
Das Amalgam des Erzählens
Das ist keine Fantasy nach Erfolgsmasche, sondern Phantastik, die an Autoren wie Arno Schmidt oder James Joyce anknüpft: Alban Nikolai Herbst ist ein Erbe großer literarischer Tradition. Nun wird er siebzig Jahre alt.
Da werden Sie Augen machen: Chris Ware dürfte der graphisch einflussreichste Comiczeichner unserer Zeit sein. Er tritt so gut wie nie selbst auf. Aber nun ist sein Werk kurz in Leipzig zu sehen. Und er selbst auch: dort und in Hamburg.
Das ist keine Fantasy nach Erfolgsmasche, sondern Phantastik, die an Autoren wie Arno Schmidt oder James Joyce anknüpft: Alban Nikolai Herbst ist ein Erbe großer literarischer Tradition. Nun wird er siebzig Jahre alt.
Multimediales Erzählen: Roman Ehrlich verquickt in seinem Roman „Videotime“ subtil Erzählmuster von Film und Literatur.
Diesen Text hat keine Maschine geschrieben. Wenn ihn aber eine übersetzt, versteht ihn womöglich kein Mensch mehr. Was ist da bloß los?
Seit fast vierzig Jahren widmet er sich dem Werk von James Joyce in den Räumen einer Zürcher Stiftung: Fritz Senn erzählt von der Freude, beim Lesen ahnungslos sein zu dürfen.
Der Dichter als Schamane und Traumdeuter: Norbert Hummelt macht mit seinen Essays „Eselsohren“ in die Weltliteratur.
Als ebenso bahnbrechend wie schwer verständlich charakterisierte die „New York Times“ in ihrem Nachruf den Soziologen Harrison C. White mit einem einzigen Satz aus dessen Werk. Von dieser Stelle her erschließt sich tatsächlich Whites Bedeutung für sein Fach und die Wissenschaft überhaupt.
Wie man ein unübersetzbares Buch übersetzt: Ein Gespräch mit dem Übersetzer und Verleger Hannes Riffel über die erste deutsche Ausgabe von Alan Moores Roman „Jerusalem“.
Am 16. Juni 2024 ist es 120 Jahre her, dass Leopold Bloom durch das Dublin des „Ulysses“ von James Joyce spaziert. In aller Welt wird der Bloomsday begangen.
Franz Kafka starb am 3. Juni 1924.In den Dreißigerjahren hatte die Welt ihn lesen gelernt, seither bemüht sie sich, ihn zu verstehen. Und die Literatur steht in seinem Schatten.
Wer die größte Plattensammlung hat, schreibt die besten Songs: Wilhelm Bartsch zieht in dem Lyrikband „Hohe See und niemands Land“ die Summe seines Könnens.
Um „Finnegans Wake“ zu lesen, braucht man in der Zurich James Joyce Foundation zehn Jahre. Der Ire hatte eine enge Beziehung zu der Stadt, in der er begraben ist.
Jede Woche fragen wir Menschen aus dem Kulturbetrieb, was sie lesen und welches Buch in ihrem Schrank sie ganz bestimmt nicht lesen werden. Diesmal antwortet die Pariser Buchhändlerin Sylvia Whitman.
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Das Lutetia ist mehr als das einzige Palasthotel der Rive Gauche. Es ist nationales Monument, Treffpunkt der Hautevolee aus Kunst und Kultur – und es erinnert an Glanz wie Grauen des zwanzigsten Jahrhunderts.
Der Italo-Svevo-Preis für eigensinniges Schreiben ist in diesem Jahr mir zuerkannt worden, was mich mit doppelter Ehrfurcht erfüllt: gegenüber dem Namensgeber und dem Anspruch der Auszeichnung. Wie aber ist mein eigenes Schreiben entstanden? Ein Gastbeitrag.
Seine erste Landschaft malte er mit zwei: Das Bündner Kunstmuseum zeigt Alberto Giacomettis junge Jahre. Dabei gibt es einige Entdeckungen zu machen.
Ein Literaturwissenschaftler entdeckt in einem Antiquariat ein vierzig Jahre lang nicht beachtetes Buch, das von Umberto Eco sein soll – und bekommt bei der Lektüre Zweifel. Seitdem ist eine wahre Detektivjagd im Gang.
Weihnachtlich wird einem bei diesem Buch nicht zumute, aber Weihnachten spielt darin eine große Rolle: über eine Szene in „Finnegans Wake“ von James Joyce.
Volle Terminkalender, eine unvollendete Novelle und Ikonen der Fotografie: Die Stadt Frankfurt erwirbt Preziosen der bedeutenden Fotografin Gisèle Freund für das Jüdische Museum.
Ein reiche Fundgrube des Grotesken, Grausamen, Komischen und Banalen: Klaus Zeyringer schreibt eine Geschichte der Presse am Leitfaden der Vermischten Meldungen.
Forderungen nach deutlich höheren Leitzinsen zur Bekämpfung der hohen Inflation machen die Runde. Im EZB-Rat gibt es offenbar auch Mitglieder, die sich eine Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte im September vorstellen könnten. Das bewegt die Märkte.
Dieses Werk ist der Heilige Gral für ehrgeizige Anglisten. Unser Autor hat sich seit Jahren vorgenommen, es durchzuarbeiten. Jetzt ahnt er, warum das nie geklappt hat.
Fernando Pessoa ist Portugals wohl wichtigster Dichter. Sein Leben lang hat er sich nicht freiwillig aus Lissabon fortbegeben – und hatte damit auch ganz recht.
Der „Basic Text“ der Anonymen Drogensüchtigen hat eine Auflage von dreißig Millionen Exemplaren, liest sich aber sperrig. Dank des deutschen Übersetzers Ulrich Blumenbach klingt dieser Text jetzt richtig gut.
Im Jahr des hundertsten Jubiläums von „Ulysses“ ist die Begeisterung in der Heimat des Schriftstellers riesig. Doch was hat sich gegenüber der früheren Ablehnung geändert? Ein Gastbeitrag.
Wie oft hört man Klagen über Nachworte zu literarischen Texten. Doch die haben oft ganz andere Absichten, als man meinen könnte. In der DDR dienten sie manchmal dazu, die Zensur zu überlisten.
Ist das die Ewigkeit? Ein Gedicht über ein Motiv, das im neunzehnten Jahrhundert auf seltsame Weise populär war – der Albtraum des Scheintods.
Unser Gastautor Ron Mieczkowski besucht die ehemalige Bibliothek eines literarisch Getriebenen: Auf Pilgerreise in die unerschlossene Welt des bedeutenden ungarischen Schriftstellers Miklós Szentkuthy.
Das gab es nur einmal: Thomas Mann und Max Beckmann verbrachten im Sommer 1947 zehn gemeinsame Tage an Bord eines Überseedampfers. Die beiden eitlen Künstler belauerten sich dabei.
Die Macht der Literatur ist kaum kleiner als die der Liebe: Wie Dante seine Nachfolger bezauberte.
Paul-Heinz Dittrich wurde vom westdeutsch dominierten Musikbetrieb nie so gewürdigt, wie es seinem eminenten Rang entsprochen hätte. Jetzt ist der Komponist gestorben.
Für seinen Gedichtband „Vogelwerk“ wurde Henning Ziebritzki mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet. Darin das schlichte und schöne Porträt dieser ganz besonderen Amsel.
Wenn der Gatte zum Politkommissar wird, helfen Bildung und feministische Überzeugung nicht mehr viel: Meena Kandasamys Roman „Schläge“ beschreibt indische Verhältnisse.
Gedenktage, die sich auf künstlerische Werke beziehen, sind oft kurios. Den sonderbarsten Kult aber betreiben die Tschechen um ein erfundenes Universalgenie.
Eine bisher unveröffentlichte Erzählung von Ernest Hemingway beschreibt die Jagd auf einen Riesenfisch. Erinnerungen an „Der alte Mann und das Meer“ werden wach.
Thomas Pynchons Jahrhundertroman „Die Enden der Parabel“ hat der SWR großartig vertont: ein vierzehnstündiger Totenstimmentanz am Rande des Wahnsinns.