Tiefe Wunden überwinden
Bayern und die Tschechische Republik verhandeln im Regensburger Haus der Bayerischen Geschichte eine Epoche, die sie unterschiedlich bewerten.
Heribert Tenschert zählt zu den führenden Händlern für kostbare Bücher. Auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse stellt er Schätze aus. Ein Gespräch über die Faszination des Gedruckten und den angemessen sorglosen Umgang damit.
Bayern und die Tschechische Republik verhandeln im Regensburger Haus der Bayerischen Geschichte eine Epoche, die sie unterschiedlich bewerten.
Am Dreikönigstag beginnt die Flucht nach Ägypten: In Otfried Preußlers Roman reist die Heilige Familie durch Böhmen und wäre sehr gern dort geblieben
Aus einem kleinen Feuer am Sonntag ist der größte Waldbrand in der Tschechischen Republik seit Jahren entstanden. Und die Flammen greifen längst auch auf die deutsche Seite über. Hilfe kommt aus vielen Ländern.
Europa wurde schon früh durch Einwanderer aus Anatolien und der Schnurkeramik-Kultur biologisch bereichert. Neue Gendaten aus Zähnen und Knochen dokumentieren, welche Rolle Steppenbewohner aus dem Osten spielten.
In Tschechien gibt es mehr mehr als zweitausend Adelssitze – trutzige, leichte und erinnerungsschwere. Und fast alle warten darauf, renoviert zu werden.
Auch im Osten sollte man sich an den kleinen Dingen freuen. Zum Beispiel an den Blumen im Bordrestaurant.
Am kommenden Freitag erscheint die erste Biographie zu Milan Kundera. In Tschechien heizt das Buch über den Schriftsteller, der nach Paris ins Exil ging, den erbitterten Streit um die Vergangenheit des Landes weiter an.
Schlimmer als historischer Streit ist für sie die Ignoranz: Die Enkelkinder der nach dem Zweiten Weltkrieg vertriebenen Deutschen wollen das Interesse auf Ostmitteleuropa lenken. Revanchismus ist ihre Sache nicht.
Wenn der Künstler Tobias Rehberger zum Kochen (und Essen) einlädt, kommt das Bier aus Bayern, das Rezept für Knödel mit Schweinsbraten aus Böhmen und die Gude Laune von selbst.
Die Oper Frankfurt zeigt die böhmische Rittermär „Dalibor“ von Bedřich Smetana als melodienreiche Begleitmusik zu einem Fernsehtribunal.
Hundert Kirchen, hundert Brunnen und eine überbordende barocke Architektur: Olmütz, einst Königssitz, militärische Festung und Hochburg des Katholizismus, will das Prag Mährens werden. Und die Chancen stehen gut.
Was mein Weg von Prag nach Berlin und meine vielen Jahrzehnte in Deutschland mich gelehrt haben – die Dankesrede zur Verleihung des Italo-Svevo-Preises.
Vor 400 Jahren stürzten Aufständische in Prag die Statthalter des Königs aus einem Fenster der Prager Burg. Damit begann der 30-jährige Krieg, der alles übertraf, was man vorher kannte. Ein Interview.
Glaubenssätze wanken, Allianzen bröckeln: Kann es sein, dass das apokalyptische Weltgefühl von heute viel mit der Unheilserwartung im Dreißigjährigen Krieg zu tun hat? Es begann vor 400 Jahren.
Multimedial auf Tuchfühlung: In Venedig widmet sich jetzt ein Museum dem Leben des berühmten Verführers und zeigt ihn auch als Wissenschaftler.
Die Kartoffel kennt, wie der Humor und die Dummheit, keine Grenzen, sie schmeckt überall. Und sie ist der Beweis, dass aus Deutschland auch Gutes kommen kann.
Die eigensinnigsten Barockbauwerke finden sich ausgerechnet im ländlichen Böhmen. Zu verdanken sind sie Johann Blasius Santini-Aichel, einem Architekten aus Prag, der alles anders machte als seine Zeitgenossen.
Die Judenverfolgung im „Protektorat Böhmen und Mähren“ wurde nicht nur von Berlin aus gesteuert. Es gab eine wechselseitige Dynamik von Maßnahmen der Berliner Reichsregierung, der deutschen Protektoratsbehörde, der tschechischen Regierung in Prag und auf lokaler und regionaler Ebene.
Mit dem Prager Aufstand begann die Vertreibung der Deutschen aus Böhmen und Mähren. Obwohl sie einige Merkmale eines Genozids aufweist, erhebt bis heute keine Regierung diesen Vorwurf.
Kluge Dynasten im Schatten der Staufer und Welfen: Eine gelungene Mannheimer Ausstellung zeigt, welche Rolle das Adelsgeschlecht der Wittelsbacher am Rhein spielte.
Durch seine Hörbücher wurden auch seine Romane bekannt, sein ehrgeizig angelegtes Erzählvorhaben ist minutiös aufgelistet. Am Ende: der Nobelpreis. Dem Frankfurter Schriftsteller Peter Kurzeck zum Siebzigsten.
Noch einmal mit trockenen Mauern davongekommen: Das Hochwasser lehrt uns Machbarkeitsfreunde Glaube, Liebe, Hoffnung. Und es lehrt, dass Bayern nicht das Kernland der Berge, sondern des Flusses ist.
Als Zweijähriger wurde er auf der Flucht verwundet und kam ins Lazarett. Als es evakuiert werden musste, wurde er von seiner Mutter getrennt. Unser Leser Norbert Kapitola erzählt seine Geschichte von Trennung und Wiedersehen.
Ein Bericht kritisiert den Umgang mit der Roma-Minderheit in der Tschechischen Republik. In den rund 400 Roma-Siedlungen herrschen erbärmliche Bedingungen. Auch in den Schulen werden Roma-Kinder benachteiligt und ausgegrenzt.
Petr Nečas hat als erster tschechischer Ministerpräsident im Bayerischen Landtag gesprochen. Auf dem Dialog zwischen München und Prag hatte nach 1990 das Unrecht gelastet, das den vertriebenen Sudetendeutschen zugefügt worden war.
Der Einfluss der tschechischen Parteien auf die Präsidentenwahl war gering. Viel eher waren Auftreten und Redegewandtheit der Kandidaten ausschlaggebend für das Ergebnis.
Brüder im Geiste: Der tschechische Präsident Klaus macht Wahlkampf für einen langjährigen Widersacher. Auch der Wunschnachfolger ist geübt im Mobilisieren nationaler Ressentiments.
Immer öfter schummeln wir ganz elegant Fördergelder aus europäischen Fonds in unser Land herüber und spielen im Geiste Schwejks beim Krisentheater bestens mit: Ein Sittenbild aus dem Nachbarland.
In der Tschechischen Republik wird ein Kind vor den Augen der Mutter aus dem Kinderwagen geraubt. Die Spur führt nach Deutschland, das Kind wird gerettet – doch das Motiv der Tat bleibt weiter unklar.
Laurent Binets Roman „HHhH“ über das Attentat auf den SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich tritt anspruchsvoll auf, setzt aber in Wahrheit ganz auf Einfühlung und Subjektivität.
Im Norden Böhmens kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Tschechen und Roma. Beschwerden der Bürger wurden lange ignoriert - nun lenken zwei brutale Gewalttaten die Aufmerksamkeit auf die Region.
Was Peter Kurzeck im Roman archiviert, ist so in keinem Geschichtsbuch zu lesen. In „Vorabend“ schwankt der Autor ganz wunderbar zwischen Wirklichkeit und Traum, Gewissheit und Zweifeln.
Teja Fiedler erzählt die jüngere böhmische Geschichte aus privater Sicht. Held ist der eigene Vater, und dessen Leben liest sich wie ein Roman. Herausgekommen ist ein gelungenes Beispiel für spannende Sachfiktion.
Horst Seehofer wollte eine schon verlorene Machtprobe nicht fortsetzen. Darum lud er sich selbst nach Prag ein und brach mit einer Art Hallstein-Doktrin der CSU: Nie wollte ein bayerischer Regierungschef offiziell einen Fuß auf tschechischen Boden setzen, solange die Tschechische Republik an den Beneš-Dekreten festhält.
Der zweite Band der Dokumentation "Odsun - die Vertreibung der Sudetendeutschen", den das Sudetendeutsche Archiv zehn Jahre nach dem ersten vorlegt, reicht von der Errichtung des Protektorats im März 1939 bis zum offiziellen Abschluss der Vertreibung Ende 1946. Er beginnt mit Eintragungen aus dem ...
Als erster bayerischer Ministerpräsident ist Horst Seehofer zu einem offiziellen Besuch in Prag. Sein zweitägiges Programm ist sorgfältig vorbereitet - und eine heikle Balance zwischen Geschichte und Gegenwart.