Erben geben Schiele-Bild zurück
Ein jüdisches Paar, dem die Flucht vor den Nationalsozialisten gelang, kaufte in den USA ein Werk von Egon Schiele. Die Enkel gaben es nun den Nachkommen des rechtmäßigen Besitzers zurück.
Bisher hat die Beratende Kommission Streitfälle um die Restitution von Raubkunst aus jüdischem Besitz behandelt. In Zukunft sollen Schiedsgerichte rechtsgültige Entscheidungen treffen. Das haben Bund und Länder vereinbart.
Ein jüdisches Paar, dem die Flucht vor den Nationalsozialisten gelang, kaufte in den USA ein Werk von Egon Schiele. Die Enkel gaben es nun den Nachkommen des rechtmäßigen Besitzers zurück.
Werke, die durch Geschäfte mit dem NS-Regime finanziert sind und Raubkunst: Seit 2002 fährt das Kunsthaus Zürich mit seiner Sammlung Bührle einen Verschleierungskurs. Das setzt sich beim Abschlussbericht von Raphael Gross fort.
Was Rudolf Zwirner privat sammelte, wie beliebt Grimms Märchen sind, was es in Leipzig zu lesen gibt und weshalb ein Museum in Denver Objekte nach Südostasien zurückgibt: Kurze Meldungen aus dem Kunstmarkt.
Die Beratende Kommission, früher Limbach-Kommission, gibt in Streitfällen Empfehlungen zum Umgang mit Raubkunst aus ehemals jüdischem Besitz. Jetzt soll sie abgeschafft und durch ein Schiedsgericht ersetzt werden.
Von Nazis geraubt, in der DDR entwendet: In der Brüder-Grimm-Stadt Hanau gibt es Verdachtsfälle auf Raubkunst. Ein Projekt des Museumsverbands will ihnen auf die Spur kommen. Es geht auch um Werke eine Grimm-Bruders.
Die Entscheidung fiel nach langem Restitutionsprozess: Ein Gemälde von Pissarro darf in Madrid bleiben. Doch das stößt auf Kritik. Spanien hat sich in den Museen immer noch nicht der NS- und Franco-Vergangenheit gestellt.
Als die Roten Khmer Kambodscha ins Chaos stürzten, blühte Gordon Latchfords krimineller Handel mit Kulturgut des Landes auf. Die Schäden sind immer noch unabsehbar.
Schwerer NS-Raubkunstverdacht in der „Secessionen“-Schau: Die Alte Nationalgalerie Berlin verschweigt die Provenienz eines Bildes von Max Slevogt
Für Provenienzforscher sind Archive des Kunsthandels mit Dokumenten aus der NS-Zeit von großem Wert. Doch manche verweigern den Zugang.
Raubkunst und Nachhaltigkeit, Salz und Betonvermeidung: Zum ersten Mal wird eine Region Europäische Kulturhauptstadt - Bad Ischl Salzkammergut hat im nächsten Jahr viel vor.
Frans Franckens „Bergpredigt“ sollte im „Führermuseum“ hängen. Ist das Bild Raubkunst? Dass genau diese Frage nicht beantwortet werden kann, steht hinter der erfolgreichen Versteigerung des Gemäldes.
1943 kaufte Hildebrand Gurlitt für Hitlers „Führermuseum“ ein barockes Gemälde der „Bergpredigt“. Wem gehörte es davor? In München kommt ein Werk mit unklarer Provenienz zur Auktion – und wirft Fragen auf.
„Wahre Tatsachen“: Ein Kunstsammler ist am Bundesgerichtshof mit dem Versuch gescheitert, einen Eintrag in eine Datenbank für potentielles NS-Raubgut löschen zu lassen.
Der Welfenschatz im Berliner Kunstgewerbemuseum beschäftigt weiter amerikanische Gerichte. Für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist die jüngste Abweisung einer Klage eine Bestätigung.
Das Tel Aviv Museum wollte mit Christie's eine Konferenz zu Restitutionsfragen veranstalten. Nun wurde das Auktionshaus ausgeladen: wegen einer umstrittenen Schmuckversteigerung.
Die Washingtoner Erklärung zur Rückgabe von NS-Raubkunst wird 25 Jahre alt. Christie’s würdigt sie mit mehreren Veranstaltungen. Gleich bei der ersten kommt es zu einer Konfrontation.
Der Antikensammler und Händler Georges Lotfi half den amerikanischen Behörden jahrelang dabei, illegale Werke aufzuspüren. Nun steht er selbst unter Verdacht, Raubkunst geschmuggelt zu haben.
1897 erbeuteten Briten die Skulpturen in Nigeria und verkauften sie an Museen. Deutschland gibt nun die ersten zwei Exemplare zurück. Ein Teil der über 500 Objekte zählenden Sammlung soll aber als Leihgabe in Deutschland bleiben.
In deutschen Museen stehen etwa 1100 Kunstobjekte, die aus Benin – Teilen des heutigen Nigerias – gestohlen wurden. Die Bundesregierung will jetzt eine Absichtserklärung gemeinsam mit der nigerianischen Regierung unterschreiben, dass diese Skulpturen zurückgegeben werden.
Dreiundzwanzig Objekte sind schon da: In Namibia zeigt sich, wie Restitution praktisch gelingen kann – jenseits aller ideologischen Aufregung.
Eine geraubte Bronzeskulptur aus dem einstigen Königreich Benin soll bald zurückgegeben werden. Im Mainzer Landesmuseum wird sie nochmal in einer Sonderschau gezeigt. Führung mit einer Ethnologin inklusive.
Der französische Staat will 15 von den Nationalsozialisten geraubte Kunstwerke an die rechtmäßigen jüdischen Erben zurückgeben. Darunter sind Gemälde von Gustav Klimt und Marc Chagall.
Das Kunstmuseums Bern kündigt an, zwei Aquarelle von Otto Dix an die Erben des jüdischen Rechtsanwalts und Sammlers Ismar Littmann zurückzugeben. Das Besondere dabei ist die umsichtige Art des Vorgehens.
Das Metropolitan Museum of Art gibt zwei Benin-Bronzen an Nigeria zurück. Von weiteren Stücken, die auch von den Briten 1897 geraubt wurden, ist nicht die Rede. Ob sich das ändert?
Jahrhunderte alte Steinschnitzereien sind nach einem verlorenen Rechtsstreit wieder in Thailand eingetroffen. Türstürze aus der Khmer-Zeit waren aus zwei Heiligtümern in ihrer Heimat gestohlen worden.
Eine stillschweigende Änderung der Spruchpraxis: Mit ihrer Empfehlung zu Franz Marcs „Füchsen“ im Düsseldorfer Museum Kunstpalast setzt die Limbach-Kommission ihre Legitimität aufs Spiel.
Benin-Bronzen finden sich in vielen Museen in Deutschland. Sie sind als Raubgut aus kolonialer Vorgeschichte umstritten. Der Bund setzt auf Rückgaben, bei der zuständigen Stiftung gibt es Bewegung.
Die Benin-Bronzen sind die Galionsfiguren der Restitutionsdebatte. Doch ihre Geschichte wird heute in einer bereinigten Fassung erzählt.
Bénédicte Savoy ist die wichtigste wissenschaftliche Stimme in der Debatte um die Rückgabe afrikanischer Kunstwerke, die in der Kolonialzeit nach Europa gelangt sind. Ihr neues Buch schildert, wie sich die Staaten Afrikas um Restitutionen bemühten – und wie sie scheiterten.
Koloniale Raubkunst und Quantenmechanik, Foucaults Pendel und Tierethik, Klimawandel und Blasphemie: Die wichtigsten Sachbücher dieses Frühjahrs, besprochen in der Literaturbeilage der F.A.Z.
Das Cancel-Culture-Imperium schlägt zurück: Was bedeuten die drei aktuellen Fälle böswilliger Beschädigungen in deutschen Museen?
Sollte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, wie es ein Gutachten des Wissenschaftsrats empfiehlt, aufgelöst werden? Ein ehemaliger Präsident der Stiftung erläutert, warum das Gutachten über sein Ziel hinausschießt.
Im Afrika-Museum in Tervuren kreuzen sich Debatten um Rassismus, Kolonialismus und die Rückgabe von Raubkunst. Das ist kein Nachteil, sondern eine Chance.
Die Kolonialismusdebatte als Chance: Nanette Snoep und Hermann Parzinger reden über das Humboldt-Forum und die Zukunft ethnologischer Museen.
Die Kolonialverwaltung musste betrogen werden: An den Kultkrokodilen aus Papua-Neuguinea lässt sich studieren, dass sich der Antikolonialismus der Raubkunstdebatte die Sache zu einfach macht. Ein Gastbeitrag.
Ein griechischer Archäologe hat eine geheime Datenbank illegal ausgegrabener Antiquitäten aufgebaut, um die Netzwerke der Raubgräber und ihrer Hehler offenzulegen. Aber auch Händlern und Auktionshäusern lehrt er damit das Fürchten.