Glosse Politik : Zerlegt
R.O. Ursula Haubner, Haiders Schwester an der Spitze der FPÖ, gelang es nicht, die Untergangsstimmung zu zerstreuen, die sich nach einer Serie verlorener Wahlen unter Funktionären sowie im Fußvolk ausbreitet.
R.O. Ursula Haubner, Haiders Schwester an der Spitze der FPÖ, gelang es nicht, die Untergangsstimmung zu zerstreuen, die sich nach einer Serie verlorener Wahlen unter Funktionären sowie im Fußvolk ausbreitet. Jörg Haider, der in die Jahre kommende "Altobmann", ist daher drauf und dran, eine "lässige, flotte und junge Partei" zu gründen. Ob dabei mehr herauskommt als das, was er seinerzeit mit der Reduzierung des Kürzels FPÖ auf ein F versuchte, die alsbald wiederaufgehoben wurde, bleibt abzuwarten. Ob der Ausstoß derer, die für einen von der FPÖ-Gründergeneration propagierten national-liberalen Konservatismus stehen, schon Auftrieb genug gibt für ein Durchstarten "ohne Ballast", ist ebenso fraglich. Die "Neugründung" dürfte in der noch bei der FPÖ verbliebenen Klientel außer einem Strohfeuer nur eine Spaltung bewirken und zu einer Marginalisierung der demnächst zwei "freiheitlichen" Parteien führen. Noch immer hat Haider Rechnungen offen mit Schüssel und der ÖVP. Daher droht von seinem jüngsten Hakenschlag Gefahr für die Koalition. Es ist nicht mehr sicher, ob der Österreichische Nationalrat wie vorgesehen erst 2006 neu gewählt wird.