Videospiel „Wolfenstein“ :
Toter Nazi, guter Nazi

Von Thomas Lindemann
Lesezeit: 6 Min.
Amerika als faschistisches Imperium: Szene aus „Wolfenstein II: The New Colossus“.
Nackte Brüste voller Blut, zerhackte Nazis, jetzt auch noch Kritik an der Neuen Rechten: Das Videospiel „Wolfenstein II“ scheint sich mit allen brisanten Debatten der Zeit auseinanderzusetzen.
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Vor dem Töten reißt sie sich erst noch die Kleider vom Leib. Anya ist nicht die Hauptfigur von „Wolfenstein II: The New Colossus“, begleitet den Spieler aber die lange und teils verworrene Geschichte hindurch. Am Ende schaut man ihr, ohne eingreifen zu können, dann zu, wie sie zu den Waffen greift. Genau genommen zu zwei Sturmgewehren, eins in jeder Hand. Nackt und blutverschmiert metzelt sie alles nieder. Man mag sich gar nicht entscheiden, wie viele kulturelle Bilder hier so brutal wachgerufen werden – Walküre, Medusa, Jeanne d’Arc? Oder doch bloß dummer Trash, maximal als Zitat des Films „Faster, Pussycat! Kill! Kill!“ tauglich?

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