Es ist kurz nach sieben Uhr morgens, und Eike Schmidt, dessen Amtszeit als Direktor der Uffizien in wenigen Tagen enden wird und der im Frühling möglicherweise für das Amt des Bürgermeisters von Florenz kandidiert, steht an einem Fenster seines Museums und blickt auf die erwachende Stadt. Die Fensterreihe am Ende des Westkorridors ist, wenn man so will, die Loge der weltberühmten Gemäldegalerie. Schmidt möchte von dort aus den Sonnenaufgang betrachten. Es hat die ganze Nacht über geregnet. In den Goldschmiedewerkstätten auf dem Ponte Vecchio, über den Schmidt morgens zur Arbeit läuft, brennt schon Licht, die Hügel der Stadt liegen in dichtem Nebel. Der Kirchturm von Santo Spirito auf der gegenüberliegenden Seite des Arno sieht in diesem Augenblick aus, als sei er der äußerste Wachturm der Welt.