Anschlagspläne : Haftbefehl gegen terrorverdächtigen Jugendlichen in Brandenburg
Das Amtsgericht Neuruppin hat Haftbefehl gegen einen 16 Jahre alten Jugendlichen aus Brandenburg wegen des Verdachts der Planung eines Terroranschlags erlassen. Das teilte die Behörde am Donnerstag mit. Gegen ihn bestehe dringender Tatverdacht, mit einem 15-Jährigen in Nordrhein-Westfalen gemeinsam im Internet einen terroristisch motivierten Anschlag geplant und vorbereitet zu haben.
Die beiden waren am Dienstag festgenommen worden. Wie am Mittwoch aus Sicherheitskreisen verlautete, sollen sich der 15-jährige Hauptbeschuldigte und der 16-Jährige über die Absicht, einen Anschlag auf vermeintliche „Ungläubige“ zu verüben, ausgetauscht haben.
Hinweis aus dem Ausland
Als mögliche Ziele soll der 15-Jährige aus NRW unter anderem eine Synagoge und einen Weihnachtsmarkt ins Auge gefasst haben. Dabei sollen sich die Jugendlichen laut NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) auf einen bestimmten Weihnachtsmarkt als Anschlagsziel verständigt haben. „Ein junger Mann hat in einer Chat-Gruppe über Anschlagspläne geschrieben. Am Ende hat man sich auf einen ganz konkreten Anschlagsplan auf einen Weihnachtsmarkt verständigt. Es wirkte sehr konkret“, sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in Düsseldorf. Der Hinweis auf die Jugendlichen sei aus dem Ausland gekommen.
Wie aus Sicherheitskreisen am Mittwochabend verlautete, soll das mutmaßliche Anschlagsziel ein Weihnachtsmarkt in Leverkusen gewesen sein. Außerdem, hieß es, war die Ernsthaftigkeit der Pläne zunächst unklar. Da der 15-Jährige jedoch vor kurzem ein konkretes Datum und einen öffentlichen Platz genannt haben soll, griff die Polizei am Dienstag sicherheitshalber zu.
Das Amtsgericht Leverkusen erließ am Mittwoch Haftbefehl gegen den 15-Jährigen. Ihm werden Planung und Vorbereitung eines islamistischen Terroranschlags vorgeworfen. Laut Reul ist er Deutsch-Afghane. Er war demnach am Dienstag in Burscheid festgenommen worden.
Zu dem in Brandenburg festgenommenen 16-Jährigen teilte das dortige Innenministerium mit, es handele sich um einen Jugendlichen russischer Staatsangehörigkeit, der unter dem konkreten Verdacht stehe, einen Anschlag vorbereitet zu haben. Die Festnahme erfolgte demnach in der Kleinstadt Wittstock/Dosse im Nordwesten Brandenburgs.