Ballett in Oldenburg :
„Deine Körpermitte muss aus Stahl sein“

Lesezeit: 4 Min.
„Verklärte Nacht“: Keiko Oishi und Vincent Tapia in Oldenburg.
Mit dem Ballettabend „Verklärte Nacht“ wagt sich das Oldenburger Tanzensemble an eine Choreographie von Merce Cunningham. Die Inszenierung scheitert an zu kurzen Probenzeiten, den Kostüme und der Musik - aber mit Stil.
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Entgegen ihrem vielversprechenden Titel „How to Pass, Kick, Fall and Run“ enthält Merce Cunninghams 1965 uraufgeführte Choreographie keinerlei an Fußball oder andere Ballsportarten erinnernden Bewegungen. Natürlich bildeten Alltags-schritte und -gesten für den 1919 geborenen Tänzer seit je eine wichtige Quelle, sie standen ja genau wie Haarekämmen oder Ausfegen im großen inklusiven Buch der bewusst ausgeführten Bewegungen, das die Choreographen der amerikanischen Postmoderne in den Sechziger- und Siebzigerjahren so gründlich studierten. MCDC, die Merce Cunningham Dance Company, hatte bereits so virtuose wie fremdartige und jedenfalls ausnehmend schöne Werke wie „Antic Meet“ und „Summerspace“ hervorgebracht und Europa 1964 auf einer ersten Welttournee in Staunen versetzt.

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