1400 Morde an Frauen erfasst :
Höchste Femizid-Rate seit acht Jahren in Brasilien

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Brasilien, Rio De Janeiro: Frauen nehmen an einer Kundgebung zum Frauentag 2020 teil.
Zwar ist die Zahl aller Morde im größten Land Lateinamerikas im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken – die Zahl der Femizide ist jedoch um fünf Prozent gestiegen.
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Die Zahl der Frauenmorde in Brasilien ist im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 1400 gestiegen. Im Durchschnitt wird also alle sechs Stunden ein Femizid begangen, wie das brasilianische Nachrichtenportal „G1“ am Mittwoch – dem Internationalen Frauentag – berichtete.

Dies gehe aus einer Spezialerhebung des Gewaltmonitors hervor, den die Mediengruppe „Globo“ regelmäßig zusammen mit der Universität von São Paulo und dem Forum für öffentliche Sicherheit erstellt. Von einem Femizid spricht man, wenn eine Frau wegen ihres Geschlechts umgebracht wird.

Insgesamt ist die Zahl aller Morde im größten Land Lateinamerikas im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Die Zahl der Femizide hingegen ist die höchste seit 2015.

In jenem Jahr unterschrieb die damalige brasilianische Präsidentin und heutige Vorsitzende der BRICS-Entwicklungsbank Dilma Rousseff ein Gesetz, das harte Strafen für Tötungen von Frauen und Mädchen vorsah. Tötungsdelikte im Zuge von häuslicher Gewalt oder aufgrund des Geschlechts wurden in der rechtlichen Richtlinie explizit als Frauenmorde bezeichnet.

In Brasilien und Lateinamerika ist Gewalt gegen Frauen seit Jahrzehnten weit verbreitet. In vielen Fällen werden die Morde von Partnern oder Ex-Partnern begangen. Oft bleiben die Taten aufgrund kultureller Faktoren, des Einflusses der Kirche, Straflosigkeit und Ineffizienz der Behörden ungeklärt. In anderen Ländern Lateinamerikas, vor allem in Argentinien, Chile und Mexiko, erheben immer mehr Frauen die Stimme und fordern ihre Rechte ein.

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