Qualcomm Snapdragon X Plus ist da:
Das ist die CPU des Surface Pro 10

Qualcomm hat soeben den Snapdragon X Plus enthüllt. Der neue ARM-Chip mit zehn CPU-Kernen soll in Notebooks und 2-in-1-Systemen mit Windows 11 zum Einsatz kommen und soll den Apple M3 schlagen können. Wahrscheinlich ist dies das Herz des neuen Surface Pro 10.
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Qualcomm

Snapdragon X Plus ergänzt neues CPU-Line-up

Der US-Chipgigant Qualcomm startet ab heute im großen Stil die Einführung seiner neuen ARM-Prozessoren für Windows-basierte PCs. Neben dem Snapdragon X Elite, der in seinen nunmehr drei Varianten die Speerspitze des Angriffs auf die Vorherrschaft der x86-Prozessoren von Intel und AMD bildet, kommt nun auch der Snapdragon X Plus.

Dabei handelt es sich um jenen Chip, der unter der internen Modellnummer SC8370 schon im letzten Jahr erstmals auftauchte. Die Plattform wird zunächst in einer einzelnen Variante eingeführt, deren volle Bezeichnung Qualcomm Snapdragon X Plus X1P64100 lautet. Wie Qualcomms neues Namensschema funktioniert, haben wir hier zusammengefasst.

Qualcomm Snapdragon X Plus: Präsentations-Video

Qualcomm verpasst dem Snapdragon X Plus wie erwähnt immer zehn Rechenkerne, bei denen es sich um die gleichen Custom-Cores handelt, die auch in den Elite-Modellen ihren Dienst tun. Die angepassten ARM-Kerne werden von einem Team aus ehemaligen Apple-Chipdesignern entwickelt, das Qualcomm vor einigen Jahren im Zuge der Übernahme ihrer Startup-Firma Nuvia aufgekauft hatte.

Snapdragon X Plus mit 3,42 GHz Maximaltakt

Die Erwartungen sind dementsprechend hoch. Im Snapdragon X Plus X1P64100 stecken die 10 Kerne in zwei Clusterpakete. Vier der Kerne erreichen die maximale Taktrate von bis zu 3,4 Gigahertz. Die Fertigung erfolgt wieder im 4-Nanometer-Maßstab. Auf den beim Snapdragon X Elite in den stärkeren Varianten gebotenen Boost-Modus verzichtet man bei dieser Ausgabe des Snapdragon X Elite laut den Datenblättern.

Die auf 3,4 GHz begrenzte Taktrate und der Verzicht auf den Boost machen klar, dass Qualcomm mit dem Snapdragon X Plus X1P64100 vor allem Low-Power- bzw. Ultrathin-Geräte bedienen will, die in einigen Fällen passiv gekühlt laufen sollen. Ein Kandidat ist natürlich das Microsoft Surface Pro 10 in der ab Mai erwarteten ARM-basierten Variante, das sich vor einigen Tagen bereits mit dem Snapdragon X Plus zeigte.

Benchmarks: Snapdragon X Plus 10% vor Apple M3

Was die Performance des Snapdragon X Plus angeht, so spuckt Qualcomm auch wieder große Töne. So soll der neue Chip den Apple M3 in der Basisvariante aus dem MacBook Air und der Einsteigerversion des Apple MacBook Pro laut von Qualcomm selbst veröffentlichten Resultaten aus Geekbench-Tests in Bezug auf die CPU-Performance um 10 Prozent schlagen.
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Im Vergleich zu den Chips von Intel und AMD sieht man sich natürlich bezüglich Performance-pro-Watt weit vorn und will bei einer bis zu 54 Prozent geringeren Leistungsaufnahme die gleiche CPU-Power liefern. Bei gleicher Leistungsaufnahme sollen es sogar bis zu 37 Prozent mehr CPU-Performance sein.
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NPU ermöglicht exklusive Windows-11-Features

In den Mittelpunkt seines Marketings stellt Qualcomm natürlich auch beim Snapdragon X Plus wieder die Performance der Neural Processing Unit (NPU). Die KI-Recheneinheit soll wie bei den Elite-Modellen der Snapdragon-X-Serie eine Leistung von 45 TOPS liefern und damit die Anforderungen für die neuen KI-Features von Windows 11 erfüllen. Qualcomm Snapdragon X PlusOffizielle Übersicht zum Snapdragon X Plus Abgesehen von den angeblich enormen Leistungswerten der CPU-Kerne selbst bietet der Snapdragon X Plus X1P64100 auch sonst eine ordentliche Performance. Die GPU soll mit 3,8 TFLOPS stärker sein als die meisten integrierten Grafiklösungen der Konkurrenz. Externe Displays lassen sich mit bis zu 5K-Auflösung und 60 Hertz anschließen und es gibt einen integrierten AV1-En- und -Decoder. Qualcomm Snapdragon X PlusOffizielles Datenblatt des Snapdragon X Plus X1P64100

Bis zu 64 GB RAM & 5G-Modem

Zur weiteren Ausstattung gehören 42 Megabyte Cache und Unterstützung für bis zu 64 Gigabyte Arbeitsspeicher auf LPDDR5X-RAM und die Verwendung von UFS-4.0-Speicher. Hinzu kommen auch noch Unterstützung für Bluetooth 5.4 und WiFi 7 sowie ein integriertes Snapdragon X65 5G-Modem und ein USB-4.0-fähiger USB--Controller.

Qualcomm wirbt im Kontext der neuen ARM-Chips für Windows-11-PCs auch damit, dass diese in großem Stil mit ihren KI-Funktionen die Nutzung erleichtern können. So wurde demonstriert, wie in Visual Studio Code mittels generativer KI Programmiercode erstellt wurde. In Verbindung mit Audacity war zu sehen, wie die Riffusion On-Device-KI verwendet werden kann, um mittels einfacher Anfrage oder unter Verwendung vorhandener Musik neue Musikstücke generieren zu lassen.

Die ersten Geräte auf Basis des Snapdragon X Plus sollen nach Angaben von Qualcomm "ab Mitte 2024" auf den Markt kommen. Ganz vorn dabei ist wohl Microsoft, denn für den 20. Mai hat man bekanntermaßen ein Surface-Event angesetzt, bei dem die ARM-Versionen des Surface Pro 10 und Surface Laptop 6 erwartet werden. Zumindest das Surface Pro 10 zeigte sich kürzlich bereits im Benchmark mit dem neuen Snapdragon X Plus X1P64100.
Zusammenfassung
  • Qualcomm stellt neuen Snapdragon X Plus vor
  • Chip für Windows 11 Notebooks und 2-in-1 Systeme
  • Ziel: Leistungsfähiger als Apple M3
  • 10 CPU-Kerne, gefertigt im 4-Nanometer-Prozess
  • Maximale Taktrate von 3,4 GHz, kein Boost-Modus
  • Einsatz in Geräten mit passiver Kühlung möglich
  • KI-Recheneinheit liefert 45 TOPS Leistung
  • Erste Geräte erwartet ab Mitte 2024

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