
Lebendiges Gedächtnis der Stadt
Hinter Kaimauern verschwand er erst spät: Birgit Schönau widmet sich Geschichte und Gegenwart des Tibers auf seinem Weg durch Rom.
Mit mehr als 400 Baustellen und vier Milliarden Euro Investitionen hat sich Rom auf das heilige Jahr 2025 vorbereitet. Rechtzeitig fertig geworden ist das wenigste.
Hinter Kaimauern verschwand er erst spät: Birgit Schönau widmet sich Geschichte und Gegenwart des Tibers auf seinem Weg durch Rom.
Bill Clinton joggte in Neapel, Silvio Berlusconi auf den Bahamas: In Italien wird leidenschaftlich gern über Sport geredet – und am liebsten in der Gruppe getrieben. Das gilt auch fürs Laufen.
Mitten im römischen Stadtteil Trastevere sitzt die Laienorganisation Sant'Egidio. Zu Weihnachten laden die freiwilligen Helfer Bedürftige zum Essen in Rom und in der ganzen Welt ein.
In Rom sind am Wochenende Bürgermeisterwahlen. Virginia Raggi von der Fünf Sterne-Bewegung hat viele enttäuscht – auch römische Kulturschaffende wie Nicola Lagioia.
Verstoß gegen erstes Gebot: Der Dieb, der während der Amazonas-Synode in Rom die indigenen Holzfiguren raubte und anschließend in den Tiber warf, hat sich nun als religiöser Aktivist bekannt.
Ethische Hacker sollen in Absprache mit der Bundesbank und freiwillig teilnehmenden Unternehmen Testangriffe auf die Finanzbranche starten – um Lücken in der Abwehr von Banken und Versicherungen aufzudecken.
Die antisemitischen Aktionen der Ultras von Lazio Rom sind bekannt. Diesmal spielt auch der Vereinspräsident eine unrühmliche Rolle – mit einem fragwürdigen Auftritt.
Das Grabmal des römischen Kaisers Augustus wird mit Hilfe eines Mäzens restauriert. Bis 2019 soll Rom ein besonders verrottetes Herzstück frisch renoviert zurück erhalten.
Hier droht der Krebs: Mit seinem Debüt „Schattenkiller“ lässt Autor Mirko Zilahy aufhorchen. Eine Tatortbegehung in Roms gottverlassenem Glasscherbenviertel Testaccio.
Überall auf der Welt kippen Laternen um, nur weil ein paar Leute ihre Gefühle anketten wollen. Was soll der Schrott?
Im Krieg zerstört, danach verschandelt: Deutschlands älteste Stadt hat keinen guten Ruf. Doch wer jetzt die neue große Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum besucht, erlebt ein Wunder.
Touristen suchen in Rom nach „La Grande Bellezza“, dem mit einem Oscar gekrönten Film. Die Römer selbst sind nicht begeistert. Für viele Krisengeplagte zeigt er die Ära Berlusconi.
In Italien sitzen die Populisten meist in der Opposition und befinden sich ständig im Wahlkampf. Deshalb ist der Ton der Auseinandersetzung oft schrill.
Sie behindern Flugzeuge und verdrecken das Tiber-Ufer: Rom wehrt sich nicht mehr gegen die Stare, die auf ihrem Weg in den Süden Jahr für Jahr in der Stadt Station machen. Es fehlt das Geld.
Alle drei Koalitionsparteien in Rom durchleben derzeit Wallungen, die selbst für italienische Verhältnisse heftig sind. Wird Enrico Letta weiterregieren können?
Mit dem Aufbegehren seiner Minister scheint die Macht Berlusconis zu erodieren. Die „Forza Italia“ steht am Abgrund – genau wie ihr Gründer. Aber wer kann das schon genau sagen?
Drang zum Rand: Das Filmfestival in Venedig geht mit der Vergabe der Preise zu Ende und belohnt ein Kino der langweiligen, trüben Standbilder.
Wer verstehen will, was die Namenswahl des neuen Papstes bedeutet, muss auf dem Franziskusweg wandern. Hier ist der Geist des Heiligen auch nach 800 Jahren noch lebendig.
Um Freigeister der Grillo-Bewegung für sich zu gewinnen, muss Pier Luigi Bersani auf unabhängige Persönlichkeiten setzen, die sich außerhalb der etablierten Parteien profiliert haben.
Im Mainzer Landesmuseum werden Gemälde und Skizzen der Nazarener gezeigt - holde Madonnen, entrückte Heilige, edle Ritter vor Goldgrund. Sie alle kommen uns erstaunlich nahe.
Italiens Ministerpräsident Monti hat einen Gutteil des Rückhalts, den er bei Amtsantritt genoss, längst eingebüßt. Schon droht sein Vorgänger mit Rückkehr.
Auf den Spuren Goethes in Rom träumt sie von Lappland statt von Arkadien. Sigrid Damms „Wohin mit mir?“ blickt auf ihr eigenes Leben.
Der neue italienische Außenminister Giulio Terzi di Sant’Agata verfügt über ein dichtes Beziehungsnetz in Nordamerika. Seine Beziehungen zum Weißen Haus gaben den Ausschlag für seine Ernennung.
In die Freude vieler Italiener darüber, dass Berlusconi nicht länger Ministerpräsident ist, mischen sich kritische Stimmen: Was wird aus dem Land? Wer wird es führen?
Bei einer Massenkundgebung in Rom mit über 100.000 „Empörten“ liefern sich Autonome Straßenschlachten mit der Polizei. Nach dem Vertrauensvotum im Parlament für Berlusconi waren Randale befürchtet worden.
Der durchschnittliche römische Autofahrer lässt nicht vor. Rücksichtsvoller sind nur drei Gruppen: Ausländer, Frauen und Fahrer mit Handy am Ohr. Alte Rostbeulen und Berufsfahrer setzen sich meist durch.
Was wären wir, wenn Rom nicht wäre. Ist doch jede Stadt nur ein ferner Spross der Gründung von Romulus, jeder Fluss letztlich vom Tiber gespeist. Wer immer nach Caput Mundi kommt, in die Hauptstadt der Welt, merkt auf der Stelle, er hat bislang in Nachbauten gehaust. Jetzt betritt er das Urbild. Und das ist lebendiger als alles, was nach ihm geformt wurde.
Italien geizt mit den Ausgaben für Bildung und Kultur, doch für moderne Kunstmuseen scheut es nicht die XXL-Variante. Auch die Benennung der neuen Prachtbauten deutet auf einen Standort im Gewerbegebiet hin.
Das hatten viele Pessimisten wohl erwartet: Lotrechte Wände, an denen man Bilder aufhängen könnte, gibt es hier nicht. Und doch hat Zaha Hadid mit ihrem Kunstmuseum in Rom ein Meisterwerk der Museumsarchitektur geschaffen.
Angeblich wurde Rom auf sieben Hügeln erbaut. Auf wie vielen sich die Stadt heute erstreckt, ist nicht so genau zu erkennen. Bei dem schweißtreibenden Auf und Ab, für das wir uns entschieden haben, sind es gefühlt auf jeden Fall mehr. Denn wir fahren Fahrrad.
Mehr als 60 Jahre nach Kriegsende siegt Italien immer noch: mit juristischen und politischen Mitteln. Jetzt sprach das oberste italienische Berufungsgericht den Angehörigen zweier Opfer von Nazi-Verbrechen Entschädigungen in Höhe von 800.000 Euro zu.
Keine andere Bankiersfamilie in der europäischen Geschichte war der dynastischen Idee so verfallen wie die Medici. Sie transformierten wirtschaftliche in politische Macht. Obwohl ihre Bank unterging, retteten sie ihre Adelsherrschaft.
Viele Wege führen nach Rom: An den Ufern des Tibers wurde einst das römische Weltreich gegründet. Heute führt eine Kajakfahrt nach Rom durch eine stille Landschaft, die nur von Vögeln und Wildschweinen bewohnt zu sein scheint.
Als der Imperator Augustus noch Octavian hieß, lebte er schon in einer noblen Villa auf dem römischen Palatin. Hier ist das antike Rom lebendig wie nie seit den Tagen, da hier die Imperatoren bauten und freskierten, brannten und planierten, mordeten und gemordet wurden.
Archäologen melden eine Sensation: Sie sind sicher, die mythische Höhle von Romulus und Remus gefunden zu haben. In ihr soll Roms Wappentier, die Wölfin, jene Zwillinge gesäugt haben, die später den Grundstein zur Weltmacht legten.
Hütten aus Wellblech, Pappe und Plastikplanen. Kein fließend Wasser, kein Strom. So stellt man sich einen typischen Slum vor. Und natürlich stellt man sich vor, er sei in Rio oder Bombay. Doch solche Armensiedlungen gibt es auch in Europa, etwa in Rom.