Erdrutsch in der Schweiz :
Vier Tote nach Unwettern – Brücke von den Wassermassen zerstört

Lesezeit: 2 Min.
Von den Unwettern zerstört: die Visletto Brücke zwischen Visletto und Cevio.
Erst vergangene Woche wurde die Schweiz von heftigen Unwettern getroffen. Der Rettungseinsatz gestaltet sich wegen der anhaltend schlechten Wetterlage schwierig. Straßen wurden gesperrt.

Bei schweren Unwettern in der Schweiz sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen; zwei Menschen werden vermisst. Im Zuge der Gewitter ging in der Nacht auf Sonntag im südlichen Kanton Tessin ein Erdrutsch in Fontana im Maggiatal ab, wie die Polizei mitteilte. Im Laufe des Tages wurden in dem Gebiet drei Leichen geborgen. Nach einer Person werde noch gesucht, hieß es.

Im Kanton Wallis teilten die Behörden mit, dass ein Mann in Saas-Grund leblos in einem Hotel gefunden worden sei. Er wurde dort mutmaßlich von den Wassermassen überrascht, wie es weiter hieß. Eine weitere Person galt im Walliser Binntal als vermisst. Im Wallis trat die Rhone nach den heftigen Gewittern seit Samstagnachmittag an mehreren Stellen über die Ufer. Auch an den Seitenflüssen kam es zu Überschwemmungen.

Seit Samstagnachmittag waren weite Teile der Schweiz von Gewittern und heftigen Regenfälle getroffen worden. Am frühen Sonntagmorgen wurden die Bewohner von Prato-Sornico und des Maggiatals im Tessin aufgerufen, Häuser in der Nähe des Flusses Maggia zu verlassen. Auch Campingplätze entlang des Flusses wurden nach Angaben der Kantonspolizei evakuiert. Rund 300 Teilnehmer und Besucher eines örtlichen Fußballturniers sollten per Hubschrauber in Sicherheit gebracht werden. Durch das Hochwasser seien Straßen blockiert, die Autobahn A 9 ist an zwei Stellen wegen Überschwemmungen gesperrt. Eine Brücke wurde von den Wassermassen fortgerissen, wie Bilder in den sozialen Netzwerken zeigen. 

Auch ein paar Täler in der Nähe des Maggiatals waren nicht mehr zugänglich. Zudem seien Telekommunikationsnetze und die Stromversorgung unterbrochen worden. Wie der Schweizer Katastrophen-Warndienst Alertswiss mitteilte, waren zudem Teile des Tessins von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten.

Die Autobahn 9 bei Sierre ist überflutet.
Die Autobahn 9 bei Sierre ist überflutet.EPA

Hunderte Menschen müssen Häuser verlassen

Im Kanton Wallis im Südwesten der Schweiz ließen die heftigen Regenfälle und die Schneeschmelze die Rhône und ihre Nebenflüsse über ihre Ufer treten. Nach Angaben der örtlichen Behörden mussten mehrere Hundert Menschen ihre Häuser verlassen. Betroffen seien insbesondere die Einwohner zwischen Raron und Gampel sowie in Chippis und Sierre. Im bekannten Ski-Ort Zermatt im Wallis trat der Rhône-Zufluss Vispa abermals über die Ufer. Erst vor rund einer Woche war nach schwerem Unwetter ein Toter in einem Flussbett gefunden worden. Teile der Autobahn 13 wurden von den Wassermassen weggespült.

Durch die neuen Regenfälle wurden im Wallis nach Angaben der Behörden auch zahlreiche Straßen gesperrt, darunter der Simplonpass, eine wichtige Route auch für den internationalen Verkehr. Auch der Zugverkehr war beeinträchtigt.

  翻译: