Warum wir mit Freunden über Politik streiten sollten

„From the river to the sea / Palestine will be free“, „Die Wirksamkeit von Impfungen wurde nie belegt!“ oder auch „Putin verteidigt die russischen Sicherheitsinteressen gegen die NATO-Aggressoren“ – über Aussagen wie diese stolpert man täglich in den sozialen Netzwerken. Einige sind mindestens problematisch, andere schlicht falsch. Und im Interesse der eigenen geistigen Hygiene tut man gut daran, die meisten zu ignorieren. Aber was, wenn der Verfasser ein Freund ist? Jemand, den man seit Jahren kennt, der einem beim Umzug geholfen hat, mit dem man in Urlaub gefahren ist, vielleicht sogar eine Person, die einem in schweren Zeiten eine Stütze war? Und die jetzt eine Meinung in den Äther blökt, deren reine Existenz man selbst bereits als Verletzung des Realitätsgefüges begreift?