80 Jahre Auschwitz-Befreiung: Erinnern ohne Überlebende

Als Eva Szepesi den Ärmel ihrer Bluse nach oben rollt, rücken die Schüler der neunten und zehnten Klasse auf ihren Stühlen nach vorne und tuscheln nervös. Szepesi zeigt auf ihren Unterarm: A26877 steht dort tätowiert. Vor gut achtzig Jahren wurde ihr diese Nummer in Auschwitz in die Haut gestochen. Kriftel in Hessen, ein Vormittag Ende November 2024. In der Aula der Weingartenschule haben sich mehr als hundert Schülerinnen und Schüler versammelt, um Szepesi zuzuhören, wie sie aus ihren Memoiren vorliest.