FAZ+Sotheby’s-Chefauktionator :
„Wie hat Banksy das angestellt?“

Lesezeit: 5 Min.
Das Gemälde „Girl with balloon“ von Banksy schnitt ein eingebauter Schredder während einer Auktion in Streifen. Nun will Sotheby’s das Bild für 6 Millionen Pfund versteigern.
Als Chefauktionator von Sotheby’s versteigerte Oliver Barker das geschredderte Werk „Girl with balloon“ von Banksy. Im Interview erzählt er von der verrücktesten Versteigerung seines Lebens – und gibt Tipps zum Bilderkauf.
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Herr Barker, Sie sind der Mann, der eine der spannendsten Auktionen der Kunstgeschichte geleitet hat: die Versteigerung von „Girl with balloon“ des Street-Art-Künstlers Banksy. Was hat sich damals zugetragen?

Diesen Freitag im Oktober 2018 werde ich nie vergessen. Banksy ist ein Outlaw des Kunstbetriebs, deswegen müssen Sie bei Versteigerungen seiner Bilder auf alles gefasst sein. Aber was sich damals ereignet hat, hatte ich wirklich nicht erwartet. Dabei habe ich schon viele wichtige Versteigerungen geleitet, aber diese war vollkommen anders. Als ich den Zuschlag zum Preis von einer Million Pfund gab, ging ein Raunen durchs Publikum. Ich dachte erst, dies hätte mit dem Rekordpreis zu tun, den wir zu dem Zeitpunkt für das Gemälde erzielt hatten. Aber dann sah ich es: Das Bild wurde vor unser aller Augen in Streifen zerschnitten. Nach der Auktion haben wir gesehen, dass im Bilderrahmen ein Schredder verborgen war.

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