Somalia : 22 Kinder bei Fußballspiel getötet – Angriff auf Luxushotel

Ein Sprengsatz, der mutmaßlich von der Terrorgruppe Al-Schabab stammt, sorgt in Somalia für eine Tragödie. In Mogadischu kommt es unterdessen zu einem weiteren tödlichen Angriff.
Im Krisenstaat Somalia sind Behördenangaben zufolge mindestens 22 Kinder im Alter zwischen zehn und 15 Jahren beim Fußballspielen durch einen Sprengsatz getötet worden. Drei weitere Kinder seien am Freitag im Bezirk Qoryoley in der südlichen Provinz Lower Shabelle verletzt worden, sagte der Gouverneur der Provinz, Ibrahim Aden. Die Kinder hätten auf einem Fußballfeld einen intakten Sprengkörper gefunden und damit gespielt. Dieser sei explodiert.
Nach Angaben des Gouverneurs wird vermutet, dass jüngste Regenfälle den Sprengsatz, der vermutlich von Terroristen der islamistischen Terrormiliz Al-Schabab zurückgelassen wurde, freigelegt hatten. Die Gruppe kontrolliert weite Teile des Südens Somalias und führt immer wieder Anschläge auf Zivilisten, Soldaten und Politiker aus.
Neun Tote bei Angriff auf Luxushotel
Kämpfer der islamistischen Terrorgruppe Al-Schabab stürmten unterdessen am Freitag ein Luxushotel in Mogadischu und töteten neun Menschen. Unter den Opfern befänden sich auch Gäste des am Lido-Strand gelegenen Pearl Beach Hotels sowie zwei Wächter, sagte die Polizei der Deutschen Presse-Agentur. Die Belagerung des Hotels sei erst am Samstagmorgen beendet worden, wie Staatsmedien in Somalia berichteten.
Sicherheitskräfte hätten die sechsstündige Belagerung des Hotels Pearl Beach in der Nacht zu Samstag beendet, indem sie die Rebellen erschossen hätten, berichtete der Sender SNTV am Samstag. Nach Polizeiangaben wurden 84 Menschen aus dem Gebäude gerettet.
Der Lido-Strand ist eine beliebte Gegend in Mogadischu; besonders an Freitagsabenden kommen zahlreiche Besucher.
Zunächst hätten sich die beiden Selbstmordattentäter am Eingang des Hotels in die Luft gesprengt, dann hätten Bewaffnete das Gebäude gestürmt, sagte Polizist Mohamed Dahir. Die genaue Anzahl der Angreifer sei noch unbekannt, sagte er. Ein weiterer Sicherheitsbeamter, Hassan Ali, sagte, die Angreifer hätten Hotelgäste als Geiseln genommen, was die Arbeit der Sicherheitskräfte erschwere.
In und um das Hotel waren Augenzeugen zufolge am Freitagabend Schüsse und Explosionen zu hören. Al-Schabab reklamierte die Tat über den pro-islamistischen Radiosender Andalus für sich.