft und Leute beim Würfeln bezwingen muss. Den Entwicklern ist ein eindrucksvolles Werk beim Storytelling gelungen.

Leute, denen Spiele wie "Orwell" ein Begriff ist, kommen hier auf ihre Kosten.

Abschließend kann ich diesen Nischentitel Liebhabern des Politik- und Historiendramas ans Herz legen, welche auf der Suche nach einer dramatischen Story und guten Spielelementen sind.

Kurzer Disclaimer: Wem dieses Review zu lang ist, ist herzlich eingeladen, die TLTR Version sich unten anzuschauen. Dieses Review enthält keine Spoiler.

Das mittelalterliche Böhmen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ist der Ort, an dem der Protagonist Heinrich sich in das Abenteuer seines Lebens stürzt, als Sohn eines Schmiedes erkundet er das Lehen, dessen geographische Gegebenheiten einer echten Region in Böhmen nachempfunden sind (für diejenigen die es interessiert: einfach mal Google Maps anschmeißen und dem Fluss Sasau in Südböhmen folgen). Zwischen dem lebendigen Markttreiben in den Städten, den Trink- und Würfelspielen in den vielen Schänken der Region, der Jagd in den dunklen böhmischen Wäldern und dem Kampf gegen Banditen und ausländischen Söldnern wird unser Held Heinrich vor allem durch Rache angetrieben. Aber auch Ehrgeiz zeichnet ihn, er will mehr sein, als der Sohn eines Dorfschmiedes. Eingebettet in eine facettenreiche Story obliegt die Entwicklung von Heinrich aber dem Spieler: Soll er sein Gegenüber aufgrund seiner Redekunst überzeugen oder ihm einfach mit Schlägen drohen? Versucht er anderen zu helfen oder lauert er selbst im Wald ahnungslosen Reisenden auf? Bricht er nachts in wohlhabenden Händlergebäude ein oder bekämpft er nachts lieber Banditenlager im Wald?

Nun zu einzelnen Aspekten des Spiels:

Story und Sidequests
Die Story ist das Kernelement eines guten Spiels. Heinrichs Geschichte beginnt als Sohn eines Dorfschmiedes in seinem Heimatdorf, ohne spoilern zu wollen gibt es Gründe, warum er das Dorf verlassen muss. Auf seiner Reise durch Südböhmen lernt er viele Menschen kennen: Adlige, Ritter, Diebe, Händler, Wilderer, Spieler, alte bekannte aus seinem Dorf, die ein oder andere begehrenswerte Frau... gerade zu Beginn des Spiels muss sich Heinrich den Respekt seiner adligen Herren verdienen, er wird auf verschiedene Ermittlungen angesetzt. Einige Kritiker bezeichnen dieses "Detektivsein" in einigen der ersten Missionen als nervig oder überflüssig, ich jedoch glaube, dass einerseits die stürmischen Zeiten der Spielwelt perfekt widerspiegelt, andererseits auch dem Wunsch der Herren, Heinrich erstmal zu testen, Rechnung trägt. Neben den Ermittlungen fehlen natürlich auch epische Kämpfe nicht, an denen Heinrichs Aufklärungsarbeit maßgeblich zum Erfolg beitragen kann, wie auch viele Sidequests, die umfangreicher nicht seien könnten, Verschiedene Leute haben verschiedene Probleme und Heinrich bietet seine Hilfe an: Man kann zum Dieb werden, Leuten bei persönlichen Problemen helfen, Jagen gehen, etc etc etc. Aber auch die ein oder andere Sidequest dient nur dem Vergnügen von Heinrich oder seinen adligen Herren. Die Nebenmissionen bieten Abwechslung und Ausgleich zwischen den Hauptmissionen, aber man darf nicht vergessen, dass viele Missionen einen zeitlichen Rahmen haben: So bekommt Heinrich gesagt: "Wir treffen uns morgen bei Sonnenuntergang." Wenn man dann nicht erscheint, scheitert die Quest. Zu den weiteren Aktivitäten des Spiels gehören das Würfelspiel, das Jagen, die Suche nach Schätzen, das Jagen von Banditen und einiges mehr.

Skillsystem und Fähigkeiten
Heinrich startet das Spiel ohne besondere Fähigkeiten, als Sohn eines Dorfschmieds hatte er schon Schwerter in der Hand, nur kann er damit nicht umgehen. Neben Kampf- und Verteidigungsfähigkeiten mit verschiedenen Waffen, versucht Heinrich seine körperliche Verfassung stetig zu verbessern, aber auch Heimlichkeit, Schlösserknacken und Taschendiebstahl stehen auf dem Lehrplan. Durch konstantes Jagen und Reiten wird Heinrich auch ein besserer Jäger und Reiter. Aber auch seine Social Skills wie Redekunst können im Laufe der Zeit verbessert werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Trinkfestigkeit von Heinrich, sie erlaubt es Heinrich mehr zu trinken und somit das Leben länger zu genießen. Als Sohn eines Schmiedes kann Heinrich nicht lesen, doch es ist dem Spieler auch möglich diese Fähigkeit zu erlernen. Einige Interaktionen hängen auch davon ab, welche Kleidung man trägt und wie sauber man ist. Im Laufe der Zeit sollte man durch Training und praktische Kämpfe sein Talent mit der Waffe verbessern, anfangs war es für mich recht schwierig aber mit einiger Übung entstehen sehr smoothe Kämpfe, wobei sich Finten und Block und Angriff zu schönen Bewegungen verbessern.

Grafik und Sound
Grafisch ist den Machern des Spiels eine Darstellungsleistung am Nabel der Zeit gelungen. Kräftige Farben und ein flüssiger Spielablauf sind (abhängig von der PC Leitung) möglich. Insgesamt war ich mit der grafischen Darstellung des Spiels zufrieden, kleinere Bugs wie das Übereinander Lappen von Kleidung sind aber noch möglich. Das Spiel hat natürlich ein mittelalterliches Soundtheme, wobei besonders innerhalb von Zwischensequenzen viele schöne Musikstücke zum Einsatz kommen.

DLCs
Gespielt habe ich bisher die DLCs "From the Ashes" und die "amourösen Abenteuer von Herrn Hans Capon", wobei das Erstgenannte Heinrich zu einem Dorfvogt macht, welches er aus eigener Tasche finanzieren muss. Dabei wirbt er altbekannte Personen aus dem Spiel für sein Dorf an und muss aber auch sehr viel eigenes Geld investieren. Ist das Dorf aber ausgebaut, hatte Heinrich Zugriff auf die Einkünfte des Dorfes und kann sich ein schönes Leben machen. Das 2. DLC ist mehr eine weitere Sidequest, welche aber auch das Spielerlebnis bereichert und die Charakterbildung insbesondere von Herrn Capon fördert. Die DLCs sind selbstverständlich optional und man kann ein schönes Spielerlebnis auch mit dem Hauptspiel haben, jedoch kann ich das "From the Ashes" DLC durch aus empfehlen.

Bugs
Ich habe das Spiel erst lange nach dem Release gekauft und kann deswegen zu den ursprünglichen Bugs wenig sagen.
Bis auf einige Texturebugs sowie Sidequests die nach Abschluss nicht schließen ist mir aber in meinen 2. Spieldurchläufen nichts in Erinnerung geblieben.

Fazit/ TLTR Version
Ein Epos im Mittelalter mit anspruchsvollen Kämpfen, facettenreicher Story und abwechslungsreichen Nebenquests, eine ausdrucksstarke und farbenfrohe Grafik, ein nachvollziehbares Skillsystem. Wer auf diese Art von Spiel steht, ist mit Kingdom Come: Deliverance gut bedient.

Ein atemberaubendes Spiel! Sehr gutes Setting, interessante Charaktere, hammer Story und gute Grafik!
Wer auf der Suche nach einem klassischen Detektiv-Spiel ist, einer sehr emotionalen, bewegenden und kohärenten Story im gut animierten London des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist, ist hier genau richtig. Abwechslungsreiche Fälle im Rahmen einer stringenten Geamthandlung mit epischem Ende sind unverkennbare Merkmale dieses Spiels! Meine Empfehlung: Für das extra Feeling das Spiel auf Englisch umstellen! Habt ihr das Zeug zum Schnüffler, der privates nicht mehr vom beruflichen trennen kann? Findet es heraus und erlebt eine hervorragende Story!

(Die TLTR Version findet sich unten)
Wer das Hauptspiel gemütlich durch gespielt hat und noch Zeit und Lust hat das London von Syndicate 20 Jahre später zu entdecken, sollte sich auf jeden auf die Jagd nach einem der bekanntesten Mörder der Geschichte machen. Im Assassin`s Creed Syndicate DLC treffen wir auf eine schwierige Konstellation (keine Sorge, hier wird nicht gespoilert, sondern nur die Rahmenbedingungen und vlt 5. Minuten der Story mit einbezogen.) Jacob Frye verfolgt in London den Ripper als er verschwindet, seine Schwester Evie (nun 41 Jahre alt) macht sich auf die Suche und trifft auf neue und alte Verbündete (u.a. den beförderten Chief Inspector Frederick Abberline, der wie sein historisches Pendant die Ripper Morde untersucht). Evie untersucht Jacobs Verschwinden und erhält Hinweise wie und warum die Assassinen in die ganze Sache verwickelt ist. Neben den unglaublich spannenden Hauptmissionen (man spielt nicht nur Evie) gibt es eine Reihe von Nebenmissionen, die sehr geschickt in den historischen Kontekt eingebettet sind: So muss man Männer, die verdächtigt werden der Ripper zu sein zur Polizei eskortieren ohne den wütenden Mob aufmerksam zu machen, Prostituierte beschützen und ermitteln was es mit den Briefen des Rippers auf sich hat. Ebenfalls ermittelt man an den Tartorten der historischen Ripper-Morde. Dort ermittelt man aber nur indirekt zu den Morden sondern geht im Assassinen Style den Hinweisen des "großen Ganzen" nach. Gameplaymäßig ist das Spiel mit dem Hauptspiel gleich, bis auf dass Evie sich eine neue Technik von den indischen Assassinen abgeguckt hat: Sie kämpft nun mit der Angst ihrer Gegner und kann sie so zur Flucht bewegen. Festzuhalten ist, dass die historische Vorlage der Ripper Morde in unglaublich guter und kreativer Weise in die Welt von Assassin`s Creed integriert wurde. Die Mischung aus Detektiv-Spielen, Bezirke befreien und Attentatsmissionen führt zu einem nachhaltigen Spielvergnügen, das zum Durchspielen der Story einlädt. Deshalb empfehle ich das DLC den Leuten, die wissen wollen wie es mit London, den Frye Geschwistern und der Rooks Bande weitergeht. Ferner lege ich es den Leuten ans Herz die die neue indische Assassinen Technik lernen wollen sowie erfahren wollen wie die Entwickler von AC Syndicate eine Antwort darauf geben, wer Jack der Ripper war. Ich habe mir schon öfters DLCs für Assassin`s Creed Teile geholt und finde, dass grade storymäßig dieser Teil mit weitem Vorsprung der Beste war! Holt es euch

Kurzfassung:
Super Story, die den historischen Stoff der Morde interessant umsetzt; neues "Angstsystem" um Gegner zur Flucht zu bewegen; 2 Londoner East End Bezirke gilt es zu befeien! Ich empfehle es nachdrücklich, ihr werdet nicht enttäuscht sein!

Dieses Review wird voraussichtlich recht lang, weil ich es für wichtig erachte, nicht nur grob einige Themen mit 0-10 Punkten zu bewerten. Denjenigen, die sich nur die Kurzfassung anschauen wollen, empfehle ich direkt nach unten zu scrollen.

Die Stadt ist ähnlich wie Paris im Vorgängerteil sehr gut geworden. Die einzelnen Stadtteile sind mit historischer Präzision und sehr viel Liebe zum Detail erschaffen worden. Neben dem dynamischen Kutschen-und Eisenbahnverkehr gehen die Leute ihrem täglichen Geschäft nach: In den Docks werden Dampfer entladen, in den Fabriken wird hart gearbeitet, Straßen- und Blumenhändler preisen im charakteristischen Cockney Dialekt ihre Waren an. An vielen Ecken hört man (auf Englisch) die Leute interessante Gespräche über damalige soziale und politische Belange führen. Die Zeitungsjungs berichten lauthals über das Geschehen aus dem Empire. Während die Hauptdialoge und das Menü bei deutscher Spracheinstellung auf Deutsch sind, sind die Straßengespräche etc. im originalem, englischen Cockney gehalten. Die führt nicht nur zu einem gewissen Charme der Stadt, sondern versetzt den Spieler nachhaltig in die Atmosphäre des Viktorianischen Londons. Neben dem dynamischen Tag/Nacht-Wechsel, wechselt oft auch das Wetter, wobei zu sagen bleibt, dass es im London der Realität womöglich öfter regnet als im Spiel :). Neben dem allgemeinem Straßenplausch finden sich in vielen Parks Musiker die zeittypische Musik spielen und die NPCs zum tanzen anregen. In den besseren Vierteln der Stadt lassen gutgekleidete Bürger zu den Tönen von "Rule Britannia!" in den Straßen und Parks ihr Land hochleben, während sich manchmal vor dem Buckingham Palace Menschen versammeln und ihre Königin mit der britischen Hymne hoch leben lassen.
Die einzelnen Stadtvierteln sind mit ihren historischen Monumenten detailgetreu zu entdecken, wobei gewisse Ortskentnisse von Vorteil sind, wenn man versucht die "Londoner Geheimnisse" zu lüften. Neben den Palästen, Kirchen und nationalen Denkmälern sollte man aber auch die "unteren" Viertel der Stadt erleben: Während sich in Westminster und der City of London das politische und gesellschaftliche Leben abspielt, die Leute in feinen, bunten Kleidern mit prächtigen Kutschen über saubere Straßen fahren, sieht das Leben in den Industrievierteln wie Southwark oder in den Armenvierteln wie Whitechapel oder Devil's Acre ganz anders aus. Die Leute tanzen und betrinken sich hier zwar auch aber überall ist es schmutzig, Kinder und deren Eltern betteln gemeinsam um Geld, Hafenarbeiter betrinken und prügeln sich, Waisenkinder schlagen sich alleine durch, Prostituierte gehen auf der Straße ihrem Handwerk nach. Wenn man über den Dächern der Armenviertel klettert schlägt einem überall Industriequalm entgegen, Maschienen laufen etc.
Ebenfalls positiv ist, dass man nicht mehr über ein festes HQ verfügt, sondern mit seinem "Zug-Versteck" über die Map fahren kann. In diesem Zug kann man neue Missionen annehmen, Ausrüstung erwerben etc. Der Zug selber ist aber auch mehrfach eingebettet in die Story und die Leute im Zug bedürfen oftmals der Hilfe der beiden Assasinen. Abschließend lässt sich festhalten, dass den Entwicklern mit dieser Stadt ein Meisterstück gelungen ist, welches mit unglaublich viel Facettenreichtum, historischer Präzision und charismatischen Kleinigkeiten besticht.


Im Vergleich zu Unity ist mir bei der Grafik aufgefallen, dass die Kanten und Farben (bei selber ultra-hoher Einstellung) schärfer, feiner und präziser erscheinen. Besonders die Farbenpracht und der dazugehörige Facettenreichtum erfüllen hohe Maßstäbe. Die Kleidung der Haupt- und Nebencharaktere ist farbenfroh und voller Details. Fackeln und Feuer leuchtet und bewegen sich dynamisch, das Wasser der Themse fließt dynamisch und erscheint real. Wenn man etwas bemängeln möchte (und das ist wirklich Kritik auf hohem Niveau) finde ich es schade, dass Gegner nach ihrem Tod und den dafür verantwortlichen Verletzungen genau so aussehen wie davor. Bei dem Einsatz von Waffen gibt es zwar Blut -Animationen, wirklich gut animierte Verletzungen oder Blutlachen oder irgendeine grafische Veränderung der Gegner gibt es nicht. Wie gesagt, dass ist Klagen auf hohem Niveau, ich finde aber, dass die Toten bei AC III ziemlich blutig und tot aussahen nach harten Kämpfen, während man in diesem Teil keine Veränderung bei Gegnern feststellt, obgleich ihnen mit einem Schlagring 6-mal ins Gesicht oder mit einem Kukri in den Hals gestochen wurde. Zum Sound lässt sich festhalten, dass die Musik der Umgebung sehr stimmungsvoll und historisch gut eingebettet ist und mir insbesondere die deutschen und englischen Synchronsprecher der Hauptfiguren sehr gut gefallen haben: Jacobs Stimme ist wie er frech, rau und barsch, die von Evie hingegen sehr "ordentlich", distanziert und manchmal emotional. Die Stimme des Templer- Großmeisters ist meines Erachtens nach die beste Stimmbesetzung eines AC Hauptgegners bis dato: Sie ist eiskalt und bedrohlich zugleich, arrogant und gefährlich und doch irgendwie ästhetisch.

Das von den Entwicklern angekündigte neue Kampfsystem erwies sich für mich anfangs als schwierig, aber nachdem ich die ersten coolen Kombos entdeckt habe, gab ich mir auch mehr Mühe das System voll auszukosten. Mit jedem getroffenen Gegner erhöht sich eine Kombozahl, diese verbessert die Angriffe, wird aber zurückgesetzt falls man getroffen wird. Bringt man mehrere Gegner an den Rand des Todes, so löst eine Attacke auf einen eine Art Multihinrichtung aus. Die beiden Hauptfiguren haben jeweils einen Skilltree, welcher bei beiden fast gleich ist, jedoch Jacob mehr "wilde" Kampffähigkeiten und Evie mehr Schleichfähigkeiten. Man trifft im Rahmen der Nebenmissionen auf viele historische Figuren und hilft ihnen aus. Die Nebenmissionen sind in diesem Teil besonders gut gelungen! Ab und zu unterstützt man seine Gang in Straßenkämpfen und rundet das Spielerlebnis damit ab. Die Story selber ist sehr abwechslungsreich, spannend, emotional und lädt zum kompletten Durchspielen ein. Im Rahmen der Nebenmissionen muss man für Verbündete verschiedene Aufträge erfüllen und übernimmt so im Mafia III Style nach und nach die Bezirke. Leider habe ich festgestellt, dass ich nicht mehr viel Platz zum Schreiben habe, ich aber noch wie angekündigt ein Kurzfazit/ Resümee machen will. Wer mehr Informationen möchte, ist herzlich eingeladen mich zu fragen!

Story: 10/10; fesselnd, emotional, spannend aber auch historisch-kritisch
Grafik: 9/10; gute Arbeit, wenn Kritik, dann auf Airbus-Niveau
Stadt/Ambiente: 10/10; Der Hammer! Einwandfreie dynamische Stadt, farbenfroh und historisch!
Sound: 10/10; englische Gespräche im Hintergrund und der Cockney Dialekt sorgen für Humor und das besondere britische Flair
Gameplay 9/10; Kampfsystem eine Gewöhungssache, mit Erfahrung aber machbar, schöne Kombos und Waffenauswahl!
Facettenreichtum/Historität: 10/10; Man brauch nicht mehr in die Vergangenheit reisen um über das Viktorianische Zeitalter zu erfahren, hier kann man es live erleben und dazu noch mit Kutschen Drive-Bys veranstalten
Preis-Leistungsverhältnis: Natürlich kann man immer sagen, dass Spiele günstiger feilgeboten werden sollten, aber ich finde, dass die Leute hier lange dran gearbeitet haben, bis sie eine filmreife Story erschaffen haben und darüber hinaus noch eine unfassbar schöne Spielwelt mit sehr viel Liebe zum Facettenreichtum kreiert haben.
Ich empfehle es mit diesem Review ausdrücklich und hoffe, dass die nachfolgenden Teile die Maßstäbe erfüllen, die dieses großartige Spiel gesetzt hat!

Müsste man das beste Echtzeit-Globalstrategiespiel von Paradox benennen, würde mir persönlich die Auswahl sehr schwer fallen, Crusader Kings II wäre aber auf jeden Fall unter den Favoriten. Zuerst möchte ich auf den Facettenreichtum des Spiels eingehen: Man spielt nicht nur einen unbedeutenden irischen Grafen oder den römischen Kaiser, sondern immer auch Familienoberhaupt, Vater [oder Mutter], Mentor, religiöses Oberhaupt... Man kann einen brutalen Lehnsherr spielen, der unterdrückt, foltert und erobert, aber auch einen weisen Mentor, der nur durch geschickte Heiratspolitik und Bündnistreue sein Reich vergrößert. Die umfangreichen Facetten des Spiels gehen fließend ineinander über, die Komplexität zwischen Religion, Politik, Dynastie, Militär und Intrigen sind besonders für Neueinsteiger relativ komplex, aber wenn man sich fokussiert mit den Tutorials und eventuell dem CK2 Wiki auseinandersetzt ist das Handwerk eines mittelalterlichen Herrschers gut erlernbar. Im Vergleich zu anderen Paradoxtiteln, namentlich Europa Universalis oder Hearts of Iron, wobei der Spieler selbst über große Teile von Staatsführung, Militärkomposition und Technologie zu entscheiden hat, sind bei CK2 militärtaktische Handlungen und technologischer Baum weitgehend automatisiert. Man kann darüber streiten ob es ein Manko ist oder ob der Hersteller das Hauptaugenmerk des Spiels auf dynastische Politik und die simartigen Elemente des Spiels legt.
Desweiteren finde ich, dass man durch die spezifischen, mittelalterlichen Auswirkungen von Religion, Stand, Geschlecht, Berufung, Titel .... sehr gut in eine Atmosphäre gebettet wird, welche zu immer nenen und dauerhaften Spielsitzungen einlädt. Nun zum eigentlichen Hauptelement des Spiels dem Charakter, dem "Sim": Man ist verantwortlich für Erziehung, lebenslange Eigenschaften, für Kinder und Verwandte. Man hat selber zu entscheiden ob der Charakter ein mutiger, freier, christlicher Ritter wird oder ein feiger, versoffener Versager. Deswegen kann man sich auch in diesem Spiel nicht zurücklehnen und sagen: " Ich habe ein großes Imperium erschaffen, mein Kaiser ist mutig, stark, gütig und gerecht, für den Rest des Spiels entspanne ich mich und belächle die kleinen Länder." Denn man muss am Ball bleiben, den Nachfolger richtig ausbilden, aufpassen, dass keine Versallen aufmüpfig werden, man selber nicht mit 35 ohne vernünftigen Regenten stirbt. Crusader Kings verlangt Planung über Jahrhunderte und Generationen, einen Weitblick und ein bisschen Glück.

Auf Grafik möchte ich nicht weiter eingehen, da es für ein Grand Strategy Game nur von sekundärer Bedeutung ist.
Der Sound ist mit seiner mittelalterlichen Ästhetik ist eine Geschmackssache, aber bei mehrstündigem Spielen kann er durchaus etwas reizen.

Zur DLC-Politik:
Das Grundspiel wurde über Jahre hinweg stetig erweitert: Man kann durch verschiedene DLCs nicht nur neue Fraktionen oder Religionen spielen, sondern auch das Startdatum verändern. Da man bei den DLCs durchaus merkt, dass sich Leute in den Studios wirklich kreative Gedanken gemacht haben und dem Spiel neuen Inhalt geben wollen, kann man mit gutem Gewissen DLCs kaufen und sein Spielvergnügen erweitern. Das Spiel erlebt dadurch eine gewisse Kontinuität, bedenkt man das eigentliche Releasedatum des Spiels [2012] und die danach erschienenen DLCs, welche den Facettenreichtum des Spiels umfangreich bereichern.

Ebenfalls positiv: Wie bei den meisten neueren Paradoxtiteln entscheidet der Host über den Einsatz von DLCs im Mehrspielermodus, so müssen sich nicht alle Spieler alle Titel holen.
Anzumerken ist, dass das Grundspiel viele Fehler im sprachlichen Bereich aufweist, welches durch einen Patch behoben werden kann. [Ich persönlich habe das lange nicht bemerkt, weil ich das Spiel auf Englisch spiele.]

Resümierend möchte ich das Spiel allen ans Herz legen, welche ein einmaliges mittelalterliches, simaritges Grand-Strategy- Game suchen und sich für das Strategiegenre interessieren. Dieses Spiel erfordert Fokussierung und längerfristige Planung und ist deswegen deutlich zu empfehlen.

Zu erst einmal möchte ich sagen, dass ich ein großer Tropico Fan bin, seit Tropico 2 raus ist habe ich jeden Teil gespielt und besonders für Tropico 4 sämtliche DLCs gekauft, die es gab. Deswegen habe ich mich besonders auf Tropico 5 gefreut, der Teil der alles Positive der vorherigen Teile aufnehmen, und verbessern sollte. Nach meinen nur wenigen Spielstunden in diesem Spiel war ich mehr als enttäuscht, eine ausführliche Liste meiner Kritikpunkte findet sich unten.

Trotzdem möchte ich selbstverständlich die positiven Errungenschaften von Tropico 5 loben:
- Bessere, nettere Grafik mit mehr Farbvolumen
- Nette Kleidungsauswahl und schöne Uniformen ( wobei wichtige Uniformen aus Tropico 3&4 fehlen)
- Historienmodus mit Epochen ist sehr nett und um die Unabhängigkeit kämpfen und durch die Weltkriege kommen ist (auch im Sandkastenmodus) immer wieder interessant gewesen und erforderte kreative Ideen
- viele interessante, neue Gebäude (zu viele zum Aufzählen)
- Familienmodus (wobei dieser viele Verbesserungen nötig hat)
- Technologiemodus
und viele Kleinigkeiten


Aber die Sachen die mir fehlen, also die ich seit den letzten Teilen vermisse, bzw. die Errungenschaften die in diesem Teil aufkamen aber mir nicht gefallen überwiegen doch deutlich:
- inaktiver Presidente : Er besucht keine Gebäude mehr, hält keine Reden, verteilt keine Orden, beaufsichtigt keine Baustellen
- Erstellung des Presidente: Wo sind alle die Characktereigenschaften, Hintergründe und schönen Accessories hin? Wo die Uniformen für die Neuzeit? Stattdessen wurden die Hintergründe und der Background des Presidente gestrichen und man darf auch in der Neuzeit in einer Uniform rumlaufen, die mehr nach Napoleon als nach einem Karibik-Diktator aussehen
- Fehlende Gebäude: Viele wichtige Gebäude die den Politikstil bestimmen und die Herrschaft einzigartig gemacht haben sind weg: Gefängis, Ministerrat, evtl. Arbeitslager, Propagandatürme .... auf die vielen DLC Gebäude aus Tropico 4 hatte ich mich schon gefreut und was kriegt der spieler für 44,99€? Fehlende Feuerwachen und Grundschulen und nicht ein bewährtes DLC Gebäude.
- ein kleiners Feature: TNT Radio??!?! Penultimo und Sunny, welche immer für einen Lacher gut waren haben wohl keinen Platz mehr bei Tropico 5
- das Politiksystem bedarf einer Überholung: Das Verfassungssystem ist gut und kreativ, aber man könnte irgendwo eine Ideologie festlegen, wo sind die Loyalisten hin, warum sind die Bürger jetzt Anhänger von Werte und Wirtschaftsfraktionen? Warum lässt man nicht das bestehende Fraktionensystem, inwelchem die Anhängerschaft der Personen durch Sterne gekennzeichnet war? Wo sind die Minister? Die Geheimpolizisten? Warum ersetzt man den schönen Tropen-Skin für Soldaten in der Neuzeit durch Amerikanische GIs?
- Das Militärsystem: Ja es ist witzig, dass alte sowjetische T34 Panzer durch die Tabakfabriken von Tropico buggen und Lärm ohne Ende machen. Aber wo sind die Generäle und ihre Gebäude hin? Moderne Wachtürme für die Neuzeit? Wo sind die ganzen bewährten, profilierten Systeme aus Tropico 3&4 hin?
- KI : Wie schon in den vorherigen Tropico Teilen rennen auch hier die Soldaten mit der meisten Erfahrung und dem besten Gehalt am schnellsten weg und die Unerfahrenen retten das Feld. Ich dachte, wenigstens in diesem Teil der Reihe wäre dieser grundlegende Fehler beseitigt worden. Desweiteren leben die Menschen weiter in Hütten, obgleich neben ihnen ein freies Haus steht, welches genau in ihre Gehaltsklasse passt. Auch dieses ist nicht behoben worden. Das Transportsystem ist immer noch von Grund auf ineffizient, egal wie viele Transportunternehmen die Straßen belagern.
- viele wichtige, nutzvolle Erlasse wurden gelöscht
-Familiensystem: Top: man hat jetzt ein paar Kinder oder irgendwelche Verwandte, auf deren Bildung, Hintergrund, Geschlecht, Fähigkeiten man kaum bis gar keinen Einfluss nehmen kann. Es fehlen z.B. eine Frau (oder ein Mann bei einer La Presidenta ^^), Brüder und deren Kinder ..... es stirbt keiner es, es rebelliert keiner.... Man kann sie nur auf irgendwelche Managerposten einsetzten (diese Posten erinnerten mich ein bisschen an die Sklavenaufseher aus Tropico 2 ) Allgemein würde ich mir mehr Möglichkeiten mit dem Familienmodus wünschen.
- Deko und einzigartige Gebäude: Zum Fehlen von Mausoleum, ewiger Flamme, Jesus- Statue ... muss ich wohl wenig sagen.... Schade, denn ich hatte mich auf die ganzen vielen Deko Artikel, auch aus den DLCs, gefreut aber auch hier fand eine herbe Enttäuschung statt.



Zu meinem allgemeinen, persönlichen Fazit:
Tropico 5 ist ein Schritt zurück! Auch gegen die Meinungen der renommierten Spiele Bewerter, welcher mit positiver Kritik den Äther erquickten, muss ich als großer Tropico Fan sagen, dass ich mir mehr gewünscht haben, bzw. schlimmer durch das Fehlen mehrerer Basiselemente sehr enttäuscht war. Es gibt keinen Grund die netten Elemente aus Tropico 3&4 zu entfernen (s. oben). Das alles hat mich sehr enttäuscht. Ich empfehle allen alteingessessenen Hobby Diktatoren (^^) das gute alte Tropico 4 weiter zuspielen, ich jedenfalls vertraue auf Tropico 4 mit allen DLCs, welches mir bis jetzt am meisten Spaß gemacht hat. Für Neueinsteiger ist es schwer eine Empfehlung rauszugeben, da mann sich nach eigenem Geschmack ein eigenes Bild machen sollte. Wem der Preis für Tropico 5 zu hoch sein sollte, demjenigen empfehle ich Tropico 4 mit ein paar netten DLCs!
Wie viele habe auch ich die Befürchtung,dass wahrscheinlich so 2 -32 DLCs rauskommen werden zum Preis von 19,99 €, welche dann wieder ein bisschen Leben auf die Insel bringen würden. Ich persönlich würde das sehr schade finden, da man sich dann Basiselemente des Spiels kostenpflichtig kaufen müsse. Bei den DLCs von Tropico 4 hatte man wenigstens noch den Gedanken, dass sich da kreative Leute wirklich sinvolle Erneuerungen ausgedacht haben und da war ich auch gerne bereit den DLC Preis zu zahlen!

Tropico 4 : Viva!
Tropico 5 : Nada!

Gutes Spiel, hervoragende Grafik, gutes Gameplay, und die Story erst echt filmreif
spannend, fesselnd, traurig, lustig. Echt sein Geld wert.