Jahrelang zuviel geblecht? Bose zahlt wegen Preisbindung 7 Mio. Euro

Das Bundeskartellamt hat nach jahrelangen Untersuchungen gegen Bose eine hohe Geldbuße verhängt. Der Audio-Spezialist soll die freie Preisentwicklung ihrer Produkte durch Absprache unterbunden haben. Nun muss die Bose GmbH 7 Millionen Euro Geldbuße zahlen.
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Das meldet das Bundeskartellamt in einem abschließenden Bericht zu der Untersuchung (via Caschys Blog). Gegen Bose wurde schon länger ermittelt, schließlich gab es schon Anfang 2018 eine Durchsuchungsaktion, nach dem das Amt ein Verfahren im Zusammenhang mit einem Amtshilfeersuchen der österreichischen Wettbewerbsbehörde eingeleitet hatte. Bose QuietComfort 45 (QC 45)Die neuen Bose QC45 Over-Ear-Kopfhörer 
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: "Wir werfen der Bose GmbH vor, über Jahre hinweg die freie Preisbildung bei dem Vertrieb ihrer Audioprodukte durch beteiligte Vertragshändler eingeschränkt zu haben. Das Unternehmen hat darauf hingewirkt, dass etwa Kopfhörer oder Lautsprecher nicht erheblich unterhalb der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) angeboten werden. Das geht zu Lasten des Preiswettbewerbs und grundsätzlich zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher. Der Fall steht in einer Reihe mit Bußgeldern, die wir in jüngster Vergangenheit gegen Hersteller von Musikinstrumenten und Schulranzen verhängt haben. Die Botschaft ist klar: Vertikale Preisbindung wird nicht toleriert und konsequent verfolgt."

Mitarbeiter von Bose haben neben den üblichen Verhandlungen über Einkaufspreise mit den betroffenen Vertragshändlern auch Abstimmungsmaßnahmen über Verkaufspreise getroffen, erklärt das Bundeskartellamt. "Diese Abstimmungen bezogen sich grundsätzlich auf eine Anhebung der Verkaufspreise, teilweise wurden diese auch konkret vereinbart. Hierdurch sollte verhindert werden, dass die Verkaufspreise der Vertragshändler - aus Sicht von Bose - zu sehr von den unverbindlichen Preisempfehlungen abwichen. Dies wurde von Bose-Mitarbeitern kontrolliert."

Händler machten gerne mit

Bei Abweichungen von diesen Preisen schritt Bose direkt ein und meldete sich bei den Händlern. Diese illegalen Preisabsprachen wurden dann von anderen Händlern auch noch unterstützt, indem sie "abtrünnige" Verkäufer, die unter den Preisempfehlungen blieben, bei Bose anschwärzten.

Bose soll sich bei den Ermittlungen kooperativ gezeigt haben - daher, so schreibt Caschy, sei die Strafe mit 7 Millionen Euro auch verhältnismäßig niedrig ausgefallen. Der Bußgeldbescheid ist bereits rechtskräftig. Gegen die beteiligten Händler und gegen die für Bose handelnden Personen sind laut Bundeskartellamt keine Bußgeldbescheide ergangen.
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