Der Kommentar : Felix Austrian?

Wenn am Ende des Verkaufsprozesses nicht der Kauf der Fluggesellschaft Austrian Airlines durch den bisherigen deutschen Partner Lufthansa stünde, müsste man sich wundern. Doch den Österreichern steht noch eine Rosskur bevor - keine glückliche Braut.
Wenn am Ende des Verkaufsprozesses nicht der Kauf der Fluggesellschaft Austrian Airlines durch den bisherigen deutschen Partner Lufthansa stünde, müsste man sich wundern. Denn natürlich gibt es in einem so frühen Stadium viele Namen von Interessenten. Aber die Sympathien für eine Verbindung mit den Deutschen sind im AUA-Aufsichtsrat so groß, dass die Lufthansa mit ihrem österreichsichen Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Mayrhuber viel falsch machen müsste, um Austrian von der Angel fallen zu lassen.
Was spricht für den Zusammenschluss? Die Lufthansa könnte ihr Streckennetz nach Osteuropa ausweiten und ihre Marktposition in diesen Nischenmärkten sichern. Ähnlich wie bei der Übernahme der Schweizer Swiss könnte die AUA unter dem Dach der Lufthansa weitgehend eigenständig bleiben, was dem Nationalstolz der Österreicher entgegenkäme.
Und aus Wiener Sicht würde die Verbindung einen finanziellen Nachteil vermeiden, der mit dem Ausstieg aus dem Luftfahrtbündnis Star Alliance entstehen würde. Das könnte bis zu 100 Millionen Euro kosten und wäre mit einem anderen Partner wohl nötig. Doch es gibt aus der Sicht der Lufthansa auch einen Nachteil: Die Swiss hatte vor ihrer Übernahme harte Schritte zur Sanierung eingeleitet; das steht der AUA noch bevor. Erforderlich ist eine Rosskur, denn 2008 rechnet Austrian mit einem Verlust von bis zu 90 Millionen Euro. Eine wirklich glückliche Austrian Airlines ist auf dem Heiratsmarkt nicht zu haben.