Europawahl in den Niederlanden :
Rot-grünes Bündnis führt knapp vor Rechtspopulisten

Lesezeit: 2 Min.
Geert Wilders bei der Stimmabgabe.
Die Wähler in den Niederlanden machen den Auftakt bei der Europawahl. Nachwahlbefragungen sehen einen Sieger.

In den Niederlanden führt bei der Europawahl Nachwahlbefragungen zufolge das rot-grüne Bündnis aus Sozialdemokraten und Grünen vor der Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders. Laut der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung des Senders NOS kommt das rot-grüne Bündnis auf acht Mandate, die Partei nationalistische PVV-Partei von Wilders auf sieben. Er hatte es bei der letzten Europawahl gar nicht ins Parlament geschafft, die Sozialdemokraten hatten sechs Sitze ergattert, die Grünen drei. Die Europawahl begann am Donnerstag mit der Abstimmung in den Niederlanden. Ergebnisse werden am Sonntag bekanntgegeben, wenn in allen Mitgliedsstaaten die Abstimmung beendet ist.

Wilders hatte sich erst Mitte Mai mit drei anderen Parteien auf die Bildung einer Regierung in den Niederlanden geeinigt, nachdem bereits im November gewählt worden war. Er hatte lange für einen Austritt der Niederlande aus der EU plädiert, war dann aber umgeschwenkt. Der Rechtspopulist fordert nun eine deutliche Kürzung des niederländischen Beitrags zum EU-Haushalt und Ausnahmen für sein Land von EU-Migrations- und Umweltbestimmungen. Er will sich einer Fraktion aus anderen rechtsgerichteten Parteien anschließen, wie der der Französin Marine Le Pen und der Italienerin Giorgia Meloni.

Bis Sonntag können rund 373 Millionen Menschen in den 27 Staaten der EU über die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments mit 720 Sitzen entscheiden. In Deutschland dürfen erstmals auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben. In den meisten Ländern, auch in Deutschland, wird am Sonntag abgestimmt. Am Freitag wird in Irland und Tschechien gewählt, am Samstag in Lettland, Malta und der Slowakei. Italien wählt am Samstag und Sonntag. Die letzten Wahllokale schließen am Sonntag um 23.00 Uhr in Italien.

  翻译: