„Eindeutige“ Einschätzung : Gutachten: Feuer mit vier Toten in Solingen war Brandstiftung

In dem hölzernen Treppenhaus des Wohngebäudes seien „deutliche Reste eines Brandbeschleunigers“ gefunden worden, teilte die Staatsanwaltschaft Wuppertal mit. Experten hatten das unbewohnbar gewordene Haus am Dienstag inspiziert.
Der Großbrand in einem Mehrfamilienhaus in Solingen mit vier Toten ist nach einem vorläufigen Gutachten auf vorsätzliche Brandstiftung zurückzuführen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Mittwoch mit. Bei dem Feuer waren am Montagmorgen ein Vater, eine Mutter und zwei Kinder einer bulgarischen Familie ums Leben gekommen. Weitere neun Menschen waren mit unterschiedlich schweren Verletzungen in Krankenhäuser gekommen.
Ausgangspunkt des Brandes war den Angaben zufolge das Treppenhaus des Altbaus. Das Feuer hatte sich durch einen sogenannten Kamineffekt binnen fünf Minuten bis zum Dach ausgebreitet. Im hölzernen Treppenhaus seien „deutlich Reste eines Brandbeschleunigers“ nachgewiesen worden. Aufgrund dieser Erkenntnis müsse von einer „vorsätzlichen Brandstiftung“ ausgegangen werden.
Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Holz-Treppenhaus bereits in Vollbrand, so dass der Fluchtweg versperrt war. Mehrere Bewohner sprangen in Panik aus den Fenstern. Die Feuerwehr setzte bis zu 120 Einsatzkräfte ein.
Brand-Sachverständige hatten am Dienstag das unbewohnbar gewordene Haus inspiziert, um die Ursache des Feuers klären. Die erste Einschätzung der Sachverständigen sei „eindeutig“ gewesen, hieß es bei der Staatsanwaltschaft. Sie ermittelt in der Sache nun gegen Unbekannt wegen Mordes und versuchten Mordes. Anhaltspunkte für ein fremdenfeindliches Motiv gebe es bisher nicht. Zur Aufklärung des Falls bat die Staatsanwaltschaft die Bevölkerung um Hinweise.