Wassermangel in Chile :
Ein Land vertrocknet

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Das Penuelas Reservoir ist eine der beiden Hauptwasserquellen der Hafenstadt Valparaiso.
Chile leidet unter einer dramatischen Dürre. Der Notstand macht die ungleiche Verteilung des Wassers besonders deutlich.
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Eigentlich gäbe es in Chile genug Trinkwasser. Das Land an der Pazifikküste ist durchzogen von Flüssen, die sich aus dem Schmelzwasser der Anden speisen. Aber seit mehr als zehn Jahren hat es in Chile nicht mehr ausreichend geregnet. Die großen Winterstürme, die früher neues Eis auf den Gletschern bildeten, blieben aus. Meteorologen führen dies auf gestiegene Meerestemperaturen zurück.

Die chilenischen Flüsse führen nicht mehr ausreichend Wasser. Große Seen und Trinkwasserreservoire sind in den vergangenen Jahren ausgetrocknet, der Grundwasserpegel fällt. Im März traf es den Penuelas-Stausee, der über ein Jahrhundert lang die Großstadt Valparaiso mit Trinkwasser versorgt hatte.

Die Laguna de Aculeo südlich von Santiago ist vollständig ausgetrocknet. Anlegestellen zeugen davon, dass der See zuvor ein beliebtes Ausflugsziel für Wassersportler war.
Die Laguna de Aculeo südlich von Santiago ist vollständig ausgetrocknet. Anlegestellen zeugen davon, dass der See zuvor ein beliebtes Ausflugsziel für Wassersportler war.Ivan Alvarado/Reuters

Boote liegen auf dem Trockenen. Wo zuvor geangelt werden konnte, ist nun eine Wüste.
Boote liegen auf dem Trockenen. Wo zuvor geangelt werden konnte, ist nun eine Wüste.Ivan Alvarado/Reuters

In den vergangenen Jahren hat es in Chile zu wenig geregnet. In den Anden blieb zu wenig Schnee liegen – Wasser, das den Flüssen im Frühling fehlt.
In den vergangenen Jahren hat es in Chile zu wenig geregnet. In den Anden blieb zu wenig Schnee liegen – Wasser, das den Flüssen im Frühling fehlt.Ivan Alvarado/Reuters

Die Megadürre ist jedoch nicht der einzige Grund für den Wassermangel. Chile ist das einzige Land der Welt, in dem sich das Trinkwasser vollständig in Privatbesitz befindet. Diese Besonderheit geht zurück auf ein Gesetz aus der Zeit der Pinochet-Diktatur. Mit der Privatisierung des Wassers sollte eine am Export orientierte Landwirtschaft gefördert werden. Weil die Wasserrechte frei gehandelt werden, konzentrierten sie sich im Laufe der Jahre in den Händen einiger weniger Konzerne.

Heute verbrauchen die Agrarbetriebe mehr Wasser, als sich auf natürliche Weise regeneriert. Ihre wasserintensiven Produkte, wie Trauben oder Avocados, gehen vor allem in den Export – unter anderem in deutsche Supermärkte. Es gibt keinerlei öffentliche Kontrolle über den Verbrauch. 

„Die Tiere sterben. Hier in der Lagune kann man nichts mehr tun“, sagt der Manager eines Campingplatzes.
„Die Tiere sterben. Hier in der Lagune kann man nichts mehr tun“, sagt der Manager eines Campingplatzes.Ivan Alvarado/Reuters

Der Mapocho Fluss, der in den Anden entspringt und durch die Hauptstadt Santiago fließt, ist im April 2022 fast ausgetrocknet.
Der Mapocho Fluss, der in den Anden entspringt und durch die Hauptstadt Santiago fließt, ist im April 2022 fast ausgetrocknet.Ivan Alvarado/Reuters

Das Penuelas Reservoir ist eine der beiden Hauptwasserquellen der Hafenstadt Valparaiso.
Das Penuelas Reservoir ist eine der beiden Hauptwasserquellen der Hafenstadt Valparaiso.Ivan Alvarado/Reuters

Das Nachsehen haben Kleinbauern, deren Felder austrocknen und die Bevölkerung, die ihr Wasser von internationalen Konzernen einkaufen muss. Der Preis diktiert den Markt. Wer nicht zahlen kann, dem wird das Wasser abgestellt. Über eine Million Menschen in Chile haben keinen gesicherten Zugang mehr zu Trinkwasser.

Der chilenische Fotograf Ivan Alvarado hat die Dürre fotografiert.

Aufgestaut zu Beginn des 20. Jahrhunderts fiel das Penuelas Reservoir 2022 erstmals trocken.
Aufgestaut zu Beginn des 20. Jahrhunderts fiel das Penuelas Reservoir 2022 erstmals trocken.Ivan Alvarado/Reuters

Fische im ausgetrockneten Penuelas Reservoir: Chile erlebt seit über 10 Jahren eine Megadürre.
Fische im ausgetrockneten Penuelas Reservoir: Chile erlebt seit über 10 Jahren eine Megadürre.Ivan Alvarado/Reuters

Kleinbauern leiden unter der anhaltenden Dürre. Insbesondere auf dem Land gibt es nicht überall regelmäßig Trinkwasser.
Kleinbauern leiden unter der anhaltenden Dürre. Insbesondere auf dem Land gibt es nicht überall regelmäßig Trinkwasser.Ivan Alvarado/Reuters

Ein Bauer trägt Wasser in sein Haus. Mehr als eine Million Menschen leiden in Chile unter der Wasserknappheit.
Ein Bauer trägt Wasser in sein Haus. Mehr als eine Million Menschen leiden in Chile unter der Wasserknappheit.Ivan Alvarado/Reuters
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