wgl. Es ist eine gute Nachricht, daß das Nahost-Quartett wieder Geld an die palästinensische Autonomiebehörde überweisen will, wenn auch zunächst nur für ein Vierteljahr. Die Zahlungen sollen an der - nach wie vor weitgehend geächteten - radikalislamischen Hamas vorbei erfolgen. Die Vereinigten Staaten, Rußland, die Vereinten Nationen und die Europäische Union haben verstanden, daß ein weiteres wirtschaftliches Austrocknen der Palästinensergebiete die Friedensbereitschaft dort nicht fördern wird, sondern im Gegenteil zur Gewalteskalation beitragen kann. Israel blockiert Gelder, die bisher an die Behörde überwiesen wurden. Die Lage verschlechtert sich von Tag zu Tag, auch das Benzin wird mittlerweile knapp. Dringender noch als die Finanzhilfen wären jedoch entschlossene politische Initiativen, die geeignet sind, die gegenwärtige diplomatische Funkstille zu unterbrechen. Es ist auf die Dauer kein Zustand, daß die Weltgemeinschaft und einzelne Geberländer einen Kryptostaat immer wieder alimentieren müssen, ohne daß sich eine konstruktive Regelung des Konfliktes zwischen Israel und den Palästinensern wenigstens am Horizont abzeichnete.