Ausblick auf Quartalszahlen :
Deutsche Bank wegen Postbank vor Gericht

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Noch im Nebel: Die Deutsche Bank wird am 23. Oktober über ihre Geschäftszahlen im dritten Quartal 2024 berichten.

Mittwoch wird ein doppelt wichtiger Tag für die Deutsche Bank. Deutschlands größtes Kreditinstitut will zeigen, dass es im gestutzten Investmentbanking mit US-Rivalen mithalten kann. Und das teure Kapitel Postbank-Kauf könnte ein Ende finden.

Der 23. Oktober dürfte ein wichtiger Tag für die Aktionäre der Deutschen Bank werden. Dann gibt Deutschlands größtes Kreditinstitut nicht nur seine Geschäftszahlen zum dritten Quartal bekannt. Fast wichtiger könnte ein Termin am gleichen Tag vor dem Oberlandesgericht Köln werden. Dort wird über den angemessenen Preis verhandelt, den die Deutsche Bank Altaktionären der von 2008 an gekauften Postbank zahlen muss. Das eine hängt mit dem anderen durchaus zusammen.

Ende April hatte die Deutsche Bank eine Rückstellung in Höhe von 1,3 Milliarden Euro bilden müssen. Denn in einer mündlichen Verhandlung hatte das OLG Köln, an das der Bundesgerichtshof das Verfahren rund um die Postbank-Übernahme nun schon zum zweiten Mal zurückverwiesen hatte, eine neue Ansicht zulasten der Deutschen Bank erkennen lassen. Diese Rückstellung hatte der Deutschen Bank dann erstmals seit vielen Jahren im zweiten Quartal 2024 einen Verlust eingebrockt. Inzwischen aber hat die Deutsche Bank mit 70 Prozent der Postbank-Kläger, die 60 Prozent der Klagesumme repräsentieren, Vergleiche geschlossen, darunter der Verlag Effecten-Spiegel und der Hedgefonds Elliott. Damit sieht die Bank die größten Risiken abgedeckt. Zugunsten des Gewinns im dritten Quartal kann die zuvor um 1,3 Milliarden Euro aufgestockte Risikovorsorge um 430 Millionen Euro aufgelöst werden.

FIC-Erträge sollen steigen

Die Deutsche Bank erwartet nun allerdings neue Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von 100 Millionen Euro. Der Nettoeffekt bei den Rechtskosten von 330 Millionen Euro entspricht ziemlich genau dem, was Analysten an Gewinnsteigerung von der Deutschen Bank erwarten: Im Vorjahresquartal hatte sie 1,2 Milliarden Euro nach und 1,7 Milliarden Euro vor Steuern verdient, diesmal sollen der Bruttogewinn und der Nettogewinn nach den Analystenschätzungen 1,6 und 2,1 Milliarden Euro betragen. Zum Bruttogewinn dürfte wie üblich das Investmentbanking mit 677 (Vorjahresquartal: 667) Millionen Euro das meiste geliefert haben, gefolgt von der sich steigernden Privatkundensparte mit 415 (337) Millionen, der schwächelnden Unternehmenssparte mit 651 (805) Millionen und dem verbesserten Fondsgeschäft (DWS) mit 163 (109) Millionen Euro. Entscheidend für die Deutsche Bank ist vor allem der Anleihe- und Währungshandel (FIC). Dieser Teil des Investmentbankings liefert mehr als ein Viertel der Konzernerträge.

Finanzvorstand James von Moltke hat angekündigt, dass die Deutsche Bank ihre FIC-Erträge in diesem Jahr um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigern werde. Auch im A-&-O-Bereich, in dem Erträge aus dem Aktien- und Anleihenemissionsgeschäft sowie in der Beratung von Unternehmen bei Zukäufen (M&A) gebucht werden, gewinne die Deutsche Bank Marktanteile. Die US-Banken allerdings, allen voran Goldman Sachs, profitierten im dritten Quartal stark vom Aktienhandelsgeschäft, aus dem sich die Deutsche Bank zurückgezogen hat.

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